Kapitel Dreizig

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Regina starrte auf die Wand ihr gegenüber. Vier Tage. Vor vier Tagen hatte sie Zayn umgebracht. Vier Tage nicht mehr geredet, vier Tage keine Lust mehr zu etwas gehabt.

Die Tür ging wieder auf. Aber Regina achtete nicht besonders darauf. Sie wollte ihre Ruhe! ,, Puppe. Ich habe was für dich! ", flüsterte Marc und strich ihr übers Gesicht.

Regina schaute zu ihm. ,, Noch einen Arsch der mich vergewaltigt und ich dann töten muss?", fragte sie. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. ,, Nein. Wie wäre es wenn wir in die Stadt fahren?"

Regina wartete darauf, dass er sie auslachte und erklärte, dass es ein Scherz war. War es aber nicht! ,, Du... meinst es ernst?", fragte sie leise und setzte sich auf. ,, Aber sicher doch. Wenn du verspricht nicht weg zu rennen oder Hilfe zu holen."

Regina nickte und stand auf. Wobei ihr kurz schwindelig wurde. Dann ging sie aber auf den Schrank zu und holte frische Sachen raus. ,, Ich gehe Duschen! Ich bin gleich da! Bitte überleg es dir nicht anders!", schrie sie.

Marc musste leise lachen. Dass sie sich so freute, hatte er nicht gedacht! Er war zum ersten Mal seit vier Tagen wieder glücklich. Ja. Wenn seine Puppe glücklich war, dann war er es auch!

Er lehnte sich auf dem Bett zurück und atmete ihren Duft ein. Seine Puppe roch so gut! So... atemberaubend! Am liebsten würde er ihr zeigen wie sehr sie ihm gefiel.

Eigentlich hatte er es davor schon tun wollen. Aber dann war Zayn dazwischen gekommen. Sein Gesicht wurde wieder finster. Er war jetzt tot. Trotzdem hätte sich gewünscht ihn selber umbringen zu können.

Er schüttelte den Kopf. Er könnte noch später darüber nach denken! Jetzt musste er dafür Sorgen, dass es seiner Puppe wieder gut ging!

,, Fertig! Wir können! ", rief Regina. Selbst die Verbände hatte sie sich selber um gemacht und eine Hose angezogen. Damit es nicht jeder sah.

Marc sprang vom Bett auf und grinste. ,, Wollen wir?", fragte er und hielt ihr die Hand hin. Seltsamerweise musste sie kichern. Dabei musste Marc lächeln. Er wünschte sie würde öfter fröhlich sein.

Als sie aus dem Haus gingen sah Regina, dass sie auf einem Land waren. Es war wunderschön! Sie musste sich anstrengen nicht im Kreis zu drehen!

Stattdessen fiel sie Marc um den Hals und weinte und lachte gleichzeitig. ,, Danke... Danke!", murmelte sie. Marc lachte und zog sie zum Wagen. Dort hockte sie sich hin.

,, Wenn du es nicht schaffst bei mir zu bleiben. Dann bleiben wir gleich hier.", meinte er. Regina schüttelte den Kopf. ,, Ich schaff es!", sagte sie energisch und schaute geradeaus.

Marc lachte und fuhr los. Als er endlich einen Parkplatz gefunden hatte, staunte Regina. Es kam ihr alles so viel schöner vor!

,, Lass uns was essen gehen.", lächelte Marc. Regina nickte. ,, Ja! Ja. Gehen wir!", stotterte sie und stieg aus. Marc war sofort an ihrer Seite.

Doch dann wollte er unbedingt noch etwas kaufen gehen. Regina strahlte als sie die ganzen Kleider anprobierte! Sie waren alle so schön!

Endlich in einem italienischen Restaurant setzte sie sich hin. Irgendwie kam es ihr bekannt vor. Von wo konnte sie nicht sagen!

Als das essen kam konnte sie noch immer nicht aufhören zu grinsen!

,, Regina?", schrie eine Stimme. Regina schaute hoch zu Marc. Da sie dachte, er hätte was gesagt. Aber seine Miene wurde undurchdringlich und er schaute hinter sie!

Ihr Herz fing an schneller zu schlagen! Sie schluckte und das Grinsen verging ihr.

Langsam drehte sie sich um und ein stummer Schrei kam ihr über die Lippen. Bitte lieber Gott. Nein, dachte sie.

Der Puppenmacher- Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt