Killian's Sicht
"Ich hätte eine Idee", setzte sich Thomas links neben mich.
"Wegen?", bewunderte ich meinen Sandwich in meinen Händen.
"So wie ihr es uns erzählt habt, wussten sie über alles bescheid. Sie wussten bescheid dass ihr dort auftaucht, dass ihr einen Fluchtweg sucht, dass-"
"Komm auf den Punkt", nahm ich einen Biss und schmatzte.
"Killian, Herr Zoll ist ein Genie. Niemand, wirklich niemand könnte diese Szenarien so gut planen und wissen, wie du reagierst. Er weiß wann du ausrastest, oder besser gesagt bei wem. Er beobachtet uns", lehnte er sich weiter zu mir, um leiser zu reden.
"Hör doch auf. Das wusste ich gar nicht", tat ich einen auf schockiert.
Mit großen gespielten Augen biss ich wieder in meinen Sandwich rein.
"Kannst froh sein, mich zu haben", grinste er.
Nein.
"Was ist deine Idee?", stieß ich auf das Thema zurück und suchte in der Aula nach Megan.
"Wir beobachten sie auch", sagte er.
War das sein Ernst? War ja nicht so, dass wir das schon seit paar Monaten versuchten.
Verständnislos sah ich ihn an.
"Du verstehst mich falsch. Wir wissen nicht wie viele es sind. Wir wissen bis jetzt nur dass Herr Zoll im Mittelpunkt unseres Planes steht. Jedoch hat er auch Mitarbeiter, die wir nicht kennen. Wir müssen einen von ihnen ausspionieren. Erst müssen wir jedoch einen Mitarbeiter ausfindig machen", wartete er auf meine Reaktion.
Wieso müssten diese Idioten immer in der Schule auf mich zukommen? Könnten sie mich nicht in meiner Freizeit darauf ansprechen?
Seufzend ließ ich meinen Sandwich auf den Tisch fallen.
"Thomas, versteh' mich nicht falsch, aber bist du hängen geblieben? Was du mir gerade erzählst, haben wir alles schon versucht. Die Identität von Zoll konnten wir auch nur Dank Megan finden, was ich immer noch nicht verstehe. Wie konnten wir mit ihr viel weiter kommen, als ohne sie?", kam mir erst jetzt alles in den Sinn.
"Genau das ist es was ich dir ermitteln will. Wir brauchen sie", flüsterte er.
"Maul", schnauzte ich ihn an. "Das wird niemals passieren."
"Aber-"
"Er hat Recht", setzte sich Tris auf meine rechte Seite. "Megan ist für Zoll sowas wie unser/deiner Schwachpunkt. Mit ihr könnten wir viel mehr herausfinden und das weißt du auch. Ich habe es dir auch schon so oft gesagt", schnappte er sich den Sandwich auf dem Tisch und biss hinein.
"Verzieht euch von mir. Das wird niemals passieren", starrte ich beide abwechselnd finster an.
"Tut mir leid, aber dass hast du nicht zu entscheiden. Wenn Megan damit einverstanden ist, dann wird sie mit dabei sein", nahm Tristan den letzten Bissen meines Sandwiches. "Hast du noch eins?"
-
"Killian", rief eine lächelnde Megan mir zu.
Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, was sogleich verschwand, als Blondie neben ihr auftauchte.
"Ich hasse den Typen", murmelte ich und beobachtete jeden einzelnen Schritt von ihnen.
Was hat Megan bei ihm zu suchen? Wieso zur Hölle kommen sie auf uns zu?
Tristan, der neben mir saß, zückte sogleich sein Handy raus und suchte verzweifelt nach der Kamera.
"Das darf ich nicht verpassen. Das muss ins Internet kommen", fand er die Kamera und richtete sie unauffällig auf Megan und Blondie, die jetzt vor uns standen.
"Killian, darf ich dir vorstellen, mein Kumpel Olli, besser gesa-"
"Oh, verdammt, wartet!", funkte Tristan dazwischen und unterbrach die tödlichen Blicke die ich Blondie zuwarf. "Ich brauche eure Zustimmung", wendete er sich an die beiden, die ihn nur verwirrend anstarrten.
"Sagt einfach ja. Ich will ja nicht wieder im Gericht landen wegen Verstoßung des Persönlichkeitsrechts", schielend grinste er mich an.
Ein kurzes Schmunzeln konnte ich nicht verhindern. Unser guter alter Tristan hatte im vergangenen Jahr ein gut anschauliches Bild von einer Frau, die er im Club kennengelernt hatte, ins Internet gepostet. In der darauffolgenden Woche hatte er eine Anzeige kassiert und musste vor Gericht. Was an dem Bild so anschaulich war: Die Frau war oben ohne. Wir konnten von Glück reden, dass Tristan dank seiner Schmeicheleien an die Frau, nur wenige Sozialstunden leisten musste. Schlimmer könnte es enden, dank der Anzahl an Anzeigen die er schon hatte.
"Das ist illegal und wie ihr wisst, bin ich der Typ Mensch, der alles in seinem Leben legal erhalten will", setzte Tristan noch einen drauf.
"Olli, darf ich dir vorstellen: Tristan, der unlustige Macho", zeigte Megan auf Tristan.
"Blondie, das wird nicht gut enden", lachte Tristan in sich hinein.
Böse sah Megan Tristan an.
"Benimm dich!", zischte sie Tristan an.
"Okay, Mama", hatte Tristan immer noch ein Grinsen im Gesicht.
"Killian, ich dachte ihr könntet euch Mal besser kennenlernen", lächelte sie mich aufmunternd an.
"Ich verzichte", verschränkte ich meine Arme.
"Aber, du bist mein Freund. Ist es nicht selbstverständlich dass du dich mit meinen Freunden verstehen solltest?", sah sie mich flehend an und setzte dennoch ein süßes Lächeln auf.
"Muss es selbstverständlich sein? Megan, ich will es nicht", funkelte ich den Typen neben ihr wieder böse an.
Ich will nichts mit dem Typen zu tun haben. Ich hasse ihn aus Prinzip.
"Du könntest es doch versuchen? Für mich?", schien ihr die Situation immer unangenehmer zu werden.
Ihr Lächeln schien Sekunde für Sekunde immer mehr zu bröckeln.
Hoffnungsvoll sah sie mich an.
"Nein, kann ich nicht", rauschte es ungewollt aus meinem Mund.
Traurig sah sie mich an.
Tristan, der sein Handy plötzlich in seine Jackentasche fallen ließ, sah die Situation ausdruckslos an.
"Es reicht. Du verhältst dich wie ein Arschloch", zischte er mir zu. "Kannst du Mal bitte deine Eifersucht unter Kontrolle halten und ihr diesen einen Wunsch erfüllen, seh sie doch Mal an", zeigte er mit dem Finger auf Megan. "Sie ist deine Freundin. Du hast dich auf diese Beziehung eingelassen, weil du sie liebst", flüsterte er mir zu. "Also verhalte dich auch wie ihr Freund. Wie der Freund den sie verdient hat. Siehst du nicht dass sie dermaßen von dir enttäuscht ist. Kannst du nicht Mal einen Tag aushalten, ohne sie zu verletzen?", stand er einfach auf und lief davon.
Sprachlos sah ich ihm hinterher.
"Ich habe es nur gut gemeint. Ich wollte dir zeigen, dass Olli keine 'Bedrohung' für dich sein sollte. Er bringt mich zum Lachen, ist das nicht Grund genug für dich, sich mit ihm anzufreunden?", sah sie mich ein letztes Mal traurig an und verschwand ebenfalls.
"Ich-", wollte ich es mir selbst irgendwie erklären.
Kannst du nicht Mal einen Tag aushalten, ohne sie zu verletzen?
Verletze ich sie wirklich so oft? Ohne es zu merken?
Wortlos setzte sich Olli neben mich.
"Wusstest du. Du kannst Megan nur mit einem Wort verletzten und weißt du wieso?", sagte Olli.
Langsam schüttelte ich den Kopf.
"Weil sie dich liebt."
Ich wusste wirklich nicht mehr, was ich schreiben kann/soll. Meine Ideen waren einfach futsch. Außerdem hatte ich letzte Woche meine Prüfungen und mein Kopf ist irgendwie auch 'futsch'.
Ich weiß hier in Killian gibt es viel Beziehungsstress, aber genau das macht diese Beziehung aus. Die beiden harmonieren nicht miteinander, aber sind doch eine Komposition. Versteht ihr was ich meine?😃 Ich dachte ich muss es Mal loswerden, da manche meiner Meinung nach denken, dass es zu viel Liebesdrama gibt.
Naja, wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat (auch wenn es kurz ist.😊❤️
Ps.: Wer hat Bibi's neues Lied gehört?😂