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Od boohtopia

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„Wie sehr er dich hasst? Ich denke, du solltest dich eher davor fürchten, wie sehr er dich liebt!" Owen Rockw... Více

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zweiunddreißig.
dreiunddreißig.
vierunddreißig.
fünfunddreißig.
sechsunddreißig.
siebenunddreißig.
achtunddreißig.
neununddreißig.
awards.
charaktere.

fünfundzwanzig.

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Od boohtopia

Hustend und würgend krümmt sich Chantara unter den Auswirkungen, die ihr unüberlegtes Handeln mit sich gebracht hat. Ihre Lunge brennt, ebenso ihr Hals. Sie fühlt sich elend. Ganz so, als wäre sie mit Leviathan höchstpersönlich in den Ring gestiegen. Womöglich ist sie das. Ist sie tot? Nein, denn dann würde ihr Körper nicht von derart heftigen Schmerzen heimgesucht werden. Oder doch? Der sandige, trockene Grund, auf dem sie liegt, lässt sie wissen, dass sie nicht länger im Wasser ist. Sie versucht, ihre Augen zu öffnen. Das Anheben ihrer Lider sorgt ebenfalls für einen brennenden Schmerz. Salzwasser und Sand haben der empfindlichen, menschlichen Bindehaut übel zugesetzt. Sie nimmt Hände auf ihrem ausgemergelten Körper wahr. Fürsorgliche Hände. Jene Hände, die sie bereits im Wasser gespürt hat. Ihr Blick schärft sich und sie blickt geradewegs in Yarrows sorgenvolles Gesicht. Er sieht anders aus als sonst. Seine blonden, welligen Haare werden nicht vom Wasser getragen, sondern kleben auf seiner Stirn und seinen Wangen. „Yarrow?", krächzt sie.

„Hey", heißt er Chantara erleichtert in der Welt der Lebenden willkommen.

Sie setzt dazu an, sich aufzusetzen, überlegt es sich aber augenblicklich anders. Ihr ist schwummrig und ihrer Kehle entweicht erneutes Husten, das sich anfühlt, als wäre ein Igelfisch in ihrem Hals explodiert. Sie lässt sich zurück auf den sandigen Grund fallen.

„Du solltest es langsam angehen lassen", empfiehlt Yarrow. „Aber du kannst dir schon einmal eine Antwort auf die Frage überlegen, warum du derart versessen darauf bist, ein Mensch sein zu wollen? Diese Verwandlung hat mich glauben lassen, durch Leviathans Höllengrund gerissen zu werden. Nichts, was ich ein weiteres Mal erleben will."

„Sage mir, wenn ich mich täusche", bringt Chantara mühevoll und mit heiserer Stimme heraus. „Aber es kommt mir beinahe so vor, als ob du dich freundschaftlich verhältst." Sie traut ihm nicht. Bei ihrer letzten Begegnung ist Yarrow nicht unbedingt positiv auf sie zu sprechen gewesen.

„Ja, das tue ich tatsächlich", wundert er sich über sich selbst. „Vielleicht liegt es daran, weil ich festgestellt habe, dass wir uns ähnlicher sind, als ich bisher bereit gewesen bin, zuzugeben."

Chantara bedenkt ihren Retter mit skeptischem Blick. Vorsichtig startet sie einen neuen Anlauf, sich aufzusetzen. Sie nimmt es schrittweise in Angriff und stützt sich zuerst auf ihren Ellbogen auf.

„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?", zweifelt Yarrow, der ihr aber zeitgleich zur Hilfe kommt. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?", fragt er und versucht, es nicht allzu vorwurfsvoll klingen zu lassen.

„Ich weiß es nicht. Es ist eine dumme, spontane Eingebung gewesen. Ich habe einfach nicht gewusst, wie ich all dem Schlamassel, in den ich mich gebracht habe, sonst entkommen könnte", antwortet sie.

Yarrow versteht. Nicht, weil er sich ebenfalls in eine ausweglose Situation gebracht hat, sondern weil er ebenso wenig weiß, wie er seine momentane Lage angehen soll. „Nun, dann kannst du von Glück reden, dass ich in der Nähe gewesen bin."

Sie will sich überhaupt nicht ausmalen, wie die Sache ausgegangen wäre, wenn er nicht zur Stelle gewesen wäre. „Eine Meerjungfrau, die ertrunken ist. Das wäre etwas gewesen, was?", versucht sie den Ernst aus diesem Gespräch zu nehmen.

Yarrow hält sich zurück, diese Sache aufzubauschen. Scheinbar hat sie selbst erkannt, dass es eine überaus bescheuerte Aktion gewesen ist. „Nun, sag schon!", kommt er deswegen auf etwas anderes zu sprechen. „Warum nimmst du diese Qualen der Verwandlung auf dich?"

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund vertraut sie ihm. Es kann nicht schaden, einen Freund an ihrer Seite zu haben. Und da sie in ihrer momentanen Lage nicht allzu wählerisch sein kann, greift sie notgedrungen auf Yarrow zurück. Was hat sie denn noch zu verlieren? Auf ihrem erschöpften Gesicht macht sich ein verhaltenes Lächeln bemerkbar. „Zu Beginn ist es lediglich die Neugier gewesen", erklärt sie. „Aber einmal damit angefangen ist es wie eine Sucht", fügt sie mit rot unterlaufenen, dennoch leuchtenden Augen hinzu.

„Das will ich nicht hoffen, denn sonst habe ich ein ernstzunehmendes Problem", entgegnet Yarrow, der nicht viel Wert auf eine erneute Verwandlung legt.

Chantara glaubt genug zu Kräften gekommen zu sein, um sich vollständig aufzusetzen. Als ihr dies gelungen ist, stellt sie fest, dass Yarrow splitterfasernackt neben ihr hockt. Von dem Mondstein um seinem Hals abgesehen. Seine menschliche Erscheinung reißt sie vollkommen in den. Obwohl ihr bewusst ist, dass es sich nicht geziemt, kann sie ihren Blick nicht von seinem Körper abwenden. Zur Hölle, er kann sich wirklich sehen lassen.

„Gefällt dir, was du siehst?", fragt er verschmitzt. Er ist frei von jeglicher Scham. Für ihn fühlt es sich nicht so an, als würde dieser Körper zu ihm gehören. Eher so, als würde er in der Haut eines anderen stecken.

Peinlich berührt, wendet Chantara ihren Blick von ihm ab. „Bitte entschuldige. Es ist nur so, dass ich ... also ... nun ja ..." Ihr fehlen die passenden Worte. Doch das spielt keine Rolle, ihre Schamesröte spricht für sich.

Amüsiert über ihre Verlegenheit, lacht Yarrow heiter aus. „Als Mensch gefalle ich dir offensichtlich besser als in meinem wahren ich?"

„Bilde dir bloß nichts darauf auf!", entgegnet sie, nun ebenfalls mit einem Lächeln bewaffnet. Das Krächzen verschwindet allmählich aus ihrer Stimme.

„Schön, dich fröhlich zu sehen", sagt er.

„Danke", erwidert sie ausdrucksstark.

Yarrow ist sich im Klaren darüber, dass sie sich nicht ausschließlich für sein Kompliment bedankt, sondern vor allem dafür, dass er sie aus dem Sog befreit hat. „Gern geschehen."

„Du bist früher zurück, als ich angenommen habe", bemerkt sie.

„Ja, das bin ich." Er atmet tief durch und senkt seinen Blick. „Es ist ein wenig anders gelaufen, als ich es mir vorgestellt habe", verrät er kryptisch.

„Du sprichst von Noelani?", vermutet Chantara.

„Woher weißt du davon?", fragt Yarrow erschrocken. Bis eben ist er sich sicher gewesen, dass es Noelani und ihm gelungen ist, ihre Liebschaft geheim zu halten. Eine Liebschaft, die nicht länger Bestand hat. Die Bilder von Lani und Zale preschen wie ein Gewitter auf ihn nieder. Die Pein, die dabei über ihn hereinbricht, raubt ihm nahezu den Atem.

„Ich habe Augen im Kopf, Yarrow", gibt sie zur Antwort. „Aber keine Angst, ich denke nicht, dass es Zale ebenfalls aufgefallen ist. Für Gefühle scheint er blind zu sein."

„Diesen Eindruck hat es auf mich ganz und gar nicht gemacht", entgegnet Yarrow niedergeschlagen.

„Wie meinst du das?", hinterfragt sie.

„Ich habe ihn zusammen mit Lani gesehen", enthüllt er und betont es so, dass unmissverständlich klar ist, was er genau damit meint. Obwohl es ihn schmerzt, darüber zu sprechen, fühlt er dennoch Erleichterung. Es ist wie ein Befreiungsschlag sich nach Monaten der Geheimhaltung endlich jemandem anzuvertrauen.

„Völlig unmöglich! Zale kann nicht fühlen! Ihm geht es ausschließlich darum, jemanden zu besitzen. Das ist der Grund, weswegen ich abgehauen bin. Ich konnte es nicht länger ertragen", klärt sie auf.

„Ich wünsche, du hättest Recht", lässt Yarrow bitter verlauten.

„Du glaubst also tatsächlich, dass er Gefühle für Noelani hegt?", fragt sie, obwohl sie es für vollkommen ausgeschlossen hält. Würde Yarrow nicht darunter leiden, dann wäre sie vielleicht sogar versucht, sich darüber zu freuen. Sollte Zale wirklich so etwas wie aufrichtige Liebe fühlen, dann wären seine Besitzansprüche, die er in Bezug auf sie fühlt, nicht länger von Bestand. Möglicherweise wäre das der Ausweg, nachdem sie so vergeblich sucht. Wenn Zales Wut, ihr gegenüber, nur ein bisschen verpuffen würde, könnte sie mit ihm sprechen, ihn besänftigen. Sie müsste sich nicht länger von Aenon erpressen lassen. Sie müsste Owen nicht länger zusetzen. Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Zumindest für sie. Jedoch nicht für Yarrow.

•••

„Warum zur Hölle liegt dieser verkommene Wichser noch hier? Warum wurde seine Leiche nicht ebenfalls in irgendeine verpisste Gosse geworfen?", bricht es unkontrolliert aus Cox heraus. Seine miese Laune hat eine neue Höchstform erreicht und er macht sich in seiner Aufgebrachtheit nichts daraus, dass über Tote nicht schlecht gesprochen werden soll.

„Möglicherweise haben wir es hier nicht mit dem Vergeltungs-Engel zu tun, sondern mit einem Trittbrettfahrer", schlägt Navarro vor, obwohl er selbst nicht daran glaubt. „Feinde hat Rockwell mit Sicherheit genug gehabt. Sympathie ist nicht unbedingt das, was ihn ausgezeichnet hat."

„Wie soll ein verfluchter Trittbrettfahrer zu diesem beschissenen Loch Zutritt haben?", lässt sich Cox weiterhein von seiner unterirdischen Laune mitreißen. Sein Blick ist stur auf die Leiche gerichtet, obwohl der Anblick mehr als nur verstörend ist.

„Dann gibt es nur eine Antwort darauf. Rockwell muss derjenige gewesen sein, der sich um die Verlegung der Leichen gekümmert hat, was ihm, in seinem Fall, nicht mehr möglich gewesen ist", mischt sich Mena mit ein, die bereits damit beschäftigt ist den toten Gabriel Rockwell nach Spuren zu untersuchen.

„Guter Einwand, Murphy", lobt Miller. „Wenn Sie mir jetzt noch verraten, ob etwas in seinem stinkreichen Allerwertesten steckt, dann gebe ich Ihnen nachher einen aus."

Dan reißt seinen Blick von der Leiche los und wirft dem Lieutenant stattdessen einen eifersüchtigen Blick zu. „Ich denke nicht, dass Murphy Interesse daran hat, mit Ihnen etwas trinken zu gehen!"

„Ach? Und warum nicht?", will Miller wissen, der keinerlei Zweitgedanken in Bezug auf Murphy verfolgt.

„Sie sollte zu später Stunde, in dieser erbärmlichen Stadt, nicht mehr um die Häuser ziehen", gibt Cox den erstbesten Grund vor, der ihm einfällt, ohne seinem Chef auf den Schlips zu treten.

„Wer sind Sie? Ihr Vater?", amüsiert sich Miller. „Ich denke, es kann nicht schaden diese gottverdammte Scheiße mit ordentlich Alkohol anzugehen. Was in Dreiteufelsnamen sollte uns sonst dabei helfen, diese beschissenen Bilder zu verdrängen und etwas Schlaf zu finden?"

„Gierschlund", wirft Mena in den Raum.

„Bitte?", fragt Miller empört.

„Gierschlund!", wiederholt Mena. „Das steht auf dem Zettel."

Oh ja, natürlich. Für einen Moment hat Miller geglaubt, dass diese Beschimpfung gegen ihn gerichtet wäre. „Scheint als wäre es Rockwell zum Verhängnis geworden, dass er den Hals nicht voll bekommen hat. Das erklärt die Dollarscheine, die ihm in den Schlund gestopft wurden."

„Also kreativ ist dieser Bursche", pflichtet Navarro bei.

„Ihnen dürfte dieser Tod doch in die Karten spielen, Navarro", posaunt Lieutenant Miller.

Ramón runzelt seine Stirn. „Ich glaube, mir ist nicht klar, worauf sie anspielen."

„Pablo Ramirez, der schmierige Spirituosenhändler, ist zusammen mit Gabriel Rockwell gestorben. Sie können sich also endlich diesen lächerlichen Pornobalken aus dem Gesicht rasieren", erklärt Miller.

Navarro führt seine Hand zu seinem Oberlippenbart. So sehr er dieses Ding zu Beginn gehasst hat, muss er inzwischen aber zugeben, dass er damit angefangen hat, sich mit dem haarigen Accessoire anzufreunden.

„Wer will Rockwell Junior die frohe Botschaft übermitteln, dass sein Vater gestorben ist?", bringt Cox wieder etwas Ernsthaftigkeit in dieses Gespräch, wenn auch mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.

•••

„Myles?", wundert sich Lindsey über den Besucher, den sie vor ihrer Haustür vorfindet. Besser gesagt, vor der Tür ihrer Großmutter. Hier ist sie untergekommen, nachdem sie von Owen rausgeschmissen wurde.

Nachdem Myles keine Spur von Tara gefunden hat, hat er sich spontan dazu entschieden, Lindsey aufzusuchen. Er braucht Antworten, wenn nicht von dieser Hexe Tara, dann eben von Owens Ex. „Ist nicht wirklich leicht gewesen, herauszufinden, wo ich dich finden kann."

„Was suchst du so spät hier?", will Lindsey wissen, nicht auf Gastfreundschaft bedacht.

„Ich mache es kurz. Was genau hast du mit deiner Bemerkung über den alten Rockwell gemeint? Du weißt schon, als du bei Owen gewesen bist", redet er nicht lange um den heißen Brei herum.

Lindsey ist sichtlich irritiert über diese Frage. „Warum willst du das wissen?"

„Können wir uns dieses Geplänkel denn nicht schenken? Falls dir Owen jemals etwas bedeutet hat, dann beantworte mir einfach diese Frage", fordert Myles.

Lindseys Züge nehmen einen besorgten Ausdruck an. „Ist er in Gefahr?"

„Warum genau sollte er denn in Gefahr sein?", entgegnet Myles.

Bevor Lindsey darauf antwortet, schaut sie sich um, als würde in den Rhododendren-Büschen ihrer Großmutter jemand lauern, der dieses Gespräch belauschen könnte. „Ich glaube, dass ich da auf etwas gestoßen bin, dass ...", beginnt sie. „Nein, ich kann nicht," überlegt sie es sich dann aber doch anders.

Myles schnauft genervt auf. „Lindsey, bitte! Ich wäre nicht hier, wenn es nicht wichtig wäre!"

„Ich weiß doch eigentlich überhaupt nichts. Mir ist nur ein Gespräch irgendwie seltsam vorgekommen", versucht sie, es unbedeutend klingen zu lassen.

„Was für ein Gespräch?", will Myles wissen.

„Etwas Geschäftliches", antwortet sie. „Glaube ich."

Myles rollt mit den Augen. Ebenso gut hätte er seine Antworten in einem Kaffeesatz suchen können. „Was soll das heißen, du glaubst es?"

„Ein Mann ist bei Gabriel gewesen. Ich habe es zufällig belauscht und niemanden gesehen. Das Gespräch, das die beiden geführt haben ..." Sie weiß nicht, wie sie es benennen soll. „... es hat einen düsteren Unterton gehabt. Es hat mir Angst gemacht", fügt sie flüsternd an.

„Himmel. Reden wir hier von deinem Bauchgefühl?", fragt Myles enttäuscht.

Wieder blickt sich Lindsey um. Sie ist dabei eine waschechte Paranoia zu entwickeln.

Allmählich gewinnt Myles den Eindruck, dass sie in der Tat Angst zu hat. „Komm schon Lindsey, ich bin nicht dein Feind."

„Ach, ehrlich?", huscht es spöttisch über ihre Lippen.

„Nun ..." Ihm fällt auf, dass er sich hätte besser ausdrücken können. „Ich bin zumindest keiner, der mit dem Gedanken spielt, die etwas anzutun", fügt er an.

Lindsey denkt kurz nach. Vermutlich ist Myles alles, was sie kriegen kann. „Es ist ein bisschen mehr, als nur ein Bauchgefühl", vertraut sie sich ihm schließlich an. „Bei diesem Gespräch ist von Geheimhaltung, speziellen Diensten, viel Geld, Zugang ausschließlich bei Nacht und zu schallisolierten Räumen die Rede gewesen."

Myles versucht, Gehörtes in die richtigen Bahnen zu lenken. Er zieht seine Augenbrauen tief ins Gesicht. „Sprechen wir hier von irgendwelchen sexuellen Neigungen des alten Lustmolchs?"

„Sexuelle Neigungen?", wiederholt Lindsey fragwürdig und beinahe amüsiert.

„Ich bitte dich, Lindsey. Du bist doch diejenige, die es mit diesem Mistkerl treibt", hält er ihr vor Augen. „Du musst doch wissen, auf was er abfährt."

„Ich habe nichts mehr mit ihm zu schaffen!", stellt sie klar. „Seit dieser Sache gehe ich ihm aus dem Weg. Und ich glaube auch nicht, dass es bei diesem Gespräch um sexuelle Neigungen ging."

„Was macht dich da so sicher?", will Myles wissen.

„Ich kenne mich in dieser Szene nicht besonders gut aus -" Weiter kommt sie nicht.

Myles bricht in schallendes Gelächter aus.

Lindsey ist versucht, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Doch damit wäre sie Owen nicht hilfreich. „Willst du nun Antworten oder nicht?"

„Entschuldige." Myles zwingt sich einen seriösen Gesichtsausdruck auf. „Lass hören!"

„Ich glaube kaum, dass ein Kerl dazu in der Lage ist, derart viel Sperma herumzuschleudern, dass es anschließend notwendig ist, den Raum großflächig auszuspritzen und über einen Ablauf entwässern zu müssen", spielt sie auf weitaus Größeres an, indem sie aufgeschnappte Gesprächsfetzen der belauschten Unterhaltung offenlegt. „Und? Ist dir dein dämliches Lachen nun vergangen?"

•••

Noch immer sitzt Ida auf dem Rand von Owens Sofa und sieht ihrem besten Freund beim Schlafen zu. Sein Schlaf ist unruhig, deswegen streicht sie ihm über den Arm. Sie will ihn wissen lassen, dass er nicht allein ist. „Was ist nur los mit dir?", haucht sie sorgenvoll, ohne eine Antwort zu erwarten. „Ich wünsche, ich könnte dir irgendwie helfen."

Auf Owens Stirn bilden sich stetig neue Schweißperlen und sein Körper zuckt heftig aufgrund der Träume, die ihn umtreiben. Unter seinen geschlossenen Lidern huschen seine Augäpfel wild umher.

„Schhh!", säuselt sie ihm gut zu. Sie spielt mit dem Gedanken, ihn zu wecken, um ihn aus diesem zermürbenden Zustand zu befreien. Doch sie fürchtet sich davor. Sie hat Angst, dass sein wacher Zustand noch wesentlich besorgniserregender sein könnte.

Mit einem Mal reißt Owen erschrocken die Augen auf.

„Schon gut. Du hast geträumt", beruhigt Ida.

Er setzt sich ruckartig auf und sieht sich orientierungslos um. Sein Blick ist von Panik geprägt. Seine Atmung geht viel zu schnell und sein Herzschlag ist beschleunigt. Letztendlich landet sein Blick auf Ida. „Wer zur Hölle sind Sie?"

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