Kapitel 38

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,,Hey! Gib mir das wieder!", rufe ich und strecke meinen Arm in Richtung des Zettels den mir Dylan aus der Hand gerissen hat.

Dylan hält den Zettel in die Höhe und liest ihn. Ich sehe wie sich seine Augen langsam weiten und ein Lächeln sich auf sein Gesicht legt. Er lässt den Zettel wieder runtersinken sodass ich ihn ihm erzürnt entreiße und schnaube.
Er grinst mich anerkennend an.

,,Volle Punktzahl in dem Sporttest über American Football? Ich bin stolz", sagt er und ich bin geschmeichelt obwohl ich das nicht will, sodass ich den Zettel schnell in meine Tasche stecke.

,,Das liegt nicht zufällig daran, dass du ständig meinen Spielen zugeschaut hast?", sagt er und grinst bevor er einen Schritt näher zu mir kommt sodass ich zurückweiche.

Er zieht seine Augenbrauen zusammen und sein Lächeln schrumpft.
,,Alles in Ordnung bei dir? Seit letzter Woche bist du so merkwürdig. Gehst du mir aus dem Weg?", fragt er mich plötzlich und meine Augen weiten sich.
Shit, er sollte es nicht merken.
Das Gespräch mit Ava und Sira von letzter Woche hat mich nicht kalt gelassen. Ich weiß einfach, dass ich nicht weiter an ihm festhalten darf. Auch wenn es für mich zwischenzeitlich nicht so wirkt, ist diese Beziehung nur ein Schauspiel.

Mein Mund verzieht sich zu einem Strich.
,,Nein", antworte ich ruhig, aber Dylan zieht seine Augenbrauen weiter zusammen und ich sehe wie seine Schultern zusammensinken.

,,Du lügst", antwortet er plötzlich und seine Augen brennen sich in meine, sodass ich mein Herz beinahe wieder schlagen hören kann.

Ich antworte nicht, da ich nicht weiß was ich sagen soll.
Warum besteht er denn auch die ganze Zeit darauf? Kann es ihm nicht einfach egal sein? Lorraine ist doch schon verknallt in ihn, noch mehr als er es sich es wahrscheinlich erhofft hatte.

Ich muss mich zusammen reißen und schaue mich kurz im Schulkorridor um der relativ leer ist.
Ich atme tief ein und aus.
,,Warum beenden wir es nicht einf-" genau als ich zu Ende sprechen will, kommt Hiram zu uns.

,,Hey Leute", sagt er und lächelt uns an, wobei mein Blick kurz zu Dylan gleitet, der mich perplex anschaut. Er hat verstanden was ich sagen wollte.

Ich schaue langsam wieder weg zu Hiram, der uns etwas verwirrt betrachtet.
,,Hey", antworte ich dann schnell lächelnd, sodass sich wieder ein Lächeln auf Hirams Lippen schleicht.

,,Bald ist schon dein Geburtstag", sagt Hiram und klopft Dylan auf die Schulter, sodass dieser kurzzeitig zusammenzuckt und seinen Blick endlich von mir löst.

,,Ja, stimmt", sagt er dann an Hiram gewendet, bevor er sich wieder zu mir dreht und ich das Gift förmlich aus seinen Augen sprießen sehe. Also wenn Blicke töten könnten läge ich schon 6 Fuß unter der Erde.

Ich verstehe diesen Jungen nicht. Was will er denn nun schon wieder? Er hat doch schon Lorraine, das was er wollte.
Oder vielleicht doch nicht? Jedes Mal wenn ich zurück denke habe ich irgendwie die Hoffnung, dass sich alle anderen irren könnten und meine Gefühle nicht unerwidert sind, aber dann werde ich wieder zurück ins hier und jetzt gerissen. So auch jetzt. Ich blinzele kurz und schüttele unmerklich meinen Kopf.
Du bildest dir schon wieder etwas ein.

,,Was hast du in dem Sporttest den du letztens geschrieben hast?", fragt Hiram mich dann plötzlich und tritt einen Schritt näher zu mir, sodass meine Augen augenblicklich zu Dylan gleiten.
Meine Augen sind leicht geweitet und er schaut mich an mit einem Blick, der in mir den Wunsch weckt im Erdboden zu versinken.
Seine Augen glänzen enttäuscht und ich weiß, dass er sich fragt warum er nichts von dem Test wusste aber Hiram. Dabei weiß Hiram nur davon, weil wir eine Freistunde hatten und er sich bereit erklärt hat mit mir zu lernen.

D For Dickhead DylanWhere stories live. Discover now