12. Reden oder sie mitnehmen..?

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Ich fragte eigentlich nie etwas nach. Er hatte bestimmt einen Grund dafür, aber ich Ungeduldige und Neugierige wollte unbedingt, dass er es mir sagt, weshalb ich auch nochmal fragte. Ich wusste nicht, ob es das richtige in dem Moment war, aber mein Kopf sagte mir trotzdem, dass ich es machen sollte. Ich blieb stehen, obwohl er gehen wollte und sagte zu ihm, dass wir erst gehen, wenn er es mir sagen würde. Keine Ahnung was in dem Moment in mir war, dass ich mich traute sowas zu sagen. Ich glaube, dass es irgendwie daran lag, weil ich mich so wohl bei ihm fühlte.

Nach dem Satz guckte er mich nur an und sagte mir, dass „nichts" wäre. Hinter seinem „nichts", sagte er mir noch trocken, dass es spät wäre. Das war in dem Moment aber nur eine Ausrede und ich wollte nicht, dass das Gespräch hier endet. Mir musste irgendwie noch was einfallen, was ich ihn fragen könnte, damit ich es raus bekommen würde. Und mir fiel auch was ein.

-Aida: „Kanntest du jemanden von da?"
Er guckte mich nur an und irgendwas war heute so komisch an ihm. Er antwortete mir so viel später, wie als hätten wir kurz getauscht, weil ich immer diejenige war, die spät antwortet. Er war so verträumt und irgendwie garnicht bei der Sache, was komisch für ihn ist, weil er sonst immer auch ganz bewusst redet. Er guckte auch die ganze Zeit weg und ging auch einmal durch seine braunen Haare, die nach hinten gingen. Ich weiß nicht was los war, aber irgendwas, was er da gesehen hatte, bedrückte ihn sehr.
Ich bekam schließlich doch noch eine antworte nach einer Weile, obwohl ich davon ausging, dass ich keine mehr bekommen würde.

-Kaydan: „Ich kenne viele."
Also hatte ich doch recht. Er hatte doch jemanden gesehen, den er eigentlich nicht sehen wollte. Ich frage mich wer es war. Vielleicht seine Ex? Oder jemanden mit dem er mal Streit hatte? Alles wäre möglich gewesen, aber ich fragte auch garnicht mehr weiter. Ich wollte ihn nicht nerven, denn schließlich war er über 5 Stunden mit mir, was nicht jeder machen würde.

Er guckte mich auch garnicht mehr an und ging stattdessen los. Ich bekam ein leises „komm jetzt", sodass ich ihm hinterher ging. Mir war wirklich sehr kalt und ich war so froh, dass ich wenigstens seine Jacke hatte. Das Getränk was die Mädels auf mich geschüttelt hatten, brachte mich zum zittern. Es war komplett in meinen Haaren und dazu war mein komplettes Kleid von hinten nass.

Kaydan lief weiterhin vor mir, was ich aber auch besser fand, weil ich wegen dem Zittern, wie eine Ente lief. Ich merkte, dass er genervt war, weil er kein Wort mit mir sprach.
Ich guckte die ganze Zeit auf den Boden während ich lief, um nicht hinzufallen. Es war mir gefühlt alles zu viel gerade. Die unbeantwortete Frage, mein nasser Rücken, das Zittern, die Mädels, der Alkohol in meinem Körper und seine kalte Art. 

Er war zwar kalt und sprach kein Wort mit mir, aber er guckte immer wieder nach hinten und blieb auch stehen, nur damit ich nicht zu weit hinten war. Das Auto hatte er vorher etwas weiter geparkt, weshalb wir erst mal dahin laufen mussten. Eigentlich hatte ich wirklich keine Kraft mehr, aber ich bemühte mich, es wenigstens irgendwie zu schaffen.

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder daran, dass er echt nett sein kann, aber ich hatte das Gefühl, dass er direkt bemerkt hatte, wie es mir geht. Er kam bei der Hälfte des Weges zu mir und hielt mich am Arm fest. Eigentlich, würde ich ja direkt meinen Arm weg nehmen, aber dieses Mal hatte ich wirklich keine Kraft dazu. Ich war dankbar, dass ich eine Stütze bekam. Ich spürte durch die Jacke, dass seine Hände kalt waren und das nur wegen mir, weil ich seine Jacke hatte. Ich fühlte mich echt schlecht, weil er so viel für mich tat.

Er hielt meinen Arm vorsichtig, aber trotzdem fester fest, bis ich im Auto saß. Er machte meine Tür direkt auf und wartete, bis ich meine Beine im Auto hatte, damit er die Tür zu machen konnte. Er selbst setzte sich danach auch rein und ich merkte, wie er mich anguckte. Ich saß zwar wirklich kraftlos da, aber spürte sowas immer direkt, weil mich die in der Klasse, auch immer genauso anguckten. Es stört mich, weil ich diese Blicke garnicht ab haben konnte. Es ließ mich unwohl und komisch fühlen. Er ließ es aber nicht sein, aber ich selbst konnte ihn auch nicht angucken, weshalb ich ihm sagen wollte, dass er es lassen sollte, obwohl ich sowas niemals tun würde...Eigentlich war es mir irgendwo auch egal, weil ich einfach nur in meinem Bett sein wollte, aber es erinnerte mich zu sehr an andere Dinge und damit meine ich nicht nur die Sache im Klassenzimmer...

-pretending to be-Onde as histórias ganham vida. Descobre agora