Gefährliche Obsession (21- Teil 2)

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"...Because maybe you're gonna be the one that saves me and after all you're my wonderwall..."

Das Cafe war gerammelt voll und die Stimmung eindeutig ausgelassen. Ein junger Mann saß mit Gitarre auf der Bühne und spielte „Wonderwall“.

Dazu sang er und das Publikum in den ersten Reihen sang begeistert mit. Oder gröhlte vielmehr.

Ich sah mich unsicher um, konnte aber weder Kelly noch Stefan irgendwo entdecken. Erleichtert folgte ich Tobi und Mara, die einen freien Tisch in einer Ecker ansteuerten, auf dem ein ‚Reserviert‘- Schild stand.

Mit einem eleganten Schwung fegte Mara es zur Seite und ließ sich auf einen der Stühle sinken. „Deine Connections sind wirklich von Nutzen!“ Ich lächelte leicht und entdeckte Randy in der entgegengesetzten Richtung.

Ich hob die Hand, um ihm zu zu winken und er grinste mir zu. „Sollten Randy‘s Pläne, die Weltherrschaft an sich zu reißen, Wirklichkeit werden, gebe ich euch bescheid und bestehe darauf, dass er uns überall einen Tisch frei hält.“

Applaus brandete auf und verschluckte Maras Antwort. Der junge Mann mit der Gitarre verbeugte sich und verließ die Bühne. Er wurde von einem Mädchen in hohen Stiefeln abgelöst.

Einmal mehr musste ich Mara anstarren, die sich heute für eine Netzstrumpfhose, einen mega kurzen Rock und eine Korsage entschieden hatte. Selbstverständlich alles in schwarz.

Dazu trug sie hochhakige Schuhe und ihre Augen waren noch dunkler umrandet, als sonst. Tobi konnte kaum seinen Blick von ihr nehmen, geschweige denn seine Hände von ihr lassen. Mara bemerkte natürlich, wie ich sie musterte und beugte sich zu mir vor.

„Singen wir heute auch?“ Schnell schüttelte ich den Kopf. „Bloß nicht!“ „Ach komm, sonst machst du auch immer mit!“ Sie lehnte sich an Tobi und strahlte ihn an.

„Singst du denn mit mir?“ „Wenn du darauf bestehst, dich zu blamieren, natürlich.“ Er grinste sie an und ich lachte auf. Ich hatte Tobi erst einmal singen hören, aber war froh, dass es bisher dabei geblieben war.

Trotz seiner wirklich furchteinflößenden Stimme machte er jedoch jeden Spaß mit und sang lauter ins Mikrofon, als alle anderen. Zwar hatte Mara Recht, dass ich sonst immer mitkam und sang, aber in letzter Zeit stand mir der Sinn nicht nach sowas.

Wenn ich genau darüber nachdachte, wusste ich nicht, wann ich das letzte Mal gesungen hatte. In der Küche mit Mara? Das war aber schon lange her. Irgendwann vor Michaels Party. Dabei liebte ich die Musik.

Seufzend kreuzte ich meine Arme vor der Brust und zuckte zusammen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. „Schön, dass ihr da seid! Was möchtet ihr trinken?“

Randy lächelte mich an und ich konnte sehen, dass sein Auge besser war. Nicht mehr ganz so dunkel, auch wenn es noch dauern würde, bis das Veilchen ganz verschwunden war. Was er nur angestellt hatte?

„In welche Faust bist du denn gelaufen?“ Mara sah ihn fragend an und deutete auf Tobi und sich. „Wir bekommen zwei Bier.“

„Tür. Ist ja richtig voll heute. Musst du bis zum Ende arbeiten? Ähm und ich hätte gern eine Cola.“ Randy antwortete zeitgleich mit mir: „Kleine Auseinandersetzung mit meiner Tür.“ Grinste mich dann an und nickte uns zu.

„Leider ja, hab auch keine Zeit für einen Schwatz.“ Damit drückte er nochmal kurz meine Schulter und drehte sich mit entschuldigendem Gesichtsausdruck um. „Bis später.“

Tobi kritzelte was auf ein Stück Papier und verließ unseren Tisch, um ihren Auftritt bei Tom anzumelden. Randys Vater wirbelte wie ein Tornado durch das Cafe und schien überall gleichzeitig zu sein.

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