Dark Soul

By LovelyWriterReader

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Alicia Hathaway. Sie ist das Kind reicher Eltern, denen eins der erfolgreichsten und größten Firmen in den ga... More

Prolog
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"Du hast Interesse!"

"Cherry! Ihr seid auch hier?", brachte meine Freundin überrascht hervor und ich war ihr dafür unglaublich dankbar, denn ich persönlich hätte keinen Ton mehr von mir geben können.

Es wäre, als würde mein Schicksal vor einer riesigen Suppe namens 》Leben《 stehen und probieren, nach einem ausgefallenen Kochrezept ein schönes Chaos entstehen zu lassen.

Suppe à la Chaos

1. Brühen Sie erst einmal warmes Wasser an einem vorangeheizten Herd auf.
2. Geben Sie unsere Spezialmischung 》Alicia Hathaway《 hinzu und verrühren Sie daraufhin alles gut.
3. Mischen Sie nun einen Esslöffel Alte Kindheitsfreundin und eine Prise Kleiner ReeRee dazu. Für einen besonders intensiven Geschmack fügen Sie extra viel Verwirrender Aber Trotzdem Heißer Nachbar hinzu.
4. Das Gemisch sollte für fünfzehn Minuten auf der Herdplatte stehen bleiben.
Wichtig: Immer wieder gut umrühren!
5. Zum Abkühlen können Sie die fertige Suppe nun für eine kurze Zeit an ein offenes Fenster stellen, ehe Sie sie dann in eine Schüssel geben.
6. Zurücklehnen und genießen.

Pro Tipp: Nach Belieben dekorieren Sie das Gericht mit ein Paar Eltern.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich Kochen hasste?

"Aber natürlich. Richard brauchte noch einen schönen Anzug und Ally wollte uns da nicht alleine lassen", erklärte meine Mom lächelnd und hackte sich demonstrativ bei ihm unter. Mein Vater jedoch murmelte lieber etwas undeutliches und betrachtete dann die anderen.

Bei Reece runzelte er leicht die Stirn, ehe sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen breit machte.

"Ist das nicht der kleine Reece McAdams? Ich fasse es nicht, aus dir ist ja ein richtiger Mann geworden!" Der Angesprochene wirkte fast schon stolz über diese Aussage, dass ich beinahe zu lachen angefangen hätte - hätte mein Vater nicht in diesem Moment zu Hunter geschaut und verwirrt eine Augenbraue hochgezogen. "Und Sie sind?"

Mein Herz begann in meiner Brust nervös zu flattern. Er durfte jetzt nichts falsches sagen, sonst wäre das mein Ende.

"Sie können mich gerne Hunter nennen, Mister. Ich wohne eine Wohnung unter ihrer Tochter und habe sie hier zufällig getroffen. Auf jeden Fall freut es mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Misses und Mister Hathaway."

Als wäre dieser höfliche Ton noch nicht genug, schüttelte er beiden Elternteilen die Hand und schenkte ihnen ein aufrichtiges, freundliches Lächeln - und ich konnte nichts anderes tun, als ihm total perplex und überrascht dabei zu zu sehen.

Irgendwas war hier doch oberfaul.

Trotzdem war meine Mom total von ihm begeistert - sie hatte ein Faible für Gentlemen - und ich konnte es ihr noch nicht mal verübeln. Denn wie er gerade da stand, mit seinen Händen in den Taschen, seine Nase und Wangen noch leicht gerötet von der Kälte draußen und dieses sanfte Lächeln, musste ich mich selbst ziemlich zusammenreißen, ihn nicht wie ein verliebtes Rehkitz anzustarren.

Verflucht seist du Hunter Wyler!

Beinahe als hätte Mama das bemerkt, schenkte sie ihm ein weiteres, breites Lächeln.

"Möchten Sie uns vielleicht beiwohnen? Wir wollten nämlich gerade Mittagessen essen gehen. Ihr seid natürlich auch herzlichst eingeladen, Grace und Reece."

Das Blut rauschte mir bis zu den Ohren, als mein Blick entsetzt zu meiner Mutter schnellte.

Das. War. Doch. Nicht. Ihr. Ernst.

Anscheinend doch, ihrer und der, der anderen, den sie alle stimmten zu - wobei Hunter für meine Verhältnis viel zu begeistert wirkte.

Ich konnte nur noch hoffen, dass Mom nicht mal wieder mit den peinlichen Kindheitsgeschichten auspackte. Sonst würde dieser Tag definitiv als der neue Freitag, der 13. durchgehen. Ohne ein Freitag oder ein 13er zu sein.

Wenigstens schnappte Mama sich Grace, um sie über ihr jetziges Leben auszuhorchen, sodass Reece, Hunter und ich ihnen einfach nur aus dem Laden folgen konnten.

"Ach komm schon! Lass den Kopf doch nicht so hängen, mit uns wird das Essen bestimmt um einiges lustiger", versuchte Reece mich aufzumuntern, als er meine trübe Stimmung bemerkte. Als er mir dann auch noch meine Haare verwuschelte, wie ich es sonst immer früher bei ihm gemacht hatte, da er ja auch um einiges kleiner als ich war, konnte ich mir ein kleines Lächeln doch nicht mehr verkneifen. Auf irgendeine Weise freute ich mich ja, dass Grace und Reece dabei waren - bei Hunter konnte man darüber streiten.

Zuerst mussten wir uns aber darauf konzentrieren, klarzumachen, mit was wir fahren. Anscheinend waren nur meine Eltern mit ihrem Wagen hier - die anderen sind angeblich mit dem Bus hergekommen, aber ich wette, Hunter wollte nur sein Motorrad verheimlichen - also mussten wir improvisieren.

"Reece und Hunter können ja bei euch mitfahren und Ally und ich suchen uns ein Taxi", schlug Grace vor, wobei die anderen alle schließlich zögerlich aber zustimmend nickten.

"Du weißt, wo der Asiate ist?", fragte mich meine Mom zum Dutzenden Mal, während Grace schon per Telefon ein Taxi klarmachte.

Ich verdrehte nur die Augen, schenkte ihr dann jedoch noch ein beruhigendes Lächeln - nicht dass sie sich wieder vor Sorgen ihren hübschen Kopf zerbrach.

"Ja, Mama. Ihr könnt schon mal losfahren, keine Angst, wir kommen gleich nach."

Zum Glück funktionierte es, denn sie atmete leise erleichtert auf und winkte uns dann noch mit einem "Dann bis gleich!" zu, bevor sie sich bei Hunter unterhackte und ihn schon bis zu ihrem Wagen voll laberte.

Ja ja, so war meine Mutter nun mal. Total überdreht und verrückt.

"Tja...wann kommt unser persönlicher Lieferservice denn?", fragte ich schließlich als die anderen schon losgefahren waren an Grace gewandt - doch die hatte anderes im Kopf.

Sie stand meiner Meinung nach viel zu nah bei mir und durchbohrte mich fast mit ihrem prüfenden Blick.

"Ähm...Grace...was machst du da?", nuschelte ich, als sie nun auch mein Gesicht mit einer Hand gepackt hatte und es immer wieder von links und rechts drehte.

Wie zu erwarten ignorierte sie mich. Dafür breitete sich langsam ein breites und ziemlich gruseliges Grinsen auf ihrem Gesicht aus.

Okay, jetzt fing sie an, mir Angst zu machen.

"Du hast Interesse!", bemerkte sie und stützte ihre Hände triumphierend an ihrer Hüfte ab, als wäre es total offensichtlich - wobei ich jetzt total verwirrt war.

"...Hä?"

Meine Freundin verdrehte nur die Augen. Fast schon schien sie verzweifelt, dass ich so dämlich war und nicht mitzukommen schien.

"Jetzt tu nicht so! Wir wissen beide, wovon ich rede."

"...Hä?"

Theatralisch seufzte sie auf und legte sich eine Hand ans Gesicht, während sie ihren Kopf traurig schüttelte.

Jetzt mal ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung, wovon sie da sprach.

"Ich kenne dich seit wir klein sind. Und noch kein einziges Mal hast du einen Mann so angeschaut wie Hunter", entgegnete sie.

"So als würde ich ihn jede Minute lang zerfleischen wollen?"

"Nein, so als würdest du ihn am liebsten an dich reißen und nie wieder loslassen wollen."

Langsam kam die Erkenntnis in mir hoch und ich schüttelte wie wild den Kopf.

"Nein, nein, nein. Nein. Nein nein nein nein. Nein!"

Anders als ich fand Grace das alles so lustig, dass sie lauthals zu lachen anfing.

"Ein einziges Nein hätte gereicht", meinte sie, was das Rot in meinen Wangen nur verschlimmerte.

Oh Gott. Hunter und ich...das war unvorstellbar. Wir waren wie Wasser und Feuer. Wie Optimist und Pessimist. Wie ein Fußball und ein Basketballspieler. Ich konnte ihn die meiste Zeit noch nicht mal richtig leiden. Den Gedanken an unseren letzten Treffen ignorierte ich gekonnt.

"Ich mein's ernst. Glaub mir, Hunter wäre wohl die letzte Person auf der ganzen Welt, mit der ich etwas anfangen würde", bemerkte ich nochmal stur, als endlich das große Auto vor uns hielt und wir einsteigen konnten.

Pff. Das war ja lächerlich. Wenn wir diesen Deal beenden würde, dann würde er auch endgültig aus meinem Leben verschwinden.

Der Taxifahrer war ein netter Mann, mit braun gebraunter Haut und einem riesigen Schnauzer, der aussah, als wäre ein Hund auf seinem Gesicht gestorben, und auch noch in so einem starken, südländischen Akzent sprach, dass wir ihn kaum verstehen konnten.

"Wo sollen es hingehen?"

Das breite, freundliche Lächeln in seinem Gesicht war ansteckend, dass sich meine Mundwinkel wie von selbst erheitert hoben, als ich ihm die Adresse nannte.

Tief kuschelte ich mich dann in den Sitz und ließ meinen Blick nach draußen wandern. Es hatte zu regnen angefangen, was nicht sonderlich überraschend für die Jahreszeit war. Ich verstand gar nicht, wieso Shalby so darauf bestand, im Winter zu heiraten. Wenn ich ganz ehrlich war, verstand ich noch nicht mal, wieso sie überhaupt heiratete. Na ja, ich war schon seit ich klein war etwas eigen. Ich habe nie davon geträumt, Prinzessin zu werden. Stattdessen habe ich in meiner Freizeit lieber andere Leute interviewt oder Texte verfasst - so gut man sowas halt mit fünf konnte. Ich wollte auch nie wirklich eine Familie gründen. Ich weiß nicht, ehrlich gesagt konnte ich mir mich selbst als Mutter nicht wirklich vorstellen. Wenn ich Kindern auch nur zu nahe kam, fingen sie schon zu weinen an und ich fühlte mich vollkommen hilflos. Mit Männern vermasselte ich es auch andauernd. Ich habe nicht viel freie Zeit und bin zugegebenermaßen ziemlich anstrengend. Da war es schwer eine gute Beziehung mit mir führen zu können - und das fand ich noch nicht mal sonderlich schlimm. So war ich nun mal und das akzeptierte ich auch.

Da war Grace anders. Ich kannte kaum jemanden, der sie nicht mochte. Kinder liebten sie, Männer und Frauen wollten fest an ihrer Seite stehen - wobei es egal war, ob als Liebhaber oder als Freunde - und vor allem mochte sie sich, ohne arrogant zu sein. Fast hätte man sie mit Anastacia vergleichen können. Aber dafür waren beide näher betrachtet grundverschieden. Wieso schien es bei beiden trotzdem so einfach zu gehen?

"Denkst du gerade an deinen Geliebten?", unterbrach Grace's Stimme meinen Gedankengang, was ich nur mit einem frustrierten Aufseufzen quittieren konnte.

"Nenn ihn nicht so! Das ist ja widerlich. Er wohnt unter mir und wir reden manchmal, mehr ist da nicht."

"Genau, Ally. Rede dir das bloß ein."

Ihre Stimme triefte zwar vor lauter Sarkasmus, aber wenigstens hielt sie für den Rest der Fahrt den Mund.

Genau vor meinem Lieblingsasiaten hielt unser Fahrer schließlich an.

"Das machen 23 Dollar", nannte er uns mit einem breiten Grinsen seinen Preis. Mit einer schnellen Bewegung zog ich mein Portmonee aus meiner Handtasche und drückte ich mehrere Scheine einfach in die Hand.

Beim Aussteigen rief ich ihm noch ein "Den Rest können Sie behalten. Danke für die Fahrt!" zu und schubste Grace fast schon vor mir her. Ich musste sofort rein und herausfinden, was meine Eltern schon alles ausgeplaudert hatten.

Grace quittierte meine Reaktion nur mit einem amüsierten Lachen, während wir das Restaurant endlich betraten.

Schon schlug uns der typische Geruch nach Hähnchen und frischem Tee entgegen, der mir schon seit ich klein war so bekannt vor kam.

Kurz vor meinem sechsten Geburtstag musste meine Mutter für eine Woche geschäftlich nach Asien. Als sie wieder zurück war, hatte sie meinen Geburtstag schon verpasst und auch kein Geschenk (wobei ich gar kein Geschenk gebraucht hätte, ich habe mir nämlich gewünscht, dass sie es nich rechtzeitig schaffte, zurück zu sein), weswegen sie mich als Wiedergutmachung in dieses asiatische Restaurant einlud. So naiv wie ich war, freute ich mich natürlich unglaublich darüber und hatte schon alles vergeben und vergessen.

Na ja, bis ich älter wurde und es immer noch so weiter ging.

"Schau mal! Da sind sie doch!", rief Grace neben mir plötzlich laut aus und zeigte auf einen langen Tisch am Fenster, wo meine Eltern, Reece und Hunter wirklich saßen.

Winkend zog sie mich in ihre Richtung, wobei mich mehr der fast schon fast eingeschüchterte Gesichtsausdruck meines Partners in Sorgen versetzte.

Was hatten sie bloß mit ihm gemacht?

"Hallo, Liebling", begrüßte meine Mutter mich gleich bei ihr angekommen. "Wir haben schon für alle bestellt, ich hoffe ihr nimmt es uns nicht übel. Grace, ich hoffe, du magst immer noch die Buletten mit Asia-Jus."

"Ich bin verrückt danach", gab Grace lächelnd zurück und setzte sich schneller als ich reagieren konnte zwischen Reece und Mom - sodass mir nur der Platz vor Hunter blieb.

Danke, Karma. Danke.

Mich unwohl fühlend ließ ich mich auch am Tisch nieder und versuchte nicht allzu angespannt auszusehen.

Ich weiß nicht, was mich mehr in Angst versetzte:
Die Möglichkeit, was meine Eltern Hunter erzählt haben könnten.
Oder die Möglichkeit, was Hunter meinen Eltern erzählt haben könnte.

Ich glaube, ich wollte es gar nicht so genau wissen.

"Und wie verlief die Fahrt?", begann mein Vater schon eine Konversation, wobei ich das Gefühl nicht los wurde, dass er gerade nur um den heißen Brei herumredete und eigentlich am liebsten etwas völlig anderes gefragt hätte.

"Gut", erwiderte ich nur und kniff misstrauisch etwas die Augen zusammen. "Und eure?"

"Es war auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Fahrt! Hunter hat uns ja so viel erzählt!", antwortete Mom anstelle ihres Mannes und grinste so breit wie ein Honigkuchenpferd.

Okay, langsam wurde die ganze Angelegenheit hier gruselig.

Zeit, das zu beenden.

"Hey Mom, erinnerst du dich noch, welche Farben die Servietten bei Shalby's Hochzeit haben sollen? Grace wollte es nämlich unbedingt wissen, ich habe es aber vergessen."

Es funktionierte. Wie erhofft, fing meine Mutter an über die Servietten und dann noch über den gesamten anderen Rest der Hochzeit zu reden. Sie bekam seit Shalby und Kol verlobt waren nicht genug von diesem Thema. Zum Glück schenkte Grace mir nur kurz einen verwirrten Blick und dann das typische Du-Wirst-Mir-Danach-Gefälligst-Alles-Erklären-Verstanden?-Augenbrauen-Hochziehen, bevor sie sich an meine Mutter wandte.

Just in dem Moment, in dem ich unauffällig erleichtert ausatmen konnte, kam schon der Kellner mit unseren Gerichten.

Begeistert betrachtete ich mein rotes Brathähnchen-Curry und griff gleich nach meinem Löffel. Wie sehr ich das Essen hier doch liebte!

Nach einer lauten Runde mit "Guten Appetit!"-Wünschen begann auch schon jeder das Essen an - jeder, außer Hunter.

Fragend beobachtete ich ihn, wie er sein Essen (völlig stinknormale gebratene Asia-Mie-Nudeln mit Hähnchen, Ei und Gemüse) skeptisch betrachtete und nicht zu wissen schien, ob er jetzt nach der Gabel oder den Stäbchen neben seinem Teller greifen sollte.

Ohne, dass ich es unterdrücken konnte, gingen meine Mundwinkel automatisch in die Höhe.

Hatte er etwa noch nie asiatisch gegessen?

Curry konnte man ja mit scher etwas anderem essen, als einem Löffel, aber ich fand, gebratene Nudeln musste man einfach traditionell mit Stäbchen essen.

Also suchte ich unter dem Tisch unauffällig nach seinem Bein und stupste es leicht mit meinem Fuß an.

Überrascht sah er hoch, verwirrt, was ich wollte, eine Augenbraue hochgezogen.

Da griff ich demonstrativ nach meinen Stäbchen, die natürlich auch neben meinem Teller lagen. Mein Blick war auffordernd, es mir nach zu tun, als ich die zwei Essstäbchen voneinander trennte. Kurz schien er sowas wie peinlich berührt zu sein, dass ich ihn erwischt habe, tat es mir dann jedoch gleich.

Irgendwie tat es mir leid, dass er die kleinen Übungen zum richtigen Halten nicht machen konnte, aber er wollte hier schließlich noch essen können.

Also zeigte ich ihm langsam und deutlich, was er zu tun hatte - wie er die Stäbchen mit zwei Händen hielt und erst wenn er die Stäbchen richtig positioniert hatte (das untere Stäbchen unbeweglich an der Basis des Daumens, während das obere mit den Fingerkuppen des Daumens, Zeige- und Mittelfingers stabilisiert wurde, so, dass man es trotzdem noch gut bewegen konnte), die andere wegzog.

Ich hatte es schnell gelernt und es auch immer als leicht angesehen, aber als ich Hunter so dabei beobachtete, wurde ich eines besseres belehrt. Es war einfach unglaublich, wie ungeschickt sich so jemand wie Hunter bei etwas so simplen anstellen konnte.

Am Ende konnte ich mir doch ein kleines Auflachen, nicht mehr verkneifen.

Sofort lagen alle Blicke auf mir, bis sie zu Hunter rüber glitten. Dieser versuchte, beschämt die Stäbchen zu verstecken, aber natürlich blieb niemandem das unbemerkt.

Spätestens als Reece zu lachen anfing, stimmten auch die anderen mit ein. Irgendwie tat er mir doch etwas leid, aber wir meinten es alle nicht böse.

Peinlich berührt fuhr er sich durchs Haar und versuchte sein Gesicht heimlich hinter seinen Händen zu verstecken.

Und ich glaube, das war der erste Moment, indem mir das Lachen im Hals stecken blieb und ich selbst bemerkte, wie sich etwas kleines, kaum bemerkbares in meiner Brust zu tun schien.

Denn auch wenn er es probierte zu verstecken, so konnte ich doch für einen kurzen Zeitraum, seine leicht rot angelaufenen Ohren bemerken - und ebenso denn fast schon anklagenden Blick aus seinen Augen auf mir, der eigentlich im völligen Kontrast zu seinem halben Lächeln stand.

Für einen kleinen Augenblick schien ich zu vergessen, dass das vor mir eigentlich Hunter war. Der Mann, der mein Leben in pures Chaos stürzte.

Aber hier, gerade, umgeben vom Lachen meiner liebsten Menschen, fühlte es sich nicht so an, als würde er mir nur schlechtes bringen.

Vielleicht hatte es auch etwas Gutes, ihm begegnet zu sein.

Wer weiß.

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Ich habe noch nicht rüber gelesen und werde es bestimmt, erst morgen schaffen, aber bis dahin, hoffe ich, dass ihr euch auch auf ein Kapitel mit ein paar Fehlern freuen könnt. :)
Liebe Grüße an euch alle da draußen!
~A

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