Serendipity // Michael Cliffo...

By PimpMyIrwin

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Serendipity (n) finding something good without looking for it. Auch die Dinge die man für unmöglich hält, kön... More

Prolog 'Serendipity'
Kapitel 1: Neue Bekannte?
Kapitel 2: Familienleben
Kapitel 3: Wer bestellt Tacos in nem Coffee Shop?
Kapitel 4: Ihre Geschichte
Kapitel 5: Der Morgen danach
Kapitel 6: Ein echter Gentleman
Kapitel 7.1: Dienstage sind ein schlechtes Omen. . .Oder?
Kapitel 7.2: Dienstage sind ein schlechtes Omen. . .Oder?
Kapitel 8: Die Scherben des Alltags
Kapitel 9.1: Seine Geschichte
Kapitel 9.2: Seine Geschichte
Kapitel 10: Ich kann auf mich aufpassen
Kapitel 11: Nur ein Kunde
Kapitel 12: Ich will nicht nach Hause...
Kapitel 14: Wir werden sehen
Kapitel 15: Sehnsucht
Kapitel 16: Cola-Date

Kapitel 13: Kein Kind mehr

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By PimpMyIrwin

Kapitel 13: Kein Kind mehr

Michaels POV

Dass ich Lias Angebot, mich mit zu ihr nach Hause zu nehmen und mich 'zu verarzten', angenommen hatte, zahlte sich in dem Moment aus als ich in unsere Einfahrt gehumpelt kam und meine Mum schon die Tür aufriss und auf mich zukam.

Schon ihr Anblick brachte mich dazu meine Augen zu verdrehen. Ich nahm all meine Kraft zusammen und versuchte trotz der fast schon unerträglichen Schmerzen aufrecht und normal zu gehen. Sie achtete aber auch nicht so genau auf meine Körperhaltung und meine Gangart sondern nahm mich gleich kräftig in die Arme als sie mich erreichte.

Ich will nicht lügen, es tat verdammt weh wie sie mich zerquetschte und ein, zum Glück eher leises, Wimmern verließ meine Lippen als sie das tat. Sie hörte mich Gott sei Dank nicht aber ließ mich trotzdem kurz danach wieder los und legte ihre Hände auf meine Wangen um mich genauer anzusehen.

Entweder wird meine Mum langsam blind oder Lia sollte wirklich über einen Berufwechsel nachdenken, denn die Frau sagte kein Wort über mein Auge. Stattdessen konnte ich mir das übliche Gespräch anhören und die millionen Fragen darüber wo ich war.

"Michael, wieso rufst du nicht an, wenn du die Nacht über wegbleibst?" Fragte sie mich aufgelöst. Ich hatte keine besonders große Lust auf diese ganze Fragerei sondern wollte um ehrlich zu sein einfach nur in mein Bett und ging deshalb ohne ihr zu antworten an ihr vorbei.

"Michael?" Ich hörte sie erneut meinen Namen sagen und hörte dann schon wieder ihre schnellen Schritte hinter mir. "Wo warst du die ganze Nacht?" Fragte sie weiter. Wieder bekam sie keine Antwort von mir aber sie ließ einfach nicht locker.

"Weißt du eigentlich was für Sorgen dein Vater und ich uns gemacht haben? Ist dir das bewusst?" Ich öffnete die Haustür und ging schmerzerfüllt, aber unauffällig die zwei kleinen Stufen ins Haus.

"Michael!" Sie wurde lauter aber da ich das Schauspiel schon gut genug kannte, machte ich mir nichts draus und ging weiter in die Küche wo ich zunächst einen kräftigen Schluck aus der Milchtüte nahm und sie dann wieder zugedreht in den Kühlschrank stellte.

Ich weiß, dass meine Mum das hasst und ja, vielleicht hab ich es genau deshalb auch gemacht.

"Wir dachten du lägest irgendwo tot im Graben! Wir konnten die ganze Nacht nicht schlafen vor Sorge." Meine Mum setzte sich an den Küchentisch und ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen bevor sie laut seufzte. "Ich dachte es wäre irgendwas passiert." Murmelte sie dann beträchtlich leiser.

"Gott, Mum. Ich bin alt genug. Ich bin kein Kind mehr, okay? Ich muss mich nicht andauernd bei dir an- und abmelden wenn ich irgendwo hingehe. Krieg das endlich mal in deinen Kopf." Es ist fast schon lächerlich wie sie mich immer noch behandelt. Ja, vielleicht wohne ich noch bei meinen Eltern aber ich bin verdammt noch mal kein kleines Baby mehr. Ich bin erwachsen und brauche keine Erlaubnis mehr wenn ich das Haus verlassen will.

Meine Mum hob ihren Kopf wieder und sah mich unbeeindruckt an. "Du bist also kein Kind mehr, ja?" Meine Stirn legte sich in Falten bei ihrem Kommentar. Natürlich bin ich das nicht, ich wusste nicht was diese offensichtlich rhetorische Frage bewirken sollte.
"Wenn du kein Kind mehr bist, was du ja andauernd so stark betonst, dann solltest du vielleicht auch endlich erwachsen werden und dich nicht mehr wie eins benehmen." Forderte sie lautstark. 

Ihre Ansage brachte mich um ehrlich zu sein etwas aus dem Konzept. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie so antwortet. Normalerweise gewinne ich diese kleinen Dispute zwischen uns immer, weil sie nicht die Nerven dazu hat mit mir zu diskutieren.

"Wir sind deine Eltern, Michael. Und ja, du magst vielleicht erwachsen sein aber du bleibst trotzdem unser Sohn und wir werden uns immer Sorgen um dich machen, wenn du das Haus verlässt und die ganze Nacht lang verschwunden bleibst. Vor allem bei deinen neuen. . . Gewohnheiten die du dir zugelegt hast." Sprach sie weiter. Mit diesen 'Gewohnheiten' meinte sie offensichtlich den Alkohol den man mir in letzter Zeit ja wortwörtlich schon ansehen konnte aber meiner Meinung nach machte sie da einfach ein viel zu großes Fass auf.

"Ich bitte dich, Mum." Lachte ich humorlos. "Du machst da aus einer Mücke nen Elefanten, findest du nicht?" Ich legte den Kopf schief und sah sie erwartungsvoll an.

Meine Mum seufzte erneut und schüttelte den Kopf so als würde sie letztendlich doch aufgeben. Dann sah sie mich wieder an und zuckte nur leicht mit den Schultern. "Vielleicht hast du eines Tages selbst mal Kinder und dann weißt du hoffentlich was ich versuche dir zu sagen." Sagte sie leise. "Außerdem hoffe ich wirklich für dich, dass deine Kinder nicht mal halb so stur und anstrengend werden wie du. Du suchst dir am besten eine Frau die das genaue Gegenteil von dir darstellt, wenn du nicht mal so enden willst wie ich und dein Vater." Sprach sie weiter. 

Ich verdrehte nur die Augen und drehte ihr dann meinen Rücken zu um endlich in mein Zimmer zu gehen und somit Ruhe vor ihr zu bekommen. "Danke, es war mir ja gar nicht bewusst wie unglaublich furchtbar ich doch bin. Tut mir Leid." Mit diesen Worten ging ich aus der Küche und stattdessen in mein Zimmer.

Ich zog meine Jacke aus, schmiss sie wütend in irgendeine Ecke meines Zimmers, zog meine Schuhe hastig aus und schmiss mich dann selbst auf mein Bett, was in einer Menge Schmerzen endete, da ich meine Prellungen vergessen hatte und somit voll darauf landete.

Als ich mich vor Schmerzen krümmte, was alles allerdings noch schlimmer machte, dachte ich darüber nach was Lia gesagt hatte. Ich sollte mich auf jeden Fall aufrecht und gerade halten, falls meine Rippen wirklich gebrochen sein sollten.

Wahrscheinlich hätte ich wirklich zum Arzt gehen sollen aber dann würden meine Eltern es auf jeden Fall mitbekommen schon allein, da meine Tante im Krankenhaus als Krankenschwester arbeitet und sie es meiner Mum unausweichlich sagen würde.

Ja, ich weiß ärztliche Schweigepflicht und so aber sie ist die Schwester meiner Mutter, um Gottes Willen. Natürlich würde sie es ihr stecken und sobald meine Mum erfahren würde was passiert ist, würde die Hölle los sein. Sie hat ja jetzt schon wieder fast die Fassung verloren also warum sie noch mehr aufregen?

Aber was passiert normalerweise, wenn man an den Teufel denkt oder von ihm spricht?

Er erscheint. Und so war es auch in meinem Fall denn kurz nachdem ich an meine Mum dachte, klopfte es schon an meiner Tür und ehe ich sie hereinbitten konnte, machte sie die Tür auf und sah mich mitleidig an.

"Spar es dir bitte, ich will einfach nur meine Ruhe haben. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht hab. Ich bin müde." Murmelte ich. Ich schloss einfach meine Augen und hoffte darauf, dass sie von alleine wieder verschwinden würde aber das genaue Gegenteil war der Fall als ich plötzlich spürte wie sie sich neben mich auf mein Bett setzte.

Sofort schnellten meine Augen wieder auf und ich sah sie erwartungsvoll an. "Mum, was soll das jetzt? Ich hab echt nicht wirklich geschlafen letzte Nacht und ich bin total kaputt." Ein genervtes Stöhnen entwich mir als sie einfach wie immer nicht hören wollte und stur dort sitzen blieb.

"Sag mir doch wenigstens wo du warst, damit ich weiß, dass mein Sohn nicht betrunken in irgendeiner Gasse geschlafen hat." Bat sie mich leise.

Keine Gasse aber dafür der Vorgarten eines Typen den ich nicht mal kenne. . .

Natürlich konnte ich meine Gedanken nicht aussprechen. Ich wollte ihre Sorgen nicht noch steigern sondern eigentlich eher bewirken, dass sie mehr Vertrauen in mich bekam und mich endlich in Ruhe lassen konnte.

"Ich war nicht in irgendeiner Gasse, Mum. Keine Sorge, so verkorkst bin nicht mal ich." Spottete ich obwohl ich wusste, dass es eine riesige Lüge war. 

Ich vernahm etwas von ihr, dass ich später als ein erleichtertes Seufzen interpretierte und irgendwie tat es mir in dem Moment fast schon Leid sie so erfolgreich angelogen zu haben. Aber was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.

Ein paar Sekunden vergingen in denen keiner von uns etwas sagte aber sie ging auch nicht weg, weshalb ich mir fast schon sicher war, dass sie noch nicht fertig war und meine Vermutung sollte sich nur wenig später auch als wahr beweisen.

"Warst du. . . Bei Hanna?" Fragte sie mich dann in einem leisen, sehr vorsichtigen Ton und biss sich auf die Lippe so als wünschte sie sich die Worte zurücknehmen zu können.

Ich konnte nicht fassen, dass sie schon wieder damit anfing. Wann wird sie es endlich verstehen? "Nein, Mum. Ich war nicht bei Hanna und völlig egal wie oft du mich noch fragst, bettelst oder sie gegen meinen Willen anrufst, das mit ihr und mir ist vorbei. Verstehst du? Vorbei. Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben und das bleibt auch so." Ich setzte mich vorsichtig ein Stück auf und sah sie wütend an.

Das Thema Hanna wollte ich nun wirklich nicht schon wieder durchkauen. Ich war gerade auf einem guten Weg sie aus meinem Leben zu streichen aber meine Mum muss sie ja unbedingt immer wieder einbringen.

"Es tut mir ja Leid, dass ich immer wieder mit ihr anfange aber ich kann mir das nicht mehr lange mit ansehen, Michael. Du benimmst dich so unnormal und ich hab Angst, dass du immer weiter abrutschst, wenn du so weiter machst." Seufzte sie.

"Mit Hanna warst du so glücklich. Ich wünschte nur, ihr würdet euch wieder vertragen, ihr wart perfekt für einander." Sie lächelte leicht und strich mir ein paar Haare aus meinem Gesicht aber ich schlug ihre Hand weg und starrte sie weiterhin sauer an.

"Wir waren nicht perfekt, Mum. Wir waren ein Witz." Sagte ich ernst. "Nichts davon war echt, okay? Ich gebe zu ich hab lange gebraucht um das zu kapieren aber ich kann jetzt voller Stolz sagen, dass ich definitiv etwas besseres verdient hab als sie." 

Meine Mum hatten einen unbeschreiblichen Gesichtsausdruck in ihrem Gesicht als ich damit fertig war ihr meine Ansichten von Hanna zu offenbaren. Offensichtlich hatte sie nicht gedacht, dass ich so über sie und unsere Beziehung dachte.

Um ehrlich zu sein glaube ich, dass sie und mein Dad sich immer gewünscht haben, Hanna würde mehr auf mich abfärben und (ich zitiere) 'das beste aus mir herausholen'. Wenn ich so darüber nachdenke, dann hat sie das auch wirklich. In ihrer Gegenwart war ich immer netter und höflicher zu meinen Eltern, habe so gut wie nie geflucht, weil sie das gehasst hat und war alles in allem irgendwie . . . Anders.

Verständlich, dass meine Eltern so an ihr hängen.

Ich lächelte leicht und starrte einfach nur ins Leere. "Ich war nicht mal ich." Murmelte ich leise.

Meine Mum runzelte die Stirn und lenkte ihren Blick auf den Boden. "Aber immerhin warst du gesünder und glücklicher als jetzt." Erwiderte sie dann.

"Das steht noch offen." Murmelte ich in Gedanken vertieft. "Wer weiß, vielleicht geht es mir bald besser als je zuvor sobald ich meine Vergangenheit und die Leute darin endlich vollständig hinter mir gelassen und neu angefangen hab." Überlegte ich mit einem schmalen Lächeln auf meinen Lippen.

Meine Hand wanderte zu meiner Hosentasche und zog die gefaltete Einladung, die Max mir gemacht hatte, heraus.

Vielleicht ging es mir ja gar nicht so schlecht. Vielleicht war ich gar nicht verloren.

Ich war nur so dumm nur in eine Richtung zu gucken und alles andere auszublenden. Inetwa so als würde ich Scheuklappen tragen. 

Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl als würde meine Welt zusammenbrechen als Hanna mit mir Schluss gemacht hat und ich dann auch noch von der Sache zwischen ihr und Cory gehört hab. Aber natürlich ist das nicht der Fall. Leute kommen und gehen, das weiß ich jetzt. Aber man lernt auch immer wieder neue kennen bis man irgendwann die trifft, die für immer bleiben.

Meine Gedanken und das immer größer werdende Lächeln auf meinen Lippen wurde plötzlich unterbrochen als meine Mum vom Bett aufstand und wieder auf mich herab starrte. "Was immer du sagst, Michael. Du musst es ja wissen." Die Enttäuschung in ihrer Stimme war wirklich kein Stück zu überhören aber es war mir in dem Moment auch egal.

Soll sie das falsche Biest doch daten, wenn sie ihr so viel bedeutet. Ich lebe mein Leben so wie ich es will und das wird auch langsam Zeit.

Schließlich bin ich kein Kind mehr. 

_____

A/N

Das Kapitel ist ein bisschen kurz aber ich update bald wieder :)

Wenn es euch gefallen hat, dürft ihr Voten und Kommentieren xx


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