Bxdboy.

By xxem_se

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Vergangenes ist vergangenes. Passiert ist passiert. Man kann es nicht ändern. Wenn ich es aber könnte, würde... More

Prolog
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II
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By xxem_se

. . . . . His Point of View





Während meine Faust immer und immer wieder auf sein erbärmliches Gesicht einschlägt, fließt sein Blut nur so in Strömen. Das nervtötende und schrille Geräusch seines Herzens an dem Elektrokardiogramm erhöht sich mehr und mehr, wird schneller, lauter und dröhnt durch meine Ohren. Er ist schon lange nicht mehr bei Bewusstsein, sein Glück. Denn die letzten Minuten vor seinem kurzig bevorstehendem Tod wird er wohl leider nicht richtig miterleben. Wie schade. Ich wollte noch etwas mit ihm spielen. Außer Atem lasse ich die Hand sinken und betrachte mein Werk. Sein Gesicht ist von meinen Faustschlägen massakriert, sein Bauch aufgeschlitzt und seine Hände in die andere Richtung verdreht. Ich beginne zu grinsen. Dieser widerwärtige Mistkerl hat einen noch so viel schlimmeren Tod verdient, aber da ich noch etwas zu tun habe lasse ich ihn hier einfach verbluten. Wenn dieser Dreck nicht beseitigt wird, werden meine Spuren zu finden sein und da mich Lieutenant Martins eh schon hasst, sollten sie so schnell es geht verschwinden. Sorgfältig ziehe ich mir die weißen Handschuhe aus und verstaue sie in meiner Jackentasche. Nun ja, sie waren mal weiß. Am Anfang jedenfalls. Nach diesem 'tragischen' Unfall haben sie sich in die schöne, knallige pur pur Rote Farbe verfärbt. Mein Liebling unter den ganzen Farben. Sie zeigt soviel Stärke, Macht und ist hart, auffällig. Das passt genau perfekt zu mir. Nicht so wie diese ganzen soften Babyfarben wie hellblau oder rosa. Diese ekeln mich lediglich an. Mit meinen nun wieder entblößten Händen greife ich mir in die Hosentasche und zücke mein Handy, welches ich auch sofort an das linke Ohr halte. Nachdem abgehoben wird beginne ich ohne Zögerungen zu sprechen ,,Chris, Mike. Ihr werdet hier in Lager 304 mal etwas putzten.", das typisch genervte Seufzend ertönt, doch beachte ich es nicht und füge hinzu ,,Aber lasst die Leiche hier. Ich will ja nicht, dass es den Bullen den Spaß verdirbt Collins zu finden." Das raue Lachen ertönt aus meiner Kehle, als ich auflege. Das Beste an den Cops ist es, das sie wissen ich war das hier, aber es nicht mit einem einzigen Beweis nachweisen können. Wie ärgerlich aber auch. Meine Beine verlassen den abgedunkelten, miefenden und herunter gekommenen Raum. Während ich noch schnell an der Tür abschließe greift meine Hand nach unten, wo auf dem Boden mein Helm liegt. In nun genau zwölf Stunden werden sie vor meiner Tür stehen und mich fest nehmen, aufgrund Verdachtest an Mord von Ren Collins. Dieser Widerling hat es nicht anders verdient, ich habe sogar ihre Arbeit übernommen. Wie undankbar von der Polizei mich als Verdächtigen zu beschuldigen. Ich beginne zu schmunzeln und steige auf meine LA. So ganz unschuldig bin ich aber auch nicht.










. . . . . Her Point of View





Außer Atem fahre ich mir durchs Haar und wische mir über die feuchte Stirn. Das Regen prasselt auf mich herab, während ich mich fallen lasse und mit den Knien am Boden ankomme. Da ich bis zur Haut schon nass bin macht es mir nichts aus, es fühlt sich an als könnte ich die Kälte nicht spüren. Nur schlägt mir mein Herz bis zum Hals und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Er hat mich beschützt, der Fremde. Lauf! Verdammt, lauf so schnell du kannst! Seine Stimme war so rau, so wutgebrannt und außer Kontrolle als müsse er sich in dieser Situation zurück halten. Verständlich. Meine stark zitternden Händen greifen in mein Haar. Sie ziehen an den Strähnen, raufen es. Irgendwie damit meine Gedanken von dem eben Geschehenem weg geleitet werden. Ich sollte vielleicht nach Hause, da ich nur wenige Meter laufen konnte. Komm so schnell hier weg wie du kannst, kleines Mädchen! Er hat mich nicht mehr beachtet, schlug auf den Anderen ein und schrie mich trotzdem an, damit ich in Sicherheit bin. Wer war er. Wieso hat er es getan. Sofort stehe ich wieder auf und auch wenn ich wacklig auf beiden Beinen bin, führe ich langsam in der Dunkelheit meinen Weg fort. Ich kenne diese Straßen in- und auswendig. Wieso habe ich dem auch helfen wollen. Wie konnte ich so naiv und leichtsinnig sein. Tränen steigen hoch und rennen aus meinen Augen, vermischen sich mit den Regentropfen. Sie werden zu eins und zum Glück fällt es nicht wirklich auf, dass ich weine. Mein Kopf hängt hinunter gebaumelt und starrt meine durchnässten Schuhe an, welche sich an meine auch schon klitschnassen Füße schmiegen, ihnen den nicht vorhandenen Schutz geben. Ich wünschte, ich hätte sowas auch. Jemanden der sich um mich wickelt, der mich fest im Arm hält und vor den bösen Dingen auf dieser Welt beschützt. Immer hinter und auch manchmal vor mir steht. Auf den ich mich verlassen kann. Sofort kommt mir Dad in den Sinn. Er ist Vater und muss soviel Arbeiten, dass es mir vorkommt als hätte er mich schon längst vergessen. Aber das ist üblich. Immer an den Vatertagen habe ich ihn darum geben mit zur Schule zukommen, weil die Schüler ihrem Dad für einen Tag bei sich haben und einladen durften. Ich versuchte es jedes Jahr aufs Neue, immer wenn er absagte wartete ich bis zum nächsten Vatertag. Aber auch da kam immer dieselbe Antwort 'Ich hab verdammt viel zu tun, Kleines. Bestimmt nächstes mal.' Nächstes mal. Aber nach sechs Jahren des Hoffens, wann dieser Tag endlich kommen würde, gab ich es auf. Ich bin im letzten High School Jahr, da sollte ich mich nicht für so einen Schwachsinn interessieren. Ich spüre ein kleines Stechen in meiner Brust. Trotzdem sehnt das kleine Kind in mir sich immer noch nach all den Dingen die andere Kinder machen konnten, während ich immer lernend im Zimmer saß und betete, dass Dad heute wieder gesund nach Hause kommt. Manchmal hasse ich es einfach das er Polizist ist. Denn in so einer Situation hätte er bei mir sein sollen. Nur bei mir. Meine rechte Hand presst sich, während ich laufe, stark auf meinen Mund, damit mein lautes und schmerzerfülltes Schluchzen nicht zu hören ist. Und nicht auf der Wache. Nicht auf Streife. Bei mir, damit der Mann garnicht erst dazu hätte kommen können mich anzufassen. Mehr Tränen laufen meine Wange hinunter.

Endlich erscheint unser großes, weißes Haus in der Straße und erleichtert laufe ich die letzten Meter darauf zu. Seine Hände, die mich anfassten. Seine Stimme, die mich anschrie. Seine Berührungen, die mich anekelten. Vor der Tür mache ich Halt und versuche das Weinen zu unterdrücken. Ich drücke auf die Klingel. Schritte die sich auf mich zu bewegen ertönen.
,,Dad ?", frage ich hoffnungsvoll als die Haustür auf gemacht wird, werde aber bitter enttäuscht.
,,Tut mir leid Süße, dein Vater ist noch arbeiten.", der spanische Akzent von Maria, unserer Köchin, spricht mitleidig auf mich ein. Ich schüttle den Kopf. Was habe ich sonst erwartet ? Wie dumm von mir. Du kannst dich auf mich verlassen, Kleines. Von wegen! Wütend laufe ich an ihr vorbei und interessiere mich nicht dafür, dass aufgrund meiner rücksichtslosen Tat der komplette Boden versaut ist und alles an Maria hängen bleibt. Im Zimmer schmettere ich die Tür zu und reiße mir das Shirt vom Leib. Ich kann mich auf dich verlassen ? Ach, wo bist du denn gerade ? Auch die Hose landet auf dem Boden, sowie die Unterwäsche. Schnell suchen meine Hände in meiner Kommode nach Neuen. Die Wärme im Haus legt sich wie eine dicke Decke um mich und lässt mich nicht mehr zittern und entspannt mich einwenig. In einer neuen Jeans und meiner Lieblings oversized Mickey Mouse Hoodie greife ich nach dem Haustelefon.
Die Nummer ist gewählt, ungeduldig trommeln meine Finger auf meinem Knie, da ich mich gerade hingesetzt habe.
,,Verdammt Maria, ich habe doch gesagt heute wird ein anstrengender Tag, tue mir den Gefallen und--"
,,Dad.", unterbreche ich ihn leise und obwohl ich so sauer auf ihn bin, fühlt es sich gut an wieder seine Stimme zu hören.
,,Maus, was ist denn los ? Wieso rufst du nicht auf deinem Handy an ?" Sofort erinnere ich mich daran wie er es mir aus der Hand schlug und dann bitter zu lachen begann.
,,I-ch habe es verloren, aber Dad--", dieses mal ist er es der unterbricht ,,Ist okay, ich kaufe dir morgen ein Neues. Jetzt habe ich aber zu tun."
,,Nein, Dad! Ich muss dir", aber komme nicht weiter. Das mich aggressiv machende Tuten ertönt.

,,Scheiße!", fluche ich laut und schmeiße das Telefon in irgendeine Ecke. Als ob es mir um ein verdammtes Handy geht. ,,Wieso hörst du nie zu", tief einatmend setzte ich mich kraftlos auf den Boden und ziehe meine Beine ein, um das Kinn darauf abzusetzen. Ich bin immer für dich da. Immer ? Wieso habe ich davon bisher nicht viel mit bekommen ? Während ich vor mich hinstarre rennen mir wieder Tränen die Wange hinunter. Man hört und sieht in den Nachrichten immer derartiges. Vorfälle, wo sich ältere Männer an jungen Mädchen vergreifen. Aber nie kommt man auf die Idee das es einem selber passieren könnte. Meine Hände legen sich auf mein Gesicht, ich spüre wie alles in mir zusammen bricht. Ich dachte es auch nie. Aber man irrt sich so leicht.






,,Guten Morgen.", murmle ich vor mich hin und setzte mich auf den Stuhl, vor dem gedeckten Esstisch. Aber selbstverständlich erhalte ich keine Antwort. Dad kam die ganze Nacht nicht nach Hause, Maria ist schon bei ihrer Schwester und deren Kinder. Ich erhalte nie eine Antwort, das ist schon zur Gewohnheit geworden. Traurig.
Während der Nacht habe ich beschlossen einfach aufs Revier zu fahren. Etwas Anderes als mich wieder weg zu schicken bleibt ihm eh nicht. Aber er muss sich anhören was der Mann mir angetan hat. Muss realisieren, dass er nicht für mich da war. Er hätte zu Hause sein sollen und mich im Arm halten sollten. Ich möchte ihm keine Schuldgefühle machen, aber er soll einfach öfters für mich da sein. Ja, egoistisch ich weiß. Aber wie soll ich sonst meinen Dad zurück bekommen ? Ich möchte nicht jeden Morgen aufwachen und wissen, dass ich einen weiteren Tag alleine verbringen werde. Mit einem Brötchen in den Mund gesteckt gehe ich in den selben Klamotten wie von gestern Abend zu dem Schuhschrank und suche mir irgendein Paar heraus. In rot, kurze Vans. Mir gefallen Sportschuhe am besten. Sie passen zu fast allem und sind auch noch bequem. Ich bin nicht wirklich der Typ der immer Kleider von Marken kauft, doch mussten diese einfach sein. Die Autoschlüssel sind in der Vordertasche der Hoodie verstaut, während die Hausschlüssel in der Hosentasche platzt nimmt.

Nach 20 Minuten komme ich an, steige aus der Autotür und knalle diese daraufhin laut zu. Geh etwas vorsichtiger damit um, das alles kostet Geld! Würde Dad jetzt sagen wenn er hier wäre. Wenn er hier wäre, ist er aber nicht. Mit schnellen Schritten komme ich im Polizeirevier an. Es ist hell, weiß und doch sehr kalt und düster eingerichtet. Okay erwarten, dass sie nun Blümchen und Poster hier anbringen tue ich nicht, doch wie kann man sich hier wohl fühlen wenn man Tag täglich hier sein muss und arbeitet. Naja, es ist die Polizeistation. Vielleicht war es auch ihr Ziel und genau diese Absicht.
Ich werde von Vielen begrüßt, Manche nicken nur und Andere beachten mich nicht. Die dunkelhäutige Vanessa, die am Empfang steht winkt mich schnell zu sich.
,,Hey Vanessa, ich suche meinen Dad." Sie schüttelt unsicher den Kopf   ,,Vielleicht solltest du in zwei Stunden wieder kommen, er ist gerade dabei Jemanden zu befragen. Du weißt ja, die bösen Menschen sitzen dort und er möchte nicht, dass seine Tochter dann dabei ist.", versucht sie mir etwas zu erklären, was ich schon längst weiß. Dennoch nicke ich. Ich werde trotzdem zu ihm gehen. ,,Darf ich dann in seinem Büro warten ?", ich setzte mein braves Lächeln auf, wodurch sie sofort einwilligt. Ich kenne mich hier schon aus.
Als meine Beine dahin laufen wo sich gerade vermutlich mein Dad befindet, entdecke ich wieder einen großen Haufen von Männern in Uniformen. Die Meisten schrecken vor so vielen Polizisten auf einmal ab, doch mir gibt es ein Gefühl von Sicherheit. Flink schmuggle ich mich durch die Menge und greife nach der Türklinge, wo in dicker, roter Schrift
'N U R     F Ü R      P E R S O N A L' steht. Mit einem Ruck reiße ich sie auf. Drei Augenpaare landen auf mir. Ich keuche. Er. Von gestern.

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