1. Der Beginn..

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Nach vielem überlegen, schaffte ich es auch mal aus dem Bett, auch wenn es mir sehr schwer fiel.
Es war ein ganz normaler Tag, ein Tag wie jeder andere.
Es fiel mir schwer nicht wieder im Bett zu landen, weil mich der Gedanke die Schule wieder zu schwänzen, einfach nicht los ließ. Ich schaffte es schließlich doch irgendwie aufzustehen. Alle waren schon aus dem Haus. Ich machte mich fertig wie jeden Tag und lief los zur Schule. Ich war immer alleine, wenn es darum ging wie ich zur Schule lief, weil niemand wirklich mit mir laufen wollte, aber das machte mir eigentlich nichts aus.

In der Schule angekommen, guckten mich unzählige Gesichter an, aber beachten tat ich sie erst garnicht. Ich ging direkt in die Klasse und setzte mich auf meinen Platz, ganz hinten in der Ecke.
Dort hatte ich meine Ruhe und wurde von niemandem genervt.
Im Unterricht war ich meistens sehr still. Jedes Mal waren diese unangenehmen Momente in der Klasse, wenn meine Lehrer mich einfach so dran nahmen, wie auch heute, ausgerechnet wo es mir nicht gut ging.

-Lehrer: „Aida, willst du vielleicht mal deine Lösungen mit deinen Mitschülern, an der Tafel teilen?"
Panik schoss in mich, ich war still und guckte ihn nur an.

-Aida: „Ehm, klar kann ich machen..."
-Aida: „Ich weiß aber nicht, ob es richtig ist."
-Lehrer: „Das ist nicht schlimm, wir korrigieren es dann zusammen."

Ich wusste, alle Augen waren auf mich gerichtet. Mein Kopf war voller Gedanken wie „wie sehe ich aus", „sind meine Haare in Ordnung", „werden sie mich auslachen, wenn es falsch ist"...

-Aida: „Bin fertig, kann ich mich jetzt setzen?"
-Lehrer: „Nein, ich möchte das du hier vorne stehen bleibst."
-Lehrer: „scheint so, als hättest du es verstanden, aber deine Mitschüler gucken, dich nur verwirrt an. Erklärst du bitte was du gemacht hast?"
-Aida: „Können Sie das nicht tun, mir geht es wirklich nicht gut."

Stille herrschte, ich wollte wirklich, dass diese unangenehme Stille aufhörte, mein Lehrer sollte endlich diese schreckliche Stille unterbrechen und niemand anderes.
-Mädchen: „wann ging es dir überhaupt gut?"
-Mädchen: „nach der ganzen Sache, solltest du doch top fit sein oder nicht?"

Ich schluckte. Das atmen, fiel mir schwer. Ich sah wie alles dunkel vor mir wurde. Ich sagte nichts mehr und ging direkt zu meinen Platz, auch wenn mein Lehrer es mir eigentlich nicht erlaubte.
-Lehrer: „gut, mag es jemand anderes vielleicht erklären?"
-Lehrer: „Stille,hätte es mir nicht anders denken können."
Als ich endlich auf meinem Platz saß, brach die Angst in mir aus, dass sie wieder was sagen würde. Aus Nervosität spielte ich mit meiner Hand, mit meinen Haarspitzen und mit der anderen Hand malte ich auf einem Blatt rum.

„Ich hätte nicht vorgehen sollen" sagte ich leise vor mich hin.
Ich wusste, dass alle lachten und das nur wegen mir, aber ich ließ mir nicht anmerken, dass es mich störte, weil ich eigentlich schon immer stark mit meinem Äußerem vorkam, obwohl ich so schwach von Innen war.
Diese Blicke aus der anderen Ecke, machten mich fertig. Ich versuchte mich weiterhin auf den Unterricht zu konzentrieren, nur noch 2 Stunden. In der 5 Minuten Pause nach der ersten Stunde, war jeder mit seinen Freunden zusammen und ich saß wie immer alleine da, auch wenn es mir nicht wirklich was ausmachte.

Ich war vertieft in meine Gedanken, bis das eine Mädchen von vorhin kam und sich neben mich bückte. Dabei zog sie an meiner Strähne, welche ich ständig in meiner Hand hielt. Sie machte das oft und dieses Mal hatte sie sogar eine Schere in der Hand. Aus Reflex nahm ich dann meinen Block und schlug ihn ihr ins Gesicht.
Ich wusste nicht wieso, aber ich denke, ich hatte es aus Schutz getan. Alles nahm mich einfach nur noch mit...
Vom Mädchen kam nur ein lauter Schrei, sie schrie „SPINNST DU?!"
Die ganze Klasse guckte zu uns. Es herrschte wieder unangenehme Stille. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte...

-pretending to be-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt