The beast inside me

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JUSTIN’S POINT OF VIEW

Wo ich erwartete aufzuwachen? Naja, ich dachte ich würde in meinem Bett wieder wach werden. Aber ganz im Gegenteil. Ich lag ja noch nicht mal im Krankenhaus. Ich lag in irgendeinem dreckigen Raum mit Betonwänden auf dem Boden. Unter mir nur eine vermoderte Matratze. Als ich versuchte aufzustehen durchfuhr mich überall heftiger Schmerz und ich wurde sofort wieder ins Bett zurück geschmettert. Verflucht wo kam dieser Schmerz plötzlich her? Ich sah an mir runter. Was ich anhatte war eine graue, mit Blutflecken verdreckte Sporthose und ein ebenso mit Blut verdrecktes Top für Männer. Was zur Hölle war denn bitte passiert? Als ich ohnmächtig geworden bin, lag ich doch noch bei Chelsea im Auto und jetzt liege ich hier und hab keine Ahnung wo. Was ich aber wusste war, dass das hier bestimmt nicht auf dem Mist meiner Gang wuchs. Es bedeutete nichts Gutes. Und eigentlich konnte ich mir nur schon zu gut denken, wer wirklich dahinter steckte.

Und tatsächlich bestätigte sich mein Verdacht, als eine verrostete Tür aufging und dieser eine Mann eintrat, dem ich all mein Elend in diesem abgefuckten Leben zu verdanken hatte. Sein Blick traf mich und seine Miene veränderte sich schlagartig. Er grinste. „Guten Morgen, Sohn“ sagte er nett, mir war natürlich trotzdem bewusst, dass er es gar nicht so nett meinte. „Bist du so tief gesunken?“ fragte ich nur monoton und beachtete nicht was er zu mir gesagt hatte. Ich richtete mich trotz der entsetzlichen Schmerzen auf um ihm in die Augen schauen zu können. „Tief gesunken? Nein ich finde mehr, ich steige jeden ein bisschen Tag auf..“ stellte er stolz fest und wackelte mit den Augenbraun. Ironisch lachte ich kurz auf. „Ach wirklich? Du steigst auf..haha, du bist so erbärmlich..“ sagte ich und schüttelte den Kopf. Aufsteigen? Pff, alles was er tat war jeden Tag tiefer zu sinken und immer lächerlicher und erbärmlicher zu werden. „Ach ich bin erbärmlich?“ amüsiert hob er eine Braue und musterte mich, „wenn ich das richtig sehe, liegst du grade vor mir, halbtot, schwach, verwundet.“ In mir stieg die Wut. Aber ich versuchte sie zu unterdrücken, denn wenn es eines war, dass ich von meinem Vater wusste, dann war es das, dass er verdammt leicht zu provozieren war, und solange ich mich nicht auch provozieren ließ, würde ich gewinnen.

„Genau das ist doch der springende Punkt, warum du so unglaublich erbärmlich bist..“ sagte ich unbeeindruckt. Seine Brauen schossen in die Höhe. „Ach ja?“ hackte er nach. Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ja!“ antworte ich nur knapp und schenkte ihm ein provokantes Lächeln. Ein leises aber wütendes Knurren drang aus seiner Kehle. Triumphierend grinste ich weiter. Gleich hatte ich ihn da wo ich wollte. 

„Nun Junge, erklär mir was du genau meinst..“ sagte er mit gefletschten Zähnen und versuchte sich zurück zu halten. Ich lachte auf und seufzte dann. „Soll ich die Geschichte wirklich noch mal aufrollen?“ ich hob eine Augenbraue und wartete eigentlich auf gar keine Antwort, bekam jedoch trotzdem eine. „Ich bitte darum“ antwortete er und sah mich streng an. Ich leckte mir über die Lippen. „Fangen wir doch damit an, wie du Mom erst misshandelt und dann getötet hast..“

CHELSEA’S POINT IF VIEW

Der Schlag hatte definitiv gesessen. Meine Faust pochte ein bisschen, aber ich versuchte das zu ignorieren und genoss stattdessen für einen kurzen Moment, dieses triumphale Gefühl. Wie Finn da blutend auf dem Boden lag und sich vor Schmerz krümmte, war für mich fast schon eine Genugtuung. Die Jungs hinter mir lachten sich schlapp. Damon schlug mir anerkennend auf die Schultern. Aber auch das ignorierte ich. Ich beugte mich runter zu Finn und trat ihm gegen den Rücken, so dass er nun direkt vor mir lag und ich in seine Taschen greifen konnte. Ich durchsuchte jede einzelne. Finn, versuchte gar nicht mehr sich zu wehren. Er lag einfach nur da und hielt sich die blutende Nase. Lächerlicher Schwächling dachte ich mir nur. Kurz darauf zog ich aus seiner Hosentasche sein Handy, und aus seiner Jacke, eine Waffe. Die Waffe gab ich Damon, das Handy behielt ich. „Was habt ihr denn mit meinem Handy vor?“ meldete Finn sich dann plötzlich doch noch mal. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder zu Damon und den anderen. „Nun lieber Finn, du wirst Jeremy jetzt anrufen und ihn noch einmal nach dem Ort fragen, wo ihr Justin versteckt habt, weil du nämlich Chelsea als Gefangene hast und die Koordinaten fürs Navi vergessen hast! Natürlich erzählst du ihm nichts von uns“ antwortete Ryan und zwinkerte ihm grinsend zu. Finns Augenbrauen schossen in die Höhe. „Ach ja? Ich hab die als Gefangene? Und ich sollte meinen Boss an lügen weil?“ hackte er nach und grinste amüsiert. „Weil wir dir sonst verdammt noch mal den Kopf wegpusten!“ sprudelte es plötzlich aus mir raus und ich konnte selbst kaum glauben, dass ich das grade gesagt hatte. Die Jungs sahen mich nur alle samt mit großen Augen an, während Finn auf dem Boden lag und lachte und damit machte er mich verdammt wütend. Sauer stampfte ich auf ihn zu und sah auf ihn herab. „Was findest du so lustig? Meinst ich du ich wäre zu feige um dir mit der hier ne Kugel in deinen hässlichen Kopf zu jagen?“ zischte ich und zog die Waffe aus meiner Hose. Seine Brauen schossen in die Höhe. Sein Lachen verstummte. Nun lachte ich. Langsam beugte ich mich zu ihm runter und grinste dabei. „Weißt du Finn, dieses kleine, ängstliche Mädchen aus Sudburry, das du durch den halben Wald gejagt hast, das magst du dir vermutlich in deinen Schädel eingeprägt haben, aber wenn ich dir eins mit Sicherheit sagen kann, dann ist es das, dass ich wenn es um Menschen geht, die mir etwas bedeuten, auch ganz anders sein kann!“ zischte ich und wollte dabei bedrohlich klingen. Was mir scheinbar auch gelang. „Da sieh mal einer an, scheinbar hat Travis dich abgehärtet“ sagte er und grinste schelmisch. Okay das reicht! In mir sprudelten die Emotionen endgültig über und das Biest, in mir wurde erweckt. Das Biest in mir, das sonst noch nie an die Außenwelt getreten war. Ohne noch nachzudenken, hob ich die Waffe und richtete sie auf ihn. „Haha, du wirst mich doch nicht umbringen, Süße..schließlich braucht ihr mich noch.“ Sagte er und glaubte triumphiert zu haben. Ich lachte auf. „Wer braucht dich schon“ zischte ich und drückte ab. Die Jungs hinter mir schrien und versuchten mich noch aufzuhalten. Aber zu spät. Die Kugel hatte ich schon tief in sein Fleisch versenkt. Doch leider, leider hatte ich ihm nicht in irgendwelche Lebenswichtige Organe geschossen. Ich hatte in an der anderen Wade getroffen. Naja wenigstens konnte er jetzt nicht mehr laufen. Finn brüllte vor Schmerz auf. „Verfluchte Schlampe“ spuckte er und verzog schmerzlich das Gesicht. Ich beugte mich noch einmal zu ihm runter und wisperte: „Du hast ja keine Ahnung, was du da grade in mir geweckt hast, Finn!“

Ich trat ihm zusätzlich noch einmal gegen seine Wunde, was ihn noch ein zweites Mal vor Schmerz aufbrüllen ließ. „Also was sagst du jetzt?“ hackte ich nach und sah ihn erwartungsvoll an. Wütend verzog er das Gesicht. „Na schön“ gab er nach. Stolz grinste ich erst ihn und dann die Jungs an, welche mich noch immer schockiert musterten. Sekunden später aber hatten sie sich wieder gefangen. Ich drückte Ryan das Handy in die Hand. Er suchte in den Kontakten nach Jeremys Nummer und fand schließlich einen Kontakt namens Boss, das würde bestimmt Jeremy sein. Ryan drückte auf anrufen und hielt das Telefon dann an Finns Ohr, während Chaz und Chris ihn festhielten. Anhand des Lautsprechers konnten wir mithören. Es tutete zwei Mal, dann hob ein Mann ab, der ohne jeden Zweifel Jeremy war. „Was ist, Finn?“ grummelte er ins Telefon. „Hey Boss, eeh ich hab ne Frage.“ Antwortete Finn. „Und die wäre?“. Finn antwortete nicht. Damon sah ihn warnend an und trat ihm noch einmal gegen die Wunde. Finn verzog das Gesicht und biss sich auf die Zunge um nicht los zu schreien. „Finn, verdammt antworte! Ich habe keine Zeit.“ Zischte Jeremy ungeduldig. „Tut mir leid Boss, ich war grade abgelenkt“ erklärte Finn und sah Damon wütend an, der hingegen aber grinste nur zufrieden. „Also, es ist so, ich brauch noch mal die Koordinaten für unser Versteck, fürs Navi, habs vergessen.“ Sagte er. Am anderen Hörer war einen Augenblick lang nichts zu hören. „Und wieso zum Teufel hast du sie verloren? Du weißt doch verdammt noch mal, dass es gefährlich ist zu telefonieren..man kann uns abhören!“ spuckte Jeremy aufgebracht. „Tut mir leid Boss, aber die gute Nachricht ist, ich hab die Kleine“ sagte Finn wieder. Stille.

„Du hast Chelsea?!“ fragte Jeremy verwundert aber auch sehr erfreut. „Ja“ antwortete Finn knapp. Plötzlich ertönte im Hintergrund eine wütende, laute Stimme. „Lasst eure verfickten Wichsgriffel von Chelsea!“ brüllte die Stimme und ließ damit mein Herz aufgehen. Justin, er war Justin! Er war wach!!

Jeremy beachtete Justin nicht, sondern redete einfach weiter. „Bring sie her..ich schicke dir die Koordinaten per SMS.“ Sagte er noch, bevor er auflegte. Ryan entfernte das Handy von Finns Ohr und wartete auf die SMS. Freude durchströmte meinen ganzen Körper. Justin war wach. Und scheinbar ging es ihm auch gut. Glücklich sah ich Damon an, der mir ein warmes Lächeln schenkte und dann wieder Finn ansah. „Was machen wir jetzt mit dir?“ seufzte Damon und tippte gespielt nachdenklich ans Kinn. Die Freude in mir verschwand im selben Augenblick wieder. Ich sah Finn ernst an. „Ich weiß was ich mit ihm mache...“ sagte ich monoton. Damon sah mich verwirrt an. Seine Augenbraun trafen sich in der Mitte. Als ich meine Waffe hob und sie noch einmal auf Finn richtete schossen sie in die Höhe. „Chelsea..“ wisperte Damon, „du wirst das bereuen!“ mahnte er mich. Wahrscheinlich hatte er Recht damit. Aber das Biest in mir, es hatte die überhand ergriffen. Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst. Die ängstliche Seite von mir, war plötzlich erloschen, alles was übrig blieb, war einfach diese unendliche Wut, die mich in dieses scheinbar gefühlskalte Biest verwandelte. Ich weiß nicht, wie das mit mir geschehen konnte, wie sowas überhaupt möglich war. Denn vor ein paar Stunden noch, war da noch die Angst hatte in ein tiefes Loch zu fallen. Ein Loch in dem Depressionen, Trauer und Elend auf mich warten würden. Aber jetzt, jetzt hatte ich das Gefühl, dass es dieses Loch nicht existierte. Es war für mich unbegreiflich. Aber dieses Biest, es schien so stark zu sein. Stärker als ich jemals selbst sein könnte. Ich kann nicht erklären wie das möglich ist. Wie ich es geschafft hatte, trotz der gefallenen Mauer, noch nicht in tiefe Depressionen gestürzt zu sein, aber irgendetwas sagte mir, dass ich es meinem inneren Feuer zu verdanken hatte, ganz einfach eben meinem inneren Biest. Und wenn ich eins mit Sicherheit sagen konnte, dann war es das, dass ich nicht vor hatte dieses Biest wieder los zu werden. Denn scheinbar war es meine einzige Rettung.

Bye, bye Finn“ flüsterte ich.

If I was your boyfriend ( Justin Bieber FF)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon