2. Annährungsversuch

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Als ich aufhöre zu reden muss ich erst einmal Luft holen. Meine Eltern haben mir geduldig zugehört. Dafür liebe ich sie. "Meinst du dir würde es helfen, wenn du zu einem Psychater gehst? ", fragt mich meine Mum. Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß es nicht.", meine ich niedergeschlagen. "Man kann es ja mal ausprobieren. " Ich mache mir wirklich Sorgen um mich. Ich meine es ist doch wirklich ein bisschen gruselig, wenn man immer diesen Jungen sieht. Aber irgendwie hänge ich an ihm. Wenn er dann mal auf einmal weg währe, würde ich mich alleine fühlen und schutzlos, wenn ich durch die Stadt laufe. Er gibt mir irgendwie immer das Gefühl von Geborgenheit. Doch dann denke ich wieder wie unnormal das alles ist. Was ist mit mir los? Ich bin kurz davor, das ich in Tränen ausbreche. Ich bin hin und her gerissen. Ich will nicht, dass er weg ist und dann aber doch, weil es mir Angst macht. Ich bin kurz vorm verzweifeln. Meine Mum nimmt mich in den Arm und flüstert: "Ich mache mal einen Termin aus und dann sehen wir weiter." Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und meinem Dad auch. An Abendessen ist nicht mehr zu denken. Ich gehe in mein Zimmer, mache Musik an und drehe sie voll auf. Mit lauter Musik kann ich besser denken. Erst einmal schicke ich eine SMS an Charlotte.

An Charlotte:

Hey!

Ich habe mit meinen Eltern gesprochen. Meine Mum macht einen Termin bei einem Psychater aus. Mal sehen, ob das etwas bringt...

Danke das ich mit dir darüber sprechen kann :*

An mich (von Charlotte):

Hi!

Schön das du dich überwunden hast :)

Ich bin doch immer für dich da! ;) :**

Wenn ich meine Charlie nicht hätte! Ich gehe ins Bett und nehme mir vor am nächsten Tag mal so richtig auszuschlafen. Erst ist ja immerhin Wochenende!

Ich wache auf und bin sofort hellwach. Als ich auf die Uhr schaue würde ich am liebsten direkt wieder einschlafen. Es ist erst halb sieben Uhr! Aber da an noch einmal einschlafen nicht zu denken ist stehe ich auf. Es ist schönes Wetter. Die Sonne fängt gerade an aufzugehen. Ich mache mich ganz gemächlich fertig und esse dann um halb acht zum Frühstück. Bis zehn Uhr vertreibe ich mir die Zeit mit lesen, Videos im Internet schauen und Musik hören. Ich beschließe in den Park zu gehen. Mittlerweile scheint die Sonne schon stark. Laut Thermometer sind es aber nur 16 Grad. Egal. Ich ziehe mir eine Jacke und Schuhe an, schnappe mir mein Buch, eine kleine Picknickdecke, mein Handy und Ohrenstöpsel, stopfe alles in eine Tasche, rufe noch: "Tschüss! Ich geh in den Park!" Dann schließe ich die Tür hinter mir. Ich mache mich auf den Weg in den Park. Und da ist er schon wieder. Er läuft wie immer mit Abstand mit mir mit. Ich freue mich, dass ich nicht ganz alleine bin. Doch schon wieder Zweifel ich an mir, ob ich wirklich nicht völlig verrückt bin. Ach, das soll mir jetzt mal ganz egal sein! Ich will einfach nur in Ruhe sein. Ich gehe zu meinen Lieblingsplatz im Park. Er ist etwas abgelegen und nur sehr wenige Leute kommen dorthin. Am morgen wahrscheinlich gar keiner. Ich setzte mich auf meine Decke, höre Musik und lese. Er sitzt ungefähr 10 Meter weit weg von mir und liest auch. Er liest das gleiche Buch wie ich. Ich mustere ihn. Er sieht ja eigentlich ganz sympathisch aus. Wenn ich ehrlich bin ist er sogar gut aussehend. Aber ich meine er ist doch nur eine Gestalt aus meiner Phantasie. Oder? Mach dich nicht lächerlich Mia! Natürlich existiert er nicht! Ob ich auch mal näher an ihn heran kommen kann? Ich rutsche einen Meter näher an ihn heran. Er schaut zu mir hin. Doch er bewegt sich nicht von Fleck. Ich bleibe so sitzen und lese weiter. Auch er liest weiter und entspannt sich wieder. Aber man müsste doch noch ein bisschen näher kommen... Ich stehe auf und mache langsam einen zögerlichen Schritt auf ihn zu. Er spannt sich wieder an und starrt mich an. Also setzte ich mich ins Gras und lese wieder. Nach einer Weile entspannt er sich wieder. Ich will aber noch näher. Also stehe ich wieder auf und gehe einen Schritt weiter. Schon wieder starrt er mich etwas gestresst an. Also setzte ich mich wieder hin. Bis ich nur noch einen Schritt entfernt bin dauert es lange, aber ich habe die Zeit. Und ich schaffe es. Da sitzen wir nun nebeneinander und lesen. Eigentlich müsste es mir unangenehm sein, aber es ist es nicht. Er kommt mir so vertraut vor. So sitzen wir sehr lange (ich bekomme schon langsam wieder Hunger). Bis ich mich endlich traue etwas zu sagen...

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Das war das zweite Kapitel!

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