11. Ich liebe dich!

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Fairytale geht es immer noch nicht viel besser als gestern. Wenigstens hat er die Nacht fast durchgeschlafen. Mir geht es wieder relativ gut, aber ich gehe heute noch nicht in die Schule, da meine Mum meint ich solle mich noch ein bisschen erholen. Finde ich gut. Erstens keine Schule und zweitens kann ich mich die ganze Zeit um Fairytale kümmern. Ich habe die ganze Nacht lang kaum ein Auge zugetan. Ich saß Stunden lang neben ihm auf dem Sofa und habe ihm über seine wuscheligen, blonden Haare gestreichelt. Ich spüre seine fiebrigen Träume. Sie ergeben keinen Sinn. Alles ist durcheinander.

Fairytales Sicht:

Ich schlage die Augen auf und blicke direkt ihn Mias wunderschöne, braune, ja fast schwarze Augen. Ich fühle mich richtig schlecht. Ich weiß, dass sie die ganze Nacht bei mir saß und sich um mich gekümmert hat. Ich bin so froh, dass ich sie habe. Es macht mir ein bisschen Sorgen, dass ich immer noch nicht über dem Damm bin. Aber ich bin mir sicher, dass das bald vorüber geht. Ich fühle mich schon wieder ein bisschen besser. ich fühle, wie sich Talitha in meiner Tasche eingekuschelt hat und leise vor sich hin fiept. Sie singt ein sehr bekanntes Elfenlied. Ich erkenne den Text. Das Lied ist wunderschön. In meinem Stamm wird es oft gesungen. Ich war jetzt schon Tage lang nicht mehr zu Hause. Ist das überhaupt noch mein zu Hause? Ich glaube nicht. Ich fühle mich überall in Mias Nähe so wohl, als würde ich da Heim sein. Ich will auch gar nicht mehr zurück. Wenn ich mich dann wie immer auf die alte Eiche setzte werde ich wie immer von Traurigkeit und Sehnsucht übermannt. Das kann ich mir und auch Mia nicht länger antun. Ich will heute nach draußen gehen. Ich glaube, die frische Luft wird mir gut tun. Ich schaue Mia wieder in die Augen und will gerade sagen, was ich gedacht habe, da sagt sie: "Vielleicht solltest du mal raus an die frische Luft. Vielleicht hilft dir das beim wieder gesund werden." Ich schaue sie sprachlos an, sage aber nichts weiter, sondern stehe auf. Ich stehe ganz wackelig, aber es geht eineigermaßen. Mia stützt mich. Ihre Mutter ist arbeiten, also müssen wir keine Angst haben gesehen zu werden. Es sieht bestimmt sehr lustig für einen Außenstehenden aus, wie Mia sich mit Luft unterhält und niemandem die Hand hält. Aber das scheint ihr egal zu sein, als wir auf der Straße stehen. Es ist ja eh keiner da. Wenigstens sehen mich vielleicht andere Elfen und können meinem Vater bescheid sagen, das ich noch hier bin und auch noch am leben bin. Er macht sich immer sehr viele Sorgen nach der Sache mit meinem Bruder. Aber daran will ich jetzt nicht denken. Wir laufen in den Park und setzten uns wie immer unter unseren Baum. Dieser Platz ist perfekt. Ich liebe es hier. Die Luft ist frisch. Neben mir fühle ich Mias Wärme und rieche ihren Duft. Ich kann nicht sagen, nach was genau sie riecht. Sie duftet einfach nach ihr selbst. Ich genieße es hier neben ihr im Freien zu sitzen.

Wieder Mia's Sicht:

Ich beobachte sein Profil. Er lächelt leicht und atmet tief ein. Seine Augen schweifen durch das Gras, bis sie eine Libelle erfassen und verfolgen sie dann, bis sie außer Sichtweite ist. Sie fliegt zu dem kleinen Teich. Fairytale sieht schon wieder viel gesünder aus. Ich glaube, es war eine gute Idee hier her zu gehen. Ich beobachte ihn weiter. Ich weiß jetzt, was ich an ihm immer so besonders fand und was ihn als Elf von den Menschen unterscheidet. Seinen Haut. Sie ist ganz blass und zart. Manchmal glaube ich, sie strahlt sogar ein bisschen in der Sonne. Er ist wunderschön. Sein Gesicht wendet sich zu mir und ich merke, wie mir das Blut ins Gesicht schießt. Ich habe ja ganz vergessen, dass er meine Gedanken hört. Mist! Er grinst Und es bilden sich kleine Lachfältchen um seine strahlenden Augen herum. Sein Lachen ist so schön. Mann, er macht es mir aber auch nicht leicht etwas ganz normales zu denken. Er schaut mir tief in die Augen. Ich verliere mich in diesem Blau. Er kommt mir näher und näher. In meinem Bauch kribbelt es. Er lässt meine Augen nicht los. Unsere Lippen berühren sich. In mir explodiert es. Seine Lippen sind noch viel weicher und angenehmer, als ich gedacht habe. Ich fasse ihm in den Nacken und spiele mit seinen Haaren. Ich will ihn nie mehr loslassen. Leider löst er sich wieder viel zu schnell und wir müssen erst einmal wieder Luft holen. Er fängt an zu grinsen und streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Fairytales Sicht:

Ich merke, wie sie mich von der Seite beobachtet. Ich höre, was sie denkt. Ich drehe mich zu ihr. Ihre so schön dunklen Augen fesseln mich. Ich kann nicht mehr loslassen und komme auf sie zu. Als unsere Lippen sich berühren, ist es, erscheint mir es richtig. Ein riesen Glücksgefühl breitet sich in mir aus. Unsere Lippen bewegen sich harmonisch aufeinander. Ihre sind so schön voll und zart. Ich spüre ihre Hand in meinem Nacken. Ihre Finger spielen mit meinen Haaren. Ich löse mich wieder. Wir schnappen nach Luft. Das war unglaublich! Da höre ich es: Ich liebe dich! Sie liebt mich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich sage gar nichts sondern küsse sie noch einmal. "Ich dich auch", flüstere ich ihr ins Ohr, als wir wieder von einander ablassen.

Mias Sicht:

Ich kann mich kaum halten. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und wäre laut singend und schreiend herumgetanzt. Ich lasse es aber, weil es bestimmt sehr affig ausgesehen hätte. Er liebt mich auch. Er hat es gesagt. Ich umarme ihn fest. Er sieht eigentlich wieder ganz gesund aus. Mein Gott, ich kann nicht mehr. Ich glaube, das ist einer der glücklichsten Tage meines Lebens. Ich mache mir aber gleich wieder Sorgen. Klappt das mit uns überhaupt auf die Dauer? Vor allem: Dürfen wir das? Ist das erlaubt? Ach wenn schon! Es zählt doch nur das hier und jetzt! Ich mache mir eigentlich immer die schönsten Momente zunichte, indem ich mir unnötig Sorgen mache. Diesmal nicht! Fairytale lächelt mir zu und greift nach meiner Hand. Da sitzen wir nun aneinander geschmiegt und sind einfach nur glücklich. Niemand kann uns diesen Moment zerstören.

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Deine Sunrise <3

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