"You're Jeremy, right?"

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Meine Arme und Beine waren an einen Stuhl gefesselt. Mühsam versuchte ich mich zu befreien solange ich alleine war. Doch statt mich zu befreien, schnitt ich mir nur die Plastikfesseln ins Fleisch.
In meinem Ohr war noch immer das Rauschen und ging mir tierisch auf die Nerven. Er hatte die Verbindung verloren. Ich hoffe nur der Sender in meinem BH konnte meinen Standort noch angeben. 
Plötzlich hörte ich ein lautes Knarren und wenige Augenblicke später stand ein größer Man mit Kappe vor mir. Er hatte ein kleines Bärtchen am Kinn. Seine Arme waren mit Tattoos geschmückt. 
„Endlich lerne ich dich mal persönlich kennen, Chelsea“ sagte er überaus erfreut und sah mich schon fast fasziniert an. Als er mir näher kam konnte ich ihm in die Augen sehen. Er hatte dieselben Augen wie Justin sie hatte. Mein Blick rutschte weiter nach unten. Seine Nase uns sein Mund sie stimmten vollkommen mit Justins über ein. Das musste ohne Zweifel sein Vater sein.
„Sie, sie sind Jeremy, richtig?“ murmelte ich. Amüsiert runzelte er die Stirn. Er kam mir bedrohlich nah.
„Ertappt“ wisperte er in mein Ohr. Augenblicklich bildete sich eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Ich stand nun dem Mann, den Justin so über alles hasste, dessen Fleisch und Blut er war direkt gegen über. Der Mann, der die Mutter meines Freundes getötet hatte. Seine eigene Frau. Bei dem Gedanken schluckte ich schwer.
Jeremy bemerkte meine Angst und meine Anspannung. Ein raues Lachen drang aus seiner Kehle und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Er kam wieder ganz nah an mein Gesicht und strich mir behutsam eine Strähne aus dem Gesicht. Ich sträubte mich und versuchte seine Hand von mir abzuschütteln. 
„Oh keine Angst, Liebes..“ flüsterte er und betrachtete mich als wäre ich ein Ausstellungsstück in einem Museum oder so etwas. Angewidert starrte ich ihn an.
„Ich habe keine Angst vor ihnen“ zischte ich und klang dabei sicher, obwohl es komplett gelogen war, „sie widern mich nur an!“ führte ich meinen Satz fort. Interessiert sah er mich an und wartete scheinbar nur darauf, dass ich weiter sprach. Was ich auch gerne tat.
„Wie kann man nur so erbärmlich sein wie sie..wie kann man so wenig Selbstachtung haben“ zischte ich und sah ihn gifitg an. Doch er lachte nur.
„Du hast ne große Klappe für so ein kleines Mädchen, wundert mich nicht, dass du meinem Sohn so gefällst, oder besser meinen beiden Söhnen“ wisperte er und grinste mich triumphierend an. Wie auf einen Schlag kamen die Erinnerungen an Travis zurück, was er mir angetan hatte. Der Ekel die Wut und die Trauer stiegen in mir auf. Alle Emotionen die ich einst unterdrückt hatte um nicht schwach zu wirken. Doch mittlerweile, wurde aus allen diesen Emotionen nur noch eine einzige. Es schien so, als wäre alles was übrig geblieben war Wut. 
„Oh sie reden bestimmt von Travis“ fing ich an und sah ihn eiskalt an, „tja..ich denke eigentlich haben sie keine Söhne mehr! Denn wenn ich mich recht erinnere hat Justin diesem Widerling eine Kugel in den Kopf gejagt“. 
Die Worte sprühten nur so aus mir raus. Ich war so siegessicher. Ich fühlte mich plötzlich Stark. Zwar wusste ich nicht woher diese Stärke und Selbstsicherheit plötzlich kam, aber ich hatte kein Problem damit.
„Sie sind nur ein erbärmliches Stück Dreck, ein Mann der seiner eigenen Frau eiskalt das Leben genommen hat und-.“ 
Und da musste ich wohl einen wunden Punkt gefunden haben, denn noch bevor ich weiter reden konnte landete Jeremys Hand in meinem Gesicht. Mein Kiefer knackte und pochte vor Schmerz. Ich konnte mir einen spitzen Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Blut sammelte sich in meiner Mundhöhle.
„Halt lieber die Klappe, Prinzessin! Der nächste Schlag, könnte dein Gesicht nicht mehr so hübsch aussehen lassen“ warnte er mich knurrend und ließ die Hände zu Fäusten geballt. Etwas schüchterte er mich nun doch ein, doch es hielt mich nicht davon ab weiter zu reden. 
„Sie können mich schlagen so viel sie wollen..es wird nichts an der Tatsache ändern wie armselig sie sind..sie schlagen Frauen..haben ihre Frau tot geschlagen..ihren Sohn..haben sie den kein bisschen Selbstachtung..verspüren sie keine Reue?“ sagte ich aber erwartete überhaupt keine Antwort. 
„Ich warne dich, halt deine Fresse!“ spuckte er und spannte jeden Muskel in seinem Körper an. Doch wieder ließ ich mich nicht einschüchtern. Ich wollte stark bleiben. Es fühlte sich so befreiend an, seinem Vater all das ins Gesicht zu sagen. Es fühlte sich an als würde eine riesen Last von meinen Schultern fallen. Eine Last die ich seit Travis auf mir trug.
„Na los, schlagen sie mich doch noch mal! Schlagen sie mich tot! Aber glauben sie mir eins..sie werden dann selbst nicht mehr länger leben! Ich weiß nicht mal wieso sie noch leben wollen, ich meine was hält sie hier noch auf der Erde..sie haben keine Familie und Freunde vermutlich auch nicht..das einzige noch lebendige Mitglied ihrer Familie verabscheut sie … Justin, letztes Familienteil hasst sie! Er wünscht sich ihren Tot!“ die letzten Worte sprach so aus, als wären sie gifitg. Und ich hätte noch weiter geredet, ich hatte noch einiges was ich diesem Mann, den ich eigentlich gar nicht kannte an den Kopf werfen wollte, doch dazu hatte ich keine Chance mehr, denn bevor ich auch nur meinen Mund öffnen könnte landete seine Faust ein zweites Mal fest in meinem Gesicht und brachte mich ums Bewusstsein.

JUSTIN’S POINT OF VIEW

Adrenalin pumpte durch alle meine Adern als ich endlich am See ankam. Damon stand ratlos am See. Er sah verzweifelt aus. Eine Eigenschaft die ich von ihm nicht kannte. Ich lief auf ihn zu und hätte ihn am liebsten grün und blau geschlagen. Ich gab ihm die komplette Schuld. 
„Justin ich..“ fing er an und raufte sich die Haare als ich vor ihm zum stehen kam. Ich sah ihn eiskalt an und wollte eigentlich gar nichts von ihm hören. 
„Ich muss dir was sagen..“ seufzte er und sah mich entschuldigend an. Mit verengten Augen starrte ich ihn an. Ich ahnte Schlimmes. 
„Chelsea ist nicht abgehauen..wir haben meinen Plan durchgeführt..und er hat perfekt geklappt..sie, sie hatte einen Sender am Körper und einen Knopf im Ohr, aber nach dem sie hier ankam, ist das Signal von beidem plötzlich verschwunden..ich weiß nicht wo sie ist“ er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und sah mich wehleidig an. 
Blankes Entsetzten und Wut durchströmten meinen Körper. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, sodass sie Knöchel weis hervor ragten. 
Ich wusste nicht wie ich in diesem Moment reagieren sollte. Ob ich lieber Damon umbrachte oder mich zuerst um Chelsea kümmerte.
„Es tut mir leid..“ murmelte er. Mein Kiefer knackte unter dem enormen Druck. Ich schüttelte den Kopf.
„Wir müssen sie finden! Lebendig!“ spuckte ich und versuchte stark mich zu beherrschen und ihm nicht an die Gurgel zu springen. Im selben Moment tauchten dann die anderen Jungs auf. Sie sprinteten zu uns. 
„Habt ihr sie gefunden?“ hechelte Nick als er bei uns an kam. 
„Siehts verdammt noch mal danach aus?!“ brüllte ich. Ich drückte meine Hände noch fester zusammen und versuchte so gut ich nur konnte mich zurück zu halten. Ich wusste es würde nichts bringen wenn ich jetzt ausrasten würde.
„Damon du bist so ein voll Idiot“ kam es von Stefan. Damon sagte nichts dazu. Er starrte nur auf den See. 
Plötzlich klingelte mein Handy. Mein Herz setzte aus. Ich zog es aus der Hosentasche. Chelseas Nummer erschien auf dem Display. Voller Hoffnung hob ich ab.
„Chelsea? Chelsea bist du okay?“ 
Ein raues Lachen erklang am anderen Ende der Leitung und sofort wurde mir bewusst, dass das auf keinem Fall Chelsea war. 
„Tut mir leid Fehlanzeige..Chelsea ist..naja sie ist grade nicht im Stande zu sprechen..Aber wenn es dir ein Trost ist, sie lebt noch“ hörte ich Jeremy sagen. 
„Du verfluchter Motherfucker! Lass sie gehen verdammt! Was ist dein beschissenes Problem? Wenn du mich leiden sehen willst, wieso verletzt du dann nicht mich?“ brüllte ich und rannte los. Ich suchte den kompletten See ab.
„Ooh, Justin..ich verletzte ab doch dich..nur tue ich das mehr physisch“ sagte er und ich konnte mir nur zu gut sein triumphierendes Grinsen vorstellen.
„Justin komm schnell hier her, wir haben was gefunden!“ hörte ich plötzlich einen der Jungs von weitem sprechen. Ohne weiteres legte ich auf und schob mein Handy zurück in die Hosentasche.
Ich rannte zurück zu den Jungs. Sie standen alle gebeugt über einen Deckel.
„Vielleicht sind sie ja da unten drin“ bemerkte Chris. Ich leckte mir über die Lippen und dachte nicht mehr lange nach, bevor ich einfach die Luke aufriss und die Leiter runter stieg. Als ich unten ankam sah ich noch mal hoch zu den Jungs.
„Damon kommt mit mir! Ihr sorgt dafür das hier nirgends die Bullen oder sowas auftauchen..“ herrschte ich sie an. Alle nickten. Damon sprang ohne jedes weitere Wort zu mir runter. Ich wusste er hatte Schuldgefühle. Und die sollte er auch verdammt noch mal haben.
„Geh du da hinten lang, ich geh dort lang“ wies ich ihn an und zeigte in eine Richtung in die ein Tunnel führte. Er nickte und zückte seine Waffe. Dann lief er den Tunnel entlang. Ich tat es ihm gleich nur lief meinen Weg.

If I was your boyfriend ( Justin Bieber FF)Where stories live. Discover now