Gefährliche Obsession (33)

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***

Randy und ich verließen den Laden, nachdem ich das Kleid gekauft hatte. Ich hatte nicht wirklich wahrgenommen, wie es an mir aussah, aber Randy hatte mich zur Kasse geschleift.

Wie in Trance ging ich neben ihm her und dachte immer wieder an den Moment zuvor, als Daniel meinen Nacken geküsst hatte. War das wirklich passiert? Oder bildete ich mir das nur ein? Wieso war er so schnell wieder verschwunden?

Wie kam es überhaupt, dass er im selben Laden war, wie wir? Randy erzählte mir etwas, was ich nicht mitbekam. Erst als er mir in die Seite pikste, wachte ich aus meinen Gedanken auf und sah ihn verwirrt an.

*Er hat mich wirklich geküsst, oder?*

„Ist wirklich alles ok mit dir? Du wirkst so abwesend.“

*Und was, wenn er mich geküsst hat? Was heißt das? Will er mit mir zusammen sein? Will ich das überhaupt?*

Mir war in letzter Zeit zwar immer wieder aufgefallen, wie sehr ich ihn mochte, das hieß aber noch lange nicht, dass ich wollte, dass es etwas Ernstes wurde. Ich strich mir über die Stirn und lächelte Randy kurz an, da er mich noch immer ansah.

*Was hat er gefragt?*

„Ja, ich denke nur nach. Tut mir leid.“ Er deutete auf ein Café.

„Wir können einen Kaffee trinken und drüber reden, wenn du möchtest?“ Ich schüttelte leicht den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich mochte es zwar, Zeit mit Randy zu verbringen, aber gerade war mir eher danach, mich in meinem Zimmer aufs Sofa zu setzen und nach zu denken.

„Sei mir nicht böse, aber ich würde gern langsam nach Hause.“ Er schien verwirrt, aber nickte dann.

„Gut, ich bring dich grad.“

„Danke.“ Wieder verfiel ich in Schweigen und antwortete auf dem Rückweg nur einsilbig. Vor meiner Wohnung angekommen, verabschiedete ich mich von Randy und entschuldigte mich nochmal für meine Gefühlsschwankung.

Es tat mir leid, dass ich ihn so stehen ließ, aber er schien es zu verstehen. Ich nahm die Post aus dem Briefkasten und ging dann nach oben. Schon im Flur hörte ich, dass Mara da war, denn sie lief mal wieder singend durch die Wohnung. Ich stieß die Tür hinter mir zu und ging ihrer Stimme nach.

„Hey, bin wieder da.“

„Wie wars?“ In ihrer Zimmertür blieb ich stehen und sah ihr dabei zu, wie sie in ihrem Zimmer ein wahres Chaos anrichtete. Ich zog eine Augenbraue hoch und beobachtete, wie einen Berg an Klamotten hochhob, nur um ihn zwanzig Zentimeter weiter rechts wieder abzulegen.

„Was tust du da?“ Sie summte ein bisschen weiter vor sich hin und hob dann den Kopf. Als sie aufstand, ließ sie zwei Bücher, einige CDs und ein Top zu Boden fallen und zuckte mit den Schultern.

„Ich suche was. Also wie wars?“ Ich schmunzelte und erzählte ihr dann von meinem Tag. Allerdings hielt ich es recht kurz, denn ich war ebenso neugierig darauf, zu erfahren, was bei ihr los gewesen war. Als ich ihr von Daniels Kuss erzählte, stoppte sie das Kramen und kam auf mich zu.

„Er hat dich geküsst??“ Ich nickte.

„Besonders überrascht siehst du nicht aus?“ Sie grinste mich an und zuckte wieder mit den Schultern.

„Bin ich auch nicht. Ich hab schon seit geraumer Zeit das Gefühl, dass er auf dich steht.“

„Echt? Hm, also bisher haben wir uns immer nur freundschaftlich unterhalten.“

„Das war bei Tobi und mir auch so. Es würde mich nicht wundern, wenn er bald in die Vollen geht.“ Das konnte ich mir allerdings nicht vorstellen.

Gefährliche ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt