"..I just think, you should know how he really is.."

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„Mir ist es immer noch unbegreiflich, wie du einfach so vier Tage lang, irgendwo hier im Haus auf dem Boden geschlafen hast und die ganze Zeit alleine sein konntest“ sagte Jessica fassungslos und steckte sich das noch übrig gebliebene Stück eines mit Nutella beschmiertes Brotes in den Mund.
Unbekümmerte zuckte ich nur mit den Schultern.
Fassungslose Blicke von allen Drein, hieß, Jessica, Isi und Tessa, durchbohrten mich. Ich ignorierte sie jedoch und löffelte weiterhin mein Müsli in mich hinein.
Als sie merkten, dass ich mich zu diesen Thema nicht äußern wollte und es auch nicht tun würde, ließen sie es fallen, fingen jedoch sofort mit dem nächsten an.
„Und was ist da eigentlich mit Justin? Kate hat erzählt ihr hättet in der Bar wphl total eng beieinander gestanden“ bohrte nun Tessa grinsend.
Genervt rollte ich die Augen und ließ meinen Blick zu Justins Tisch in der anderen Ecke des Saals schweifen. Im selben Moment sah auch er mich an und nickte mir grinsend zu. Verlegen lächelte ich nur und drehte meinen Kopf wieder zu den Mädels.
„Eine wahre Lady genießt und schweigt“ antwortete ich nur gleichgültig und wusste genau wie sie es aufnehmen würde. Doch wirklich interessieren tat es mich nicht. Wenn sie dachten, dass ich mit Justin geschlafen habe, dann sollten sie doch, wenigstens ließen sie mich dann in Ruhe mit diesem Thema. Vorerst!

Nach dem Frühstück wurden wir von den Betreuern, welche sich eigentlich sowieso einen Dreck um uns scherten, in den grünen Saal zitiert um dort das Wochenprogramm dieser Woche zu besprechen.
Mit genervten Mienen und lautem Stöhnen, lief die gesamte Truppe zum vorgeschriebenen Ort, schnappte sich einen Stuhl und wartete auf die Betreuer, welche auch nur 2 Minuten später mit einem Klemmbrett unter dem Arm reinkamen.
Ohne auch nur mal auf die Idee zu kommen uns vielleicht einen Guten Morgen zu wünschen, fingen sie sofort an die Punkte auf ihrem Blatt abzuarbeiten.
„Also , als erstes Mal wollten wir uns für euer einigermaßen gutes Verhalten der letzten Woche bedanken, da es nicht jedes Jahr vorkommt, dass nur eine einzige Prügelei stattfindet.“
Der Blick der ca. 25 jährigen Frau schweifte von der rechten Ecke des Saales, wo Travis saß, der noch immer eine lilane und leicht geschwollene Nase hatte, dann rüber in die linke Ecke , wo Justin lässig mit den Armen vor der Brust verschränkt saß und die rote Kappe mit der Aufschrift ‚Bronx‘ , tief ins Gesicht gezogen hatte. Als Ryan ihn daraufhin antippte und ihm etwas zu murmelte, zuckte der nur unbekümmert mit der Schulter.
„Nun ja, dann weiter. Diese Woche dient zu eurer Entspannung, wie sicher die Meisten von euch wissen, die schon etwas öfter hier waren, gibt es drinnen und draußen einen Pool. Und zu eurem Glück sieht das Wetter, in dieser Woche ungewöhnlich gut aus, womit ich sagen will das die Sonne ziemlich stark brennen wird, also werden wir gleich den Indoor-sowie den Outdoortpool aufschließen, dort könnt ihr dann machen was ihr wollt, nur stellt keinen Mist an. Naja und wie gesagt, es ist eine Entspannungswoche! Also gibt es keine Partys, wobei ich denke, dass das nach der letzten Woche auch erst mal niemand mehr nötig hat“ sprach sie weiter.
Im Raum sahen sich augenblicklich alle Leute um und lachten. Wie auch ich, als ich Ryan und Kate ansah.
„Gut, also wie jede Woche hängen wir einen Plan aus, bei dem ihr euch, freiwillig und nach belieben in Workshops einschreiben könnt, wobei ich sowieso nicht daran glaube, dass das irgendwer tun wird“
Ein Lachen ging durch die Masse.
„Gut! Das wars dann! Ne schöne Woche und macht ja kein Scheiß“ sagte sie hob zum Abschied die Hand und verließ ohne Weiteres den Raum.
Sofort erhoben sich alle von ihren Stühlen und redeten wild durcheinander. Sie steuerten auf die große Flügeltür zu und verursachten dabei einen Stau, da ja unbedingt alle gleichzeitig raus mussten.
Augenrollend, hängte ich mich an die Meute ran und versuchte mich irgendwie raus zu pressen, als mich plötzlich jemand am Arm packte und zur Seite zog. Verwundert sah ich die Person an, welche mich dort weggezogen hatte und erkannte, dass es Justin war. Er sah mich lächelnd an. Ich hingegen schenkte ihm nur einen verwirrten Blick.
„Wir müssen noch etwas nach holen“ grinste er und wackelte mit den Augenbraun, woraufhin ich noch viel verwirrter war und ihn auch dementsprechend ansah.
Stöhnend lachte er, schwenkte mit den Kopf zum Boden und sah dann wieder mich an.
„Naja den Filmabend“ seufzte er.
Als ich verstand was er meinte nickte ich nur schnell. „Ganz genau und da das ja leider nicht so super gelaufen ist, wie wir beide es uns vorgestellt haben, widerholen wir den Abend“ sprach er weiter und begang bei jedem Wort immer mehr zu grinsen.
Misstrauisch guckte ich ihn an und hob eine Augenbraun in die Höhe.
„Was hälst du davon, wenn wir heute Nachtschwimmen gehen, hier im Indoorpool?“ fragte er und sah mich hoffnungsvoll an.
Gespielt überlegend gab ich ein „mhh“ von mir und legte mir den Finger auf den Mund. Jedoch wusste ich eigentlich schon ganz genau meine Antwort. Ich wollte ihn nur ein wenig auf die Folter spannen.
„Liebend gern, Justin“ gab ich dann lächelnd von mir und sah ihm direkt in die Augen. Sein Blick wurde augenblicklich von hoffnungsvoll zu glücklich. Was hieß, dass er über beide Ohren grinste.
Plötzlich rückte er mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr, und wusste dabei ganz genau, welche Wirkung er damit auf mich hatte. Weshalb ich auch ohne es zu sehen, ganz genau wusste das er ein hämisches Grinsen auf den Lippen trug.
„Zieh dir nen Sexy Bikini an“ raunte er und verweilte noch einen Moment an meinem Ohr. Bevor er absichtlich, als er sich wieder von mir entfernte mit seinem Lippen meinen Hals entlang strich. Eine Gänsehaut bildete sich sofort an jener Stelle.
Dann ließ er mich einfach so da stehen und verschwand aus dem Saal.
Ich brauchte erst mal ein paar Sekunden, wenn nicht sogar Minuten um mich wieder in den Griff zu kriegen, bevor ich es dann auch endlich schaffte mich aus dem längst leeren Saal zu bewegen und in mein Zimmer zu stapfen.

„Ach da bist du ja. Was hast denn du noch gemacht?“ fragte Kate als ich durch die Tür trat. Ich überlegte kurz ob ich ihr von Justins und meinem Vorhaben erzählen sollte. Und entschied mich dafür.
„Justin hat mich noch mal zurück gezogen..Er wollte kurz mit mir reden und hat mich dann dazu eingeladen, dass wir heute Nacht wenn alle weg sind hier im Haus in den Pool gehen“ antwortete ich.
Ein breites Grinsen legte sich auf Kates Lippen. Sie sah mich vielsagend an, sprach ihre Gedanken jedoch nicht aus. Was ich ihr nur danken konnte.
„Eh Chelsea?“ fragte Kate nach einigen Minuten in die Stille hinein. Ich schwankte mit dem Kopf zu ihr und nickte fragend.
„Kommst du mit raus? Also schwimmen.. die Sonne ist grade draußen“ meinte sie und zog sich grade eine Tasche über die Schultern.
Mein Blick schweifte zum sperrangelweit offenem Fenster. Die Sonne strahlte direkt zu uns hinein. So schönes Wetter hatte man nicht oft in Kanada. Also nickte ich einfach.
Ich sprang vom Bett, schaltete den Fernseher aus und schnappte mir meinen Neonpinken Bondeu Bikini und noch ein leichtes weißes Sommerkleid. Damit verschwand ich ihm Bad, zog alles an, schnappte mir noch zwei Handtücher und kam dann wieder aus dem Bad. Meine Haare hatte ich mir noch schnell zu einem lockeren Dutt gebunden. Ich setzte mir noch schnell eine weiße Sonnenbrille auf, stopfte die beiden Handtücher in eine Tasche und nickte dann Kate zu, um ihr zu verdeutlichen das ich bereit war. Sie nickte ebenfalls und öffnete die Tür. Hinter mir schloss ich ab.
Als wir am Pool angekommen waren, war es schon ziemlich voll und wenn Jessica, Tessa und Isi nicht gewesen wären, hätten wir keine Liege mehr bekommen, da die drei uns jeweils für beide, eine freigehalten hatten.
Lächelnd liefen wir auf die drei zu. Jessica lag mit der Sonnenbrille auf der Nase und Ohrstöpseln im Ohr auf der Liege. Tessa und Isi hatten ihre Liegen so angeordnet, dass sie sich direkt gegenüber waren. Somit konnten sie, wenn sie auf dem Bauch lagen perfekt miteinander sprechen, wie sie es grade auch taten.
„Heey“ begrüßten wir die drei freundlich im Chor und wurden genauso nett zurück gegrüßt.
Ich breitete eins meiner Handtücher auf der Liege aus, welche direkt zwischen der von Jessica und Kate war. Kate tat es mir gleich und zog sich gleich darauf ihre Hotpants und ihr Top aus, woraufhin ihr weißer Bikini zum Vorschein kam.
Ich zog auch schnell mein Kleid aus und legte mich dann auf die Liege um gleich darauf die Sonne zu genießen. Zwar liebte ich den Regen, aber es ging einfach nichts über die Sonne. Vor allen Dingen wenn man in Kanada lebte, wo solch ein Wetter nur selten war.
Als Kate sich dann auch hinlegte sah ich sie an und da fiel mir plötzlich ein worüber ich gestern mit Justin geredet hatte.
„Sag mal Kate, ich hab gehört du und Ryan sind ein Paar?“ fragte ich grinsend. Auf ihren Lippen bildete sich augenblicklich ein Lächeln. „Ja, da hast du richtig gehört“ kicherte sie. Ich kicherte ebenfalls. „Man, ging verdammt schnell bei euch beiden“ sagte ich anerkennend. Sie lachte.
„Tja wo die liebe halt hin fällt“
Ich lachte auch. „Ich glaube das Thema, von wegen fernhalten von dieser Gang ist dann auch gegessen oder?“ neckte ich sie grinsend. „Jaja“ meckerte sie.

Ca. 15 Minuten später war Jessica aus ihrem Nickerchen in der Sonne aufgewacht. Als sie uns entdeckte guckte sie zuerst überrascht, lächelte aber dann. Ich lächelte zurück und schloss dann die Augen und mich ein wenig zu entspannen. Kurz darauf hörte ich das leise Quietschen der Liegen, weshalb ich neugierig die Augen öffnete und sah, wie Kate, Tessa und Isi ins Becken gingen.
Jessica, nutzte diese Chance in der wir mal alleine waren um mich wegen Justin auszufragen.
„Chelsea, du musst mir jetzt bitte mal genau erklären was da zwischen dir und Justin läuft“ sagte sie aufgeregt, nahm ihre Brille ab und durchstach mich fast mit ihren hell blauen Augen.
„Keine Ahnung“ seufzte ich. „Irgendwie mag ich ihn und er mag mich.. und zwar kenne ich ihn grade mal eine Woche aber er hat irgendwie so etwas an sich, dass mich total neugierig macht.“ Sprach ich weiter. Jessica nickte.
„Ich weiß ich hab dir schon mal gesagt, dass er nicht der beste Umgang ist“ , sofort unterbrach ich sie mit einem genervten Stöhnen. „Warte“ sagte sie ruhig und sah sich kurz um, dann sprach sie weiter: „Ich will dir gar nicht sagen, dass du mit ihm aufhören solltest, ich finde nur du solltest wissen, wie er eigentlich so drauf ist, ich meine wirklich viel weißt du ja noch nicht von ihm.“
Ich zog die Augenbraun zusammen und dachte über ihre Wort nach und da fiel mir plötzlich unser Streit im Kino wieder ein.
„Wenn wir schon dabei sind“, hielt ich sie von weiter reden ab, „Letzte Woche, da sind Justin und ich in das Kino hier gegangen, anfangs war alles total toll, dann aber is alles total schief gelaufen, ich wollte gehen und hab ihn davor noch als hinterhältiges Arschloch und so beleidigt und daraufhin meinte er dann nur ich sollte auf passen wie ich mit ihm redete und ich habe ihm halt noch erzählt während ich ihn mehr oder weniger angeschrien habe, dass ihr mir halt erzählt habt, dass er gefährlich seie und so, aber ich hab ihm halt gesagt das ich nicht glaube das er gefährlich ist und blablabla. Jedenfalls wollte ich dann aus dem Kino raus, aber Justin wurde plötzlich total aggressiv, hat mich am Handgelenk gegen die Wände gedrückt und mir etwas ins Ohr geflüstert von wegen, dass ihr nicht falsch liegen würdet und er gefährlicher seie als ich denke“ erzählte ich.
Ihre Augen weiteten sich, woran ich erkannte, dass sie etwas wusste. Und als sie anfing zu erzählen, bestätigte sich mein Verdacht.
„Pass auf Chelsea, bei uns auf der Schule oder besser in ganz Stradtford, da ist Justin Anführer einer ziemlich naja, kriminellen Gang, zwar weiß keiner so wirklich was sie wirklich anstellen, aber es wird gemunkelt, dass sie sogar schon Menschen auf dem Gewissen haben. Die Polizei versucht schon die ganze Zeit ihnen irgendwie auf die Schliche zu kommen aber sie finden nie irgendetwas. Außerdem ist Justin irgendwie ein Mensch der schnell aggressiv wird, er-.“- „da erzählst du mir nichts Neues“ murmelte ich. Sie nahm nicht wahr was ich sagte und erzählte einfach weiter „ er hatte mal ne Freundin und als die ihn mit nem anderen Typen betrogen hat, da ist er total ausgrastet, er hat den Jungen Krankenhaus reif geschlagen und seine Ex kam tagelang nicht zur Schule. Und Chelsea ich will dir wirklich keine Angst machen, oder dich davon abbringen etwas mich Justin zu unternehmen oder was auch immer, es ist dein Leben, aber tu dir selbst und auch uns als deine Freundinnen einen Gefallen, pass auf..“ ihre letzten Worte drückte sie mit einem flehenden unter Ton in der Stimme aus.
Was ich dazu sagen sollte, wusste ich nicht wirklich. Ich wusste auch nicht was ich denken sollte. Allerdings war ich enttäuscht und zwar von Justin. Oder eher war ich ein wenig stinkig. Letzte Woche am Aquarium meinte er, er hätte nichts zu erzählen und sein Leben sei ja so gar nicht interessant, da hatte ich jedoch grade einen vollkommen anderen Eindruck davon.
„Gehört Ryan auch zu dieser Gang?“ kam es plötzlich von hinten. Geschockt drehten wir beide uns um und entdeckten Kate. Sie sah uns mit einem leeren Blick an. Jessica nickte nur. Kate presste die Lippen zusammen und setzte sich dann auf ihre Liege. Vermutlich dachte sie grade dasselbe wie ich.
Schließlich wollte sie sowas als Freundin von Ryan wissen, ich meine jeder will doch wissen mit wem man eigentlich zusammen ist.
„Ich fand die vier sowieso schon immer komisch, grade Chaz und Chris, sie haben mit uns noch kein Wort gesprochen und dann sind alle vier Tagsüber immer weg“ seufzte Kate nachdenklich und setzte sich im Schneidersitz hin.
Sie hatte Recht, dass war mir vorher noch gar nicht aufgefallen, sie waren Tagsüber wirklich immer weg. Und Justin hatte bei dem ersten sowie dem heutigen Treffen immer gesagt er wolle es Abends machen. Das alles war wirklich verdammt merkwürdig. Und irgendwie wurde mir plötzlich unwohl. Was wenn sie grade eins ihrer Kriminellen Geschäfte erledigten.
Ein Seufzer verließ meine Kehle.
Ich überlegte ob ich Justin heute Abend mal auf das ansprechen sollte, was mir Jessica erzählt hatte. Obwohl das jedoch wohl keine so gute Idee sein würde, ich denke eher es war eine ziemlich schlechte. Vermutlich würde er wieder aggressiv werden.
Erneut seufzte ich nachdenklich.

Den Rest des Tages am Pool hatte weder ich noch Kate wirklich genossen. Wir beide waren in Gedanken ständig bei den Jungs. Und ich glaube grade Kate, machte sich noch viel mehr Gedanken, als ich es tat. Schließlich war sie mit einem dieser Gang zusammen.
Gut, ich meine ich habe mit dem Anführer rumgemacht und das nicht nur einmal aber trotzdem vermachte Kate mir den Eindruck, dass es sie mehr traf als mich.
Inzwischen war es nun schon kurz vor sechs. Ich und Kate liefen grade zum Speisesaal, da um sechs Abendessen war.
Im Speisesaal angekommen, fiel mein Blick als Erstes zu Justins leer stehnden Tisch. Danach guckte ich zu unserem Tisch und sah bereits wie Jessica,Tessa und Isi aßen. Wir setzten uns schnell zu ihnen und aßen auch etwas. Das Essen verlief schnell und so saßen wir eine Stunde Später im Zimmer von Jessica und Isi. Tessa wohnte, wie ich eben erfahren hatte, mit ihrem Freund der auch hiermit herkam, in einem Zimmer.
Naja, jedenfalls saßen wir bei den beiden im Zimmer und schauten Fernseher. Jessica lackierte sich ihre Nägel mit einem Neon-pink, welches perfekt zu meinem Bikini passte, darum lackierte ich mir meine ebenfalls, in genau der selben Farbe.
„Und? Wirst du Justin nachher auf das von vorhin ansprechen?“ fragte Jessica und pustete ihre Nägel trocken. Sofort schüttelte ich den Kopf und schraubte vorsichtig den Nagellack zu, um nicht irgendwo mit dennoch feuchten Nägeln dran zu kommen.
„Nein, Justin würde nur wieder total ausrasten“ fügte ich meinem Kopfschütteln zu und pustete wie Jessica meine Nägel trocken.
Verstehend nickte sie nur und ging dann kurz ins Bad.
„Also, ich hab jetzt kaum was mitbekommen, was ist denn passiert?“ fragte Isi verwirrt. Sie stand von ihrem Bett auf und setzte sich zu mir an den Tisch.
„Jessica hat mir vorhin einiges über Justin und seine Gang erzählt..“ murmelte ich nur und pustete dann weiter. Isi verstand sofort was ich meinte und sah mich verständnisvoll an. „Dann kann ich nur zu gut verstehen, dass du ihn nicht darauf ansprechen willst“. Nickend pustete ich nun die andere Hand.
Und so hatten wir wieder angefangen über das Thema zu reden. „Von seiner Ex, hat Jessi dir bestimmt auch erzählt oder?“ fragte sie vorsichtig. Schnell nickte ich. „Ja“ fügte ich noch hinzu.
Als meine Nägel getrocknet waren, setzte ich neben Kate aufs Bett. Kurze Zeit war es ruhig. Jessica kam wieder ins Zimmer, sie hatte ihre Haare jetzt zu einem lockeren Dutt hochgebunden.
„Aber eins verstehe ich nicht“ fing ich an und brach damit die Stille. Aufmerksam sahen alle sofort zu mir, „Wieso melden sie sich für das ganze Jahr hier im Boniface House an?“,nachdenklich seufzte ich, „ich meine, das macht doch garkeinen Sinn, dass sie sich hier anmelden, also irgendwie versteh ich das nicht..ich meine klar, jeder kann sich hier anmelden, aber so jemand wie er und auch seine gesamte Gang, was wollen die hier? Die sind doch sowieso den ganzen Tag weg“ fuhr ich fort.
„mhh“ kam es nachdenklich von Kate, „vielleicht haben sie sich hier angemeldet , um sone Art Unterschlupf zu haben“ sagte sie noch. Ich zog die Augenbraun zusammen und sah sie komisch an.. „Einen Unterschlupf?“ ich lachte kurz auf, „Kate, sie machen vielleicht nicht die legalsten Dinge, aber ich glaube nicht, dass sie irgendjemanden umgebracht haben oder so und deshalb einen Unterschlupf brauchen oder sowas“
Sofort schüttelte Kate den Kopf. „Oh man Chelsea, so meinte ich das auch gar nicht, ich meinte damit-.“ Mitten im Satz wurde sie von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Verwirrt sah Isi an die Große Uhr welche an der Wand hing. „Hä? Wir haben doch schon halb 12, Bettruhe“ sagte sie und guckte dann wieder zur Tür. „Och Isi, als ob sich irgendein Schein an diese bescheuerte Bettruhen Regel halten wurde“ sagte Jessi lachend und lief zur Tür um diese gleich darauf zu öffnen.
„Wenn man von Teufel spricht“, kam es flüsternd von Kate. Verwirrt versuchte ich zu erkennen wer da an der Tür stand, doch als Jessi mich rief hatte sich das dann auch erledigt. Ich lief auf die Tür zu und erkannte wenig später Justin. Er war komplett schwarz gekleidet. Sogar seine Kappe war schwarz. Misstrauisch sah ich ihn an. Vermutlich kamen sie grade erst zurück, von was auch immer sie jeden Tag taten.
„Hey“ begrüßte er mich lächelnd. „Eeh hey“ grüßte ich zurück und war immer noch verwirrt.
Sanft nahm er mein Handgelenk und zog mich aus dem Zimmer. Er schloss hinter mir leise die Tür.
„Eeh, also wegen heute Nacht“, fing er an und kratzte sich im Nacken. Ich ahnte bereits worauf er hinaus wollte „also, das wird leider nichts! Die Jungs wollen heute nen Männerabend machen, sorry“ fuhr er fort und sah mich entschuldigend an. Da ich genau das geahnt hatte zuckte ich nur mit den Schultern.
„Ach kein Problem..“ sagte ich gleichgültig und verstand selbst nicht warum ich plötzlich so kühl zu ihm war. Ihn schien meine Reaktion auch zu wundern, da er verwirrt die Augenbraun zusammen zog. Er überging es jedoch einfach und sprach weiter, „aber, was hälst du davon, wenn wir es morgen Nacht nach holen?“
Ich dachte darüber nach und nickte dann „Na schön“ antwortete ich kurz. „Okay gut“, sagte er und fing an zu lächeln, „dann gute Nacht“ fügte er noch hinzu. „Nacht“ antwortete ich und zwang mir ein Lächeln auf. Kurz stand er noch da. Er schien sichtlich verwirrt über mein Verhalten, was ich gut nachvollziehen konnte, da ich selbst nicht wusste weshalb ich plötzlich so knapp antwortete und so kühl war. Ich war es einfach, mein Kopf wollte es einfach so. Möglicherweise, lag das auch einfach an dem was Jessi mir heue erzählt hatte.
Nachdem Justin noch kurz dagestanden hatte nickte er und ging dann einfach davon. Ich blieb noch kurz stehen und dachte darüber nach, was das hier grade gewesen eigentlich war. Als ich aber nach 5 Minuten noch immer zu nichts gekommen war drehte ich mich um und klopfte an die Tür. Kurz darauf wurde diese auch schon von Isi geöffnet, welche mich überrascht anguckte und sagte: „Ich dachte du wolltest mit Justin schwimmen gehen?“. Ich schüttelte nur den Kopf und lief an ihr vorbei ins Zimmer. „Er hatte jetzt doch keine Zeit, Männerabend oder so“ antwortete ich Schulterzuckend und ließ mich auf Jessicas Bett fallen. Verwirrte Blicke empfingen mich. „Männerabend?“, lachte Jessica Sarkastisch. Ich nickte nur.
Selbstverständlich fand ich es ganz genauso merkwürdig wie sie aber andererseits konnte es auch gut möglich so sein. So abwegig war ein Männerabend ja wohl auch nicht. Wahrscheinlich übertrieben wir es sowieso mit dem Ganzen. Vielleicht verstanden Isi und Jessica auch einfach etwas falsch. Vermutlich waren sie gar nicht mal so gefährlich wie sie dachten. Ich meine keiner von uns wusste wirklich etwas über deren angeblich kriminelle Taten und trotzdem saßen wir den ganzen Tag hier und dachten über sie nach. Und ich hatte eigentlich ehrlich gesagt keine Lust mir wegen irgend so einem Mist den Kopf zu zerbrechen. Ich glaubte einfach, dass wir uns zu viele Gedanken um nichts machten.
„Ich denke ich geh schlafen“ lenkte ich von Thema ab. Kate nickte und schloss sich mir an.
Damit winkten wir den beiden und verließen dann das Zimmer, um die Treppen runter zu laufen und wenig später zu unserem zu kommen.
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If I was your boyfriend ( Justin Bieber FF)Where stories live. Discover now