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Seokjin

Aus Taehyungs Teleportations-Reise-Vorstellungen wird dann aber erstmal doch nichts, denn die nächsten zwei Tage liegt er krank im Bett. Sein Kreislauf hat das Springen wohl nicht so gut verkraftet wie in seiner Euphorie und durch das Adrenalin zuerst angenommen, aber zum Glück ist er einfach nur etwas schlapp und braucht Ruhe.

Das passt meinem kleinen Schönling natürlich nicht, aber ich kriege es schon hin die kleine Zicke mit ein paar Belohnungen im Bett zu halten. Natürlich nichts anstrengendes, schließlich soll er sich ausruhen, aber meine göttlichen Lippen sind ja wohl Entspannung pur.

Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, dass es ihm jetzt so geht, denn mir hätte eigentlich klar sein müssen, dass er das Springen nicht gut übersteht. Aber vielleicht braucht das einfach nur ein wenig Übung und Gewöhnung, denn zum Glück war es für mich nicht allzu anstrengend ihn mitzunehmen.

Und außerdem bin ich froh, dass es überhaupt geklappt hat. Denn schließlich hätte er bei dem Versuch draufgehen können. Natürlich habe ich das Taehyung nicht gesagt und die Wahrscheinlichkeit ist auch ziemlich gering, immerhin hat der junge Mann zwei Seelen in sich und ist somit nicht mehr ganz menschlich, aber trotzdem war da noch ein kleiner Teil in mir, der wirklich Angst hatte.

„Mr. Kim, das ist da wirklich eine Katastrophe!"
„Jaja, ich weiß", murmele ich ungehalten und runzele meine Stirn, während ich auf die Unterlagen vor mir starre. Leider habe ich durch die Zeit mit Taehyung meine Arbeit total vernachlässigt, aber gerade ist ein noch größeres Problem ein Erdbeben, das viele Opfer gefordert hat. Und in der Region haben wir nicht genug Tode gehabt um sofort alle Seelenlichter einzusammeln - dementsprechend fliegen einige Lebenslichter jetzt alleine rum und müssen eingesammelt werden.

„Japan braucht jetzt die Hilfe der koreanischen Abteilung!", redet mein Sekretär weiter auf mich ein und ich nicke. „Jaja, weiß ich doch."
Wir Tode sind für verschiedene Länder eingeteilt, beziehungsweise bei größeren Ländern auch nur für einige Gebiete. Es ist leichter für uns, uns an den Grenzen der Menschen zu orientieren, als unsere eigenen zu erschaffen.

Das Problem ist im Moment allerdings, dass ich mit meinen Gedanken absolut gar nicht bei der Arbeit bin. Natürlich geistert mir nur Taehyung durchs Gehirn. Sein Lachen, seine funkelnden Augen, seine Schlagfertigkeit, seine süßen Lippen und natürlich auch seine langen Beine mit diesem knackigen Arsch... oh man, ich schweife ab und will wirklich keinen Steifen während der Arbeit bekommen.

„Schickt einige Tode aus den südlichen Provinzen, da ist im Moment weniger los", entscheide ich und wedele dann ungehalten mit der Hand. Ein Glas Alkohol wäre jetzt gut, etwas möglichst Starkes.
„Ach und noch eine Frage", halte ich meinen Sekretär wieder zurück.

„Inwiefern unterscheiden sich unsere Lebenslichter von denen der Menschen? Immerhin sind wir ja praktisch unsterblich."
„Mr. Kim, wie kommen Sie jetzt darauf ?"
„Antworten Sie einfach. Was sind Ihre Gedanken dazu?"
Mein Sekretär atmet einmal tief ein und scheint ernsthaft zu überlegen.

„Naja, unsere Lebenslichter sind einfach viel stärker, sonst würden wir das ständige Dimensionenspringen ja auch nicht schaffen. Und außerdem, haben wir zwar eine körperliche Hülle die wie die der Menschen aussieht, aber sich doch geringfügig in der DNA unterscheidet."
Ich nicke leicht und schicke ihn dann raus, denn seine Worte machen Sinn.

Was mich nur interessiert ist die Frage: Ist Taehyung dank der zwei Lebenslichter in ihm in der Lage, länger zu leben als ein Mensch?

Last OneWhere stories live. Discover now