Freaks [wird überarbeitet]

By soundofbeatinghearts

62.5K 5.9K 466

[Achtung: Wer mit dem Thema Depressionen, Selbstverletzung, Bulimie, o.ä. nicht umgehen kann, sollte diese Ge... More

Vorwort
1. Willkommen in der Klinik Woods
2. Bella und Nick
3. Absturzkinder
4. Saal der Engel
5. Dunkelblau
6. Die Einweihung
7. Eiserne Freundin
8. Der Mond
9. Der Brief
10. Erster Schultag
11. Dreamteam
12. Peter Anderson
13. Narben
14. Regenmädchen
15. Nur Freunde
16. Herzschmerz
17. Sein Lachen
18. Mission: Keller
19. Ein Funken Hoffnung
20. Wiedersehen
21. Planung
22. Freiheit?
23. Zurück nach Hause...
24. Stark sein
25. Adrenalin
26. Dunkle Gedanken
27. Erinnerungen
28. Tag Eins
29. Verwirrt & Nacht Eins
30. Tag Zwei
31. Nacht Zwei
32. Tag Drei - 1/2
33. Tag Drei - 2/2
34. Tag Vier - 1/2
35. Tag Vier - 2/2
36. Tag Fünf
37. Verschwunden
38. Aufbruch
39. Endlich
41. Gras & Gänseblümchen
42. Warten
43. "Wie geht es ihr?"
44. Unwirklich
45. Gute Nachricht & Autofahrt
46. Besuch & Dankbarkeit
47. Unsere Geschichte {Ende}
Nachwort & Dankessagung
Nachtrag

40. Seinen Herzschlag

1K 106 14
By soundofbeatinghearts

Wir liefen am Rand des Sees entlang, weg von unseren Schlafplätzen.

"Wie geht es dir?", fragte Will und ich lachte kurz auf, warum, wusste ich nicht so genau.

"Es ist schön hier, aber ich fühle mich irgendwie trotzdem kaputt und müde.
So wie immer eben.
Und, wie geht es dir?", fragte ich.

Er antwortete nicht und das brachte mich dazu, hochzusehen.
Er schaute mich bereits an und ich bekam eine Gänsehaut, obwohl mir gar nicht kalt war.

"Warum warst du einfach weg? Warum bist du einfach verschwunden?", fragte ich leise und er blieb stehen.

Die anderen waren mittlerweile zu weit weg, um sie genau erkennen zu können und dort, wo wir jetzt standen, war kaum mehr Gras auf dem Boden.
Nur noch ein Gemisch aus Sand und Erde.

Ich blieb also auch stehen und so standen wir uns gegenüber.

"Weil ich nachgedacht habe, Liz."

"Aber du kannst doch nicht einfach so abhauen. Ich hab mir Sorgen gemacht. Ich hab gedacht, dir wäre etwas passiert", schluchzte ich schon fast.
Dabei hatte ich mir eigentlich vorgenommen, stark zu bleiben.

"Ich musste nachdenken, verstehst du? Ich musste alleine sein und einen klaren Kopf kriegen.
Es tut mir leid."

"Hauptsache dir geht's gut", murmelte ich und bereute es kurz darauf auch wieder.

Wütend auf mich selbst senkte ich meinen Blick und malte mit meinen nackten Füßen kleine Kreise in das Sand und Erd Gemisch.

"Liz, du weißt doch, dass ich möchte, dass du mich anschaust, wenn wir reden. Bitte."
Sein Ton klang fast flehend.

Vorsichtig schaute ich wieder hoch und auf einmal waren wir uns ganz nah.
Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und hörte, wie er ein- und ausatmete.

"Ich habe über uns nachgedacht, Liz", sagte er und seine dunklen Augen wirkten noch dunkler als sonst.
"Ich habe darüber nachgedacht, was ich für dich empfinde."

Ich schluckte. Verdammt, dachte ich.

"Kannst du dich erinnern, als wir uns das erste Mal getroffen haben?", murmelte er, doch ich verstand ihn trotzdem gut, weil er mir so nah war.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und auch ich musste lächeln, obwohl mein Herz viel schneller schlug als sonst und ich aus irgendeinem Grund total nervös war.
Will war der Grund dafür, dachte ich.

Ich antworte: "Wie könnte ich mich nicht daran erinnern?"

"Schon bei unserem ersten Treffen, hab ich angefangen, dich zu mögen. Doch ich hätte nie gedacht, dass du mal ein so wichtiger Teil meines Lebens sein würdest.
Mit meinen Gefühlen für dich war ich mir nie wirklich sicher. Ob ich mehr für dich empfand als nur für eine Freundin, war mir am Anfang gar nicht klar."

Ich schluckte wieder schwer und erinnerte mich an all die Momente in Klinik Woods.
Daran wie wir Basketball gespielt hatten, wie er meine Wunden gesäubert hatte, wie wir nebeneinander eingeschlafen waren und wie wir durch den Regen gelaufen waren.
Es gab so viele schöne Momente mit ihm, dachte ich und er fuhr fort.

"Als du dann gesagt hast, dass du mich magst und ich das Arschloch gespielt hab und du mir verziehen hast...Da war ich glücklich. Wirklich. Ich war einfach nur froh, dich zu haben und bin es immer noch.
Aber als du dann auf der Wiese vor mir gestanden hast und gesagt hast, dass du ohne mich nicht auskommen würdest, da war das neu für mich.
Niemand hat je sowas zu mir gesagt.
Und dann war es mir irgendwie klar.
Dass ich mehr für dich war.
Und das war so ein neues Gefühl für mich, dass ich jemandem etwas bedeute."

Er fuhr sich durch die wuscheligen Haare und seufzte.
"Ich hab dann aber beschlossen, dass es nicht gut wäre, wenn ich darauf eingehen würde.
Ich würde dir nur weh tun, dachte ich.
Also hielt ich Abstand."
Er seufzte wieder.

"Und jetzt habe ich begriffen, dass es uns beiden viel mehr weh tut, wenn wir uns aus dem Weg gehen.
Und außerdem, Liz, bist du viel mehr als nur irgendwer für mich.
Du bedeutest mir so unglaublich viel und ich hab das erst jetzt begriffen.
Ich hab erst jetzt wirklich verstanden, was ich für dich empfinde."

Mein Herz klopfte lauter und hämmerte gegen meinen Brustkorb  und es kam mir so vor, als ob die Welt um uns herum stehen blieb.
Ich hörte nur noch ihn und mich und sah nur noch seine Augen und sein perfektes Gesicht vor mir. Der Rest verschwamm einfach um uns herum.

Seine Hände umfassten meine schmale Hüfte und ich legte meine Hände etwas unbeholfen auf seine Brust.
Er kam mir noch näher und ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand. Ich hörte, wie sein Herz schlug.

"Allison Baker. Ich weiß, dass das hier kitschig ist, aber ich muss das sagen.
Ich liebe, wie du lachst.
Wie du redest, wie du gehst, wie du nachdenklich in die Ferne starrst", er holte tief Luft.
"Ich liebe deine Art und Weise, wie du bist."

Der Wind rauschte durch die Bäume.

"Ja, diese Worte werden zu oft gesagt, doch glaub' mir, wenn ich das sage.
Ich liebe dich", sagte er.

Und dann beugte er sich vor und unsere Lippen berührten sich.

Seine rauen Lippen streiften meine ganz leicht wie der lauwarme Wind, der durch meine Haare fuhr.

Mein Herz drohte, zu explodieren, vor Aufregung und Glück und was weiß ich noch.

Nur kurz löste er sich von mir und schaute mich an, bevor er dann die wenigen Zentimeter überbrückte und unsere Lippen diesmal wirklich versiegelte.
Er schmeckte nach Pfefferminze und nach etwas Süßem, was ich nicht zuordnen konnte.
Meine Knie wurden ganz weich, doch er hielt mich fest und zog mich noch näher an sich heran.

Ich legte meine Hände in seinen Nacken, da sie nur im Weg gewesen waren und zog ihn zu mir herunter.
Alles drehte sich und am liebsten hätte ich nie aufgehört ihn zu küssen.

Doch wie es so war, hatten wir keine Luft mehr übrig und so lösten wir uns schwer atmend voneinander.

Der Kuss hatte so ein atemberaubendes Gefühl in mir ausgelöst.
Es war noch besser, als das Gefühl, wenn man Achterbahn fuhr und noch besser, als das Gefühl, mit dem Flugzeug abzuheben.
Es war tausend Mal besser.

Will musterte mich mit einem sanften Lächeln und ich fuhr mit meinen Händen leicht durch seine wuscheligen Haare.
Das wirkte noch so surreal für mich. Diese ganze Situation.

"Jetzt bin ich dran mit dem Kitschig sein, ja?
Du bist der Junge mit den tausend Namen, den blauen Haaren und den dunklen Augen und du hast mich schon interessiert, bevor ich dich überhaupt kannte.
Ich war von Anfang an fasziniert von dir, William Anderson.
Lass mich dich einmal so nennen, Will.
Eigentlich ist es mir egal, wie du heißt, weil ich dich mit jedem Teil meines Herzens liebe, aber lass mich dich jetzt so nennen."

Er lächelte leicht.
"Denn ich liebe dich auch, William Anderson.
Ja, verdammt. Ich liebe dich."

Die Worte verließen so einfach meinen Mund und jedes der Worte war so wahr und das alles zwischen uns war so unfassbar, dass ich einfach nur lächeln konnte.

Er küsste mich wieder und ich erwiderte den Kuss so gut wie ich konnte, denn ich fühlte mich so, als ob ich träumen würde.
Vorsichtig erkundete seine Zunge meine Mundhöhle und so standen wir eng umschlungen am Rande des Sees, bis wir wieder keine Luft mehr in unseren Lungen hatten.

"Das ist wie in den Teenie Filmen, die ich immer geguckt hab, die ich aber eigentlich gehasst habe", grinste ich.

Einen Moment war es still.
Dann korrigierte ich mich: "Nein, quatsch. Das hier mit uns ist tausend Mal besser als in irgendeinem Film."

William Anderson schaute mich mit seinem verträumten Lächeln an und mein Blick hing an seinen blass-roten Lippen, die ich unbedingt auf meinen spüren wollte.
Und als ob er meine Gedanken lesen könnte, legte er seine Lippen auf meine und ich genoss den Moment so sehr.
Ich könnte ihn jede Sekunde küssen, dachte ich. Es war wie eine Sucht und ich war schon nach so kurzer Zeit süchtig, dachte ich.

Der Wind in meinen Haaren, seine Hände an meiner Hüfte, seine Lippen auf meinen, seinen Herzschlag, den ich gehört hatte und der Boden unter uns und der Himmel über uns.

Ich genoss den Moment und ein Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus.
Ein Gefühl, was mich von innen heraus zum Leben erweckte und ich konnte gar nicht mehr anders, als zu lächeln.

Continue Reading

You'll Also Like

3.5K 78 17
Hier kannst du deinen eigenen Warrior Cats Charakter erstellen😺🌹
70.6K 6.7K 55
Alle guten Dinge sind 3! Zitate aus Büchern geht in die dritte Runde! Euch erwarten, wie immer tolle Zitate aus Büchern, Filmen und Serien. Ich wüns...
Machoboy By rabeey5

Teen Fiction

1.5M 34.1K 100
Er war neu aus dem Knast raus und etwas anders. Nicht so wie jeder sondern voller Geheimnisse. Etwas wie ein Psycho, doch heisst das das ich Angst ha...
2.5K 306 70
Wenn ihr was zum Lachen braucht seit ihr hier genau richtig.😂👍😆 Hoffe es gefällt euch. Nur noch eine Info die Bilder gehören NICHT mir!