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>>Don't look back - the past is exactly where it belongs.<<

-Scarlet Witch-

Logan: Sorry, wegen unserem Streit heute

Ich las die Nachricht und musste automatisch grinsen. Logan konnte echt niedlich sein.

Ich: Schon vergessen 😊

Logan: Gut, ich will nur das Beste für dich.

Ich: Ich weiß.

Logan: Kann ich heute Abend vorbeikommen?

Ich: Klar

Ich schaltete das Handy aus und legte es beiseite. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch und lernte etwas, aber ich konnte mich nicht lange konzentrieren, also ging ich irgendwann runter und schaute mit meiner Mom zusammen eine Folge von Gilmore Girls.

***

Logan kam um sechs. Meine Eltern waren beide beschäftigt. Meine Mom kochte und mein Dad arbeitete in seinem Arbeitszimmer. Elian war noch nicht zuhause als verzogen wir uns hoch in mein Zimmer.

Logan setzte sich neben mich ins Bett. Wir unterhielten uns eine Zeit lang, ehe wir meinen Laptop zur Hand nahmen und einen Film anmachten. 

Nach einiger Zeit, als es schon fast acht war, öffnete sich meine Zimmertür und Elian erschien im Türrahmen. Er wirkte überrascht, als er Logan neben mir im Bett liegen sah. Ich hatte meinen Kopf an seine Brust gelehnt und sein Arm lag unter meinem Nacken. Man hätte fast meinen können wir wären ein paar, wenn wir uns nicht schon seit unserer Kindheit kennen würden.

„Oh. Ich wusste gar nicht, dass du da bist Logan." Sagte mein Bruder und lächelte leicht. Allerdings wirkte er ein wenig misstrauisch. 

Ich verdrehte die Augen. „Was gibt's?" fragte ich.

Er hob die Schultern, schlenderte in den Raum und am zu uns rüber „Was schaut ihr?"

„Eine Doku." Entgegnete Logan. Er war schon immer fan von solchen Filmen gewesen und ich hatte mich zu einem breitschlagen lassen. Als Dankeschön, für seine Fürsorge als ich im Krankenhaus gelegen hatte.

„Worüber?"

Ich runzelte die Stirn „Afrika." Erklärte ich „Willst du etwa mitschauen?" meine Stimme hatte einen spottenden Unterton angenommen und die Aussage war eher als Witz gemeint gewesen, aber Elian widersprach nicht.

„Nach dem Essen gerne." Stimmte er zu.

Ich lachte ungläubig „Wie bitte?"

Er hob die Schultern und sah mich unschuldig an „Man weiß nie, ob man nicht doch noch etwas lernen kann."

Ich kniff die Augen zusammen. Ich wusste ganz genau was seine wahre Absicht war, aber ich schwieg.

„Mom sagt in fünf Minuten sollen wir unten sein." Mit diesen Worten verließ Elian das Zimmer.

Missmutig und müde streckte ich mich. „Am liebsten würde ich den ganzen Tag lang schlafen." Sagte ich und gähnte.

Logan lachte „Du bist unerträglich faul."

Ich hob die Schultern „Was denn? Ich kann doch auch nicht dafür, dass ich unsportlich bin." Protestierte ich, woraufhin er nur den Kopfschüttelte und missbilligend mit der Zunge schnalzte.

Ich ging zur Zimmertür und wartete auf ihn, aber er zögerte noch.

„Alles klar?" fragte ich.

„Ja."

„Kommst du dann?"

Er kratzte sich am Nacken „Ich will dich vorher noch etwas fragen."

Ich kam zu ihm zurück und blieb vor ihm stehen „Das Gleiche wie heute Morgen in der Schule?"

Er nickte. Machte noch einen Schritt auf mich zu. Jetzt waren wir nur noch einen halben Meter voneinander entfernt.

Ein wenig besorgt nahm ich seine Hand, weil er einen ernsten Blick hatte. „Ist alles okay?"

Er nickte und sah auf unsere Hände. „Ja. Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll." Er wurde etwas rot.

„Frag einfach." Ich legte zuversichtlich den Kopf schief.

„Na schön. Willst du am Samstagabend mit mir essen gehen?" sein Blick war hoffnungsvoll. Er sah ein wenig aus wie ein Welpe. Zum Dahinschmelzen.

Ich runzelte die Stirn. Ich wusste nicht genau, wie ich diese Frage verstehen sollte. Normalerweise hätte ich einfach zugestimmt, aber die Tatsache, dass es ihn so viel Überwindung gekostet hatte, mich deswegen zu fragen, ließ mich aufhorchen. Ich war nicht sicher, was er mit der Frage erreichen wollte.

„Ehm, du meinst Essen gehen im Restaurant?" fragte ich unsicher.

Er lächelte zaghaft „Ja?"

Ich nickte „Klar. Was ist der Anlass?" ich war immer noch verwirrt. Etwas stimmte nicht. Die Atmosphäre zwischen uns war angespannt und in meiner Magengegend machte sich ein Gefühl bemerkbar, dass die Alarmglocken in mir allarmierten. 

„Es gibt keinen Wirklichen Anlass. Ich dachte, ich könnte dich einfach zum Essen einladen."

Langsam wich ich einen Schritt zurück „Aber wir gehen als Freunde, oder? Das ist kein Date." Ich lachte etwas hysterisch.

Logans Gesichtsausdruck veränderte sich. „Ja. Ich meine, wenn du willst..." er wurde nervös.

Ich drückte seine Hand „Als Freunde. Klar, klingt doch super." Mein Grinsen, war nicht so euphorisch, wie es hätte sein sollen.

Logan benahm sich so seltsam. Ich wusste das er mich mochte. Wir waren schließlich Freunde, aber in diesem Moment war ich nicht sicher, ob er mich vielleicht mehr mochte als eine Freundin.

Er grinste ebenfalls und als ich in sein Gesicht sah, wurde mir klar, dass meine Bedenken absurd waren. Wir warn seit Jahren befreundet und das würde sich in Zukunft auch nicht ändern.

Ich klopfte Logan freundschaftlich auf die Schulter. Mehr um mich selbst zu beruhigen als ihn.

Dann gingen wir zusammen runter zum Essen.

Meine Mom fragte ihn die ganze Zeit aus und sagte immer wieder, wie schade es sei, dass er so lange Zeit nicht mehr bei uns gewesen sei. Sie bedankte sich auch tausendmal dafür, dass er sich im Krankenhaus ebenfalls um mich gekümmert hatte.

Nachdem wir es endlich geschafft hatten, vom Tisch zu fliehen, gingen wir hoch in mein Zimmer. Elian bekamen wir nicht abgeschüttelt. Letztendlich endete es darin, dass wir einen Film sahen, in dem ständig geschossen wurde. Ich lag gelangweilt in meine Decke gekuschelt und Elian zwischen mir und Logan, folgte gespannt dem Film.

Als Logan irgendwann später ging, entschuldigte ich mich mit Blicken bei ihm und schickte ihm später noch eine Nachricht, aber er antwortete nur, dass es sich trotzdem gelohnt hatte, weil wir Zeit miteinander verbringen konnten.

Beim Einschlafen kam mir wieder der Gedanke, dass sich zwischen Logan und mir etwas verändert hatte, aber ich bemühte mich, ihn so gut es ging zu verdrängen und schlief dann irgendwann doch ein.

my brother's enemy is my best friend's brotherWhere stories live. Discover now