♥︎Bad Salvation♥︎ - The Girl...

By Raven-Alice

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Sie rettet sein Leben - Er will sie töten ✰✰✰ Ein düsterer Vampir, ein verhängnisvoller Zauber und eine alles... More

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By Raven-Alice

Adams Blicke beim Abendessen entgingen Melissa nicht. Sie brauchte keine Gedanken lesen zu können, um zu verstehen, dass er ihr ihre Geschichte nicht abgekauft hatte. Und Ihr dezent hyperaktives Verhalten machte die Sache kaum besser.

Als sie mit Amia übermütig durch das Zimmer tanzte, verdunkelte sich Adams Blick zusehends und Melissa fragte sich, welche Geschichte er sich in seinem Kopf zusammenreimte und ob er die Wahrheit ahnte. - Doch ihrer ausgezeichneten Laune tat dies alles keinen Abbruch, nicht einmal der aufkommende Sturm und das stete Klappern an den Fensterläden gelang es, ihre euphorische Stimmung zu dämpfen. Als Amia ihr mitteilte, dass sie diese heulenden Geräusche, welche um das Haus herumwinselten, unheimlich fand, fing Melissa kurzerhand an, zusammen mit dem Mädchen gegen den Lärm anzusingen - was letzten Endes sogar Adams Miene kurz aufhellte.

Nicolas hatte sich nicht zum Essen blicken lassen und Melissa war auf eine gewisse Art dankbar dafür. Zwar konnte sie sich nur schwer vorstellen, dass es möglich wäre, sich noch auffälliger zu verhalten als sie es ohnehin schon tat, aber andererseits: schlimmer ging immer. Und Nicolas' Gegenwart hätte sie mit Sicherheit ihrer letzten Selbstkontrolle beraubt.

Schließlich machte sie sich auf den Weg in ihre kleine Hütte und freute sich auf ihr Bett. Der Tag hatte sie durch so viele Höhen und Tiefen geführt und sie in eine dermaßen große emotionale Anspannung versetzt, dass sie das Gefühl hatte, ihr Körper würde mittlerweile vibrieren. Ihr war klar, dass sie dringend schlafen und neue Energie tanken musste.

Doch als sie die Tür ihrer Hütte hinter sich schloss und die Sturmböen damit in der Dunkelheit zurückließ, sah sie sich dennoch erwartungsvoll um. Sofort breitete sich Enttäuschung in ihr aus, als sie feststellte, dass sie alleine war. Sie seufzte. Wie intensiv sehnte sie sich nach seiner Nähe! Traurig betrachtete sie einige welke Blätter auf der Türschwelle.

Womit hatte sie gerechnet? Das Nicolas hier auf sie warten würde und sie weitermachten, wo sie aufgehört hatten? Das sie sich nun in seine Arme sinken lassen konnte und für immer ... wem machte sie etwas vor?

Er war ein uralter Vampir. Was sollte er schon von ihr wollen, außer das Offensichtliche? Sie musste sich dringend zügeln! Es handelte sich hier immer noch um Nicolas - und nichts, was mit ihm zu tun hatte, war jemals unkompliziert. Worauf hatte sie sich da eingelassen?

Sie sollte froh sein, dass er nicht hergekommen war. Das gab ihr Gelegenheit, genauer über die Ereignisse nachzudenken und einen klaren Kopf zu bekommen. Und ihre Vernunft stückchenweise wieder zusammenzusetzen.

Was war nur in sie gefahren, dass sie sich ausgerechnet auf Nicolas einließ?

Melissa ließ sich in den Sessel sinken, schloss die Augen und atmete tief aus. Augenblicklich spürte sie seine Lippen wieder auf den ihren, seinen festen Körper eng an sie gedrückt, seine Hand in ihrem Nacken. Bei der Erinnerung seiner Zunge und wie diese über ihre Lippen glitt, öffnete sich ihr Mund unwillkürlich mit einem leisen Stöhnen. Es war plötzlich so heiß in der Hütte - und das bei ausgeschalteter Heizung. Melissa fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und den Hals und stieß ein leises Wimmern aus. Was hatte sie getan? Wie sollte sie diese Gedanken jemals wieder loswerden, wie je wieder etwas anderes als Nicolas engelsgleiches Gesicht sehen, sobald sie die Augen schloss?

Sie war verloren.

Hoffnungslos.

Sie musste sich unbedingt ablenken. Schnell machte sie sich bettfertig und schlüpfte unter die Decke, ein dickes Buch als Einschlafhilfe in der Hand. Doch als sie die ersten zwei Seiten gelesen hatte, fiel ihr auf, dass sie die Wörter zwar im Kopf ausartikulierte, aber sich selbst nicht zugehört hatte, so abgelenkt war ihr überreizter Geist. Melissa beschloss, dass es besser wäre, direkt die Augen zu schließen und endlich zu schlafen.

Zwei Stunden später lag sie noch immer wach und lauschte neben ihrem eigenen Gedankenkarussell dem Heulen und Rütteln des Windes. Ohne Unterbrechung klapperte, rappelte und pfiff es und der Sturm schien weiter an Stärke zugenommen zu haben. Obendrein sah sie, sobald sie die Lider schloss, Nicolas immerwährendem Bild vor ihrem geistigen Auge. Sie musste sich mittlerweile Dutzende Male hin- und hergewälzt haben.

Amia hatte recht: es war unheimlich! Draußen war es stockdunkel und auch in ihrer Hütte hatte sie das Licht gelöscht im verzweifelten Versuch, endlich ein wenig Erholung zu finden. Doch der Lärm zerrte an ihren Nerven. - Zumindest versuchte sie sich einzureden, dass ausnahmslos das Wetter die Ursache ihrer Schlaflosigkeit darstellte.

Nach einer weiteren halben Stunde gab sie auf und schaltete die Lampe wieder ein. Sie gab es nur ungern zu, aber sie sehnte sich nach etwas Gesellschaft in dieser beunruhigenden Nacht. Zwar würden im Haupthaus bereits alle schlafen gegangen sein, aber zumindest wäre sie dort nicht so isoliert, wie in dieser Hütte.

Sie zog sich eine dicke Strickjacke über ihre Schlafsachen und packte ihre Bettdecke. Hier würde sie heute Nacht sicher kein Auge zutun. Und wenn sie schon einmal dabei war, ergriff sie ebenfalls Nicolas' schweren Mantel.

Schnell schlüpfte sie durch die Tür und schloss diese sorgfältig hinter sich, erschauerte, als ihr der eisige Wind ins Gesicht stieß, und huschte zur Gartentür des Wohnraumes. Wie gut, dass die Schlüssel, welche Tara ihr überlassen hatte, auch hierfür einen passenden bereithielten. Als sie das Zimmer betrat, nahm sie mit Verblüffung wahr, dass aus dem oberen Stockwerk Musik erklang, und das nicht unbedingt gedämpft. Offenbar war sie nicht die Einzige, die das Sturmgeheule nicht mehr ertragen konnte. Um so besser, so hatte ihr Eintreten wenigstens niemanden beim Schlafen stören können. Bei diesem Krach war es bestimmt selbst für Vampirohren unmöglich, ihre leisen Geräusche herauszufiltern.

Schulterzuckend tapste sie in den Vorraum zur Garderobe und hing Nicolas' Mantel zurück an einen der Haken, nicht ohne zuvor noch einmal ihre Nase in den weichen Stoff zu stecken und tief seinen Geruch einzuatmen. Wieder im Wohnraum ließ sie sich in den großen Sessel vor dem Kamin sinken. In der Feuerstelle glimmte die letzte rote Glut und verströmte eine angenehme Restwärme, welche eine heimelige Gemütlichkeit verbreitete. Klein wie ein Kätzchen rollte sie sich in dem großen Möbelstück zusammen, fest in ihre Decke gekuschelt. Amias' Katze Luna kam das allem Anschein nach wie eine Einladung vor, denn das weiße Tier sprang unaufgefordert auf die Armlehne des Sessels und ließ sich danach auf Melissas Beine nieder, woraufhin deren Hand wie selbstverständlich in das weiche Fell des Tieres fand.

Endlich fühlte Melissa sich wieder ein wenig gelassen und geborgen und mit dem restlichen Raum im Rücken, würde sie hier kaum weiter auffallen. Vielleicht schaffte sie es nach ein paar Stunden Schlaf unbemerkt zurück in ihr Quartier und keiner würde bemerken, dass sie hier wie ein verängstigtes Kind Schutz gesucht hatte. Ihr nervöser Geist begann sich zu entspannen und Melissa ließ sich von einem sanften Schnurren und den Wogen der Musik in den Schlaf wiegen.

Der Klang von Stimmen weckte sie. Mühsam versuchte sie sich zu orientieren. Sie befand sich noch immer in dem weichen Ohrensessel vor dem Kamin, die schlafende Katze auf ihren Beinen, jedoch war die Glut im Ofen mittlerweile komplett erloschen. Nur ein wenig Licht aus dem Flur ermöglichte es ihr, den Raum schemenhaft wahrzunehmen. Die Musik war verstummt, dafür schien das Heulen um das Haus herum eine neue Stärke erreicht zu haben und Melissa kam der ungebetene Gedanke an die großen Bäume, welche das Haus umgaben. Inständig hoffte sie, sie würden den Kräften der Natur standhalten - oder zumindest nicht direkt auf das Haus fallen.

Um sich zu rühren, war sie noch viel zu benommen, also lauschte sie lediglich schläfrig. War das Adam, den sie hörte?

»Ich dachte schon, sie würde heute überhaupt nicht mehr einschlafen. Sie wollte mich nicht eine Sekunde aus ihrem Zimmer lassen.« Schritte näherten sich und die Zimmertür hinter ihr wurde weiter aufgedrückt, sodass jetzt deutlich mehr Licht in den Raum fiel. Melissa blieb still liegen. Es war ihr unangenehm, dabei ertappt zu werden, dass sie sich verängstigt ins Haus geschlichen hatte. Vielleicht würde die große Sessellehne sie ja verdecken, bis Adam den Raum wieder verließ. Bestimmt wollte er nur ein Glas Wasser holen - oder was immer ein Vampir sonst nachts in der Küche suchte.

»Der Sturm macht ihr Angst. Morgen hat sie alles wieder vergessen.« Das war Nicolas tiefe Stimme. Melissa kroch augenblicklich ein warmer Schauer über die Haut. Er war hier! Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

»Das weiß ich doch. Und die Musik hat Amia einigermaßen vom Lärm ablenken können. Leider trifft das auf mich nicht zu. Gerade heute fehlt es mir an Geduld. Ich ertrage dieses Geklapper und Pfeifen keine Minute mehr. Es kommt mir vor, als würde ein Orchester in meinem Kopf spielen.« Die Schritte gingen weiter und näherten sich dem Küchenbereich. Eine Lampe wurde eingeschaltet. Niemand schien Melissas Anwesenheit zu bemerken.

»Willkommen in der Welt der Vampire: verbesserte Fähigkeiten in fast allen Bereichen, der Wahrnehmung von nervtötendem Lärm inklusive«, sagte Nicolas und klang dabei fast wie aus einem Werbevideo für Kreuzfahrtschiffe. Etwas mitfühlender fuhr er fort: »Du musst lernen, deine Eindrücke auszublenden, wenn sie dich überfordern. - Ich kann nicht immer bei dir sein und aufpassen, dass du die Ruhe bewahrst.«

Unvermittelt fiel die Schlaftrunkenheit von Melissa ab. Nicolas passte auf Adam auf? Warum? Und warum sollte dieser keine Ruhe bewahren können? Und wenn schon ... jeder war irgendwann mal gereizt ... oder fuhr völlig aus der Haut. Das hatten sie und Nicolas in der letzten Zeit zu Genüge bewiesen. Aber keiner von ihnen brauchte deshalb einen Aufpasser.

Was war anders bei Adam? Hatte es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun? Hatte Nicolas Sorge, er könnte rückfällig werden? Hatten Drogen auf Vampire überhaupt eine Wirkung? Melissa verhielt sich so leise wie möglich. Sie wollte dem Gespräch unbedingt weiter lauschen - auch wenn es nicht die feine Art war. Eine Hand lag dabei noch immer auf Luna und sie kraulte nervös das Fell der Katze.

»Keine Ahnung, wie du diesen Lärm so gelassen erträgst. Mir verlangt das meine ganze Kraft ab.«

»Ich wende meine Aufmerksamkeit von den akustischen Reizen weitestgehend ab. Quasi wie innere Ohrstöpsel. Konzentriere dich auf deine Atmung, dann geht es besser.«

Oh ja, von den Beruhigungsversuchen über gezielte Atemübungen konnte Melissa ein Lied singen. Half aber im Zweifelsfall nur mittelmäßig.

»Du hältst dich gut und gleich ist es geschafft. Aber versuche es wenigstens einmal mit dem ausblenden. Ohne etwas Übung wird es dir nie gelingen. Danach erlöse ich dich, sodass du ruhig schlafen kannst ... Vielleicht sollten wir die Abstände besser wieder etwas verringern.«

Was zum Himmel sollte das denn heißen? Nicolas wollte Adam erlösen? Wie? Dem Sturm befehlen, die Klappe zu halten? Und welche Abstände? Wollte er Adam etwas einflößen, dass ihn entspannter werden ließ? Versorgte er Adam mit Beruhigungsmittel ... Schlafmitteln ... Schlimmeren?

Melissa schimpfte mit sich selbst, dass sie so etwas überhaupt dachte. Aber eine andere Erklärung fiel ihr nicht ein. Sie hielt den Atem an und hoffte weiterhin, nicht aufzufallen.
»Das tue ich doch schon den ganzen Abend.« Adam seufzte gequält.

»Nein«, sagte Nicolas bestimmt, »versuche es ganz bewusst. Lenke deine Gedanken auf etwas anderes. Denk an etwas Schönes. Oder sprich mit mir. - Was wolltest du mich schon immer einmal fragen?«

Adam schnaufte gereizt. »Warum musst du manchmal so ein Sadist sein? - Meinst du das mit etwas Schönem?«

»Ach komm! So lernst du es schneller. Das ist nur zu deinem Besten.«

»So, wie es nur zu Melissas Besten ist, was du mit ihr machst?«, presste Adam hervor.

Melissa erstarrte. Er konnte doch nicht wissen ... nun, vielleicht doch. Sie hatte keine Ahnung, was er vor Nicolas Verschwinden aus ihrer Hütte alles mitbekommen hatte. Aber warum klang er so gereizt bei dem Thema? Hatte er etwas dagegen, wenn sie und Nicolas ... es war ja nicht einmal etwas Ernsthaftes geschehen!

Luna sah sie vorwurfsvoll an, weil Melissa vergaß, weiter zu kraulen.

»Das geht dich nichts an!«, sagte Nicolas scharf und seine Stimme schien plötzlich eine Oktave tiefer zu sein. »Und ganz sicher werde ich mich nicht vor dir rechtfertigen!«

»Nein?«, stieß Adam hervor und Melissa merkte ihm an, wie viel Mühe es ihn kostete, seinen letzten Rest Selbstbeherrschung zusammenzuhalten. »Geht mich nichts an, wie du mit deinen Frauenbekanntschaften umgehst. Geht mich nichts an, dass du sie austauschst, wie andere Leute ihre Unterwäsche. Aber Melissa ist nicht mehr irgendeine x-beliebe Frau. Wir haben sie in dieses Haus geholt - nebenbei bemerkt, weil sie deinen verfluchten Arsch gerettet hat - und sie ist mittlerweile zu einer guten Freundin geworden. Also geht es mich doch etwas an, wenn du deine Spielchen mit ihr spielst, nur um sie nach kürzester Zeit fallen zu lassen. Das hat sie nicht verdient.«

Melissa wurde eiskalt.

Nicolas spielte nur mit ihr?

»Ich weiß sehr gut, wo Melissa derzeit wohnt und wie ihr zu ihr steht. Du brauchst mir das nicht zu erklären«, knurrte Nicolas düster. Jetzt war Melissa sich nicht mehr sicher, wer von beiden kurz davor war, seine Selbstbeherrschung zu verlieren. Vermutlich beide - nein, alle drei, sich selbst eingeschlossen.

»Aber dieses Wissen hält dich nicht davon ab, die Sache immer weiter zu treiben«, stellte Adam trocken fest.

»Weil ich keine Spielchen spiele.«

Melissa presste sich unwillkürlich die Hand auf den Mund. Fast wäre ihr ein Keuchen entwischt. Ihre andere Hand verharrte reglos in Lunas Fell.

»Nicht? Was tust du dann?«

»Ich weiß es nicht.« Der letzte Satz hatte eine dermaßen andere Stimmung, als das Geknurre zuvor, dass Melissa fast nicht mitkam. Es klang so ... erschöpft ... so ... hilflos.

»Du weißt es nicht?«

»Nein. Bitte, ich hatte nie etwas mit Melissa geplant ... Belassen wir es vorerst dabei ... Ich denke, du hast jetzt lange genug durchgehalten.«

Adam schnaubte verächtlich.

Nicolas wusste nicht, was er tat? Was zur Hölle sollte das jetzt heißen? Melissa schrie innerlich auf.

Aber ihr blieb kaum Zeit, über Nicolas' letzte Worte nachzudenken. Sie konnte hören, wie jemand einen der Küchenschränke öffnete und etwas herausnahm. Ein Stuhl wurde vorgezogen, jemand setzte sich. Ein merkwürdiges, knackendes, schmatzendes Geräusch und dann jemand, der scharf die Luft einsog. Was taten die beiden? Verabreichte Nicolas Adam jetzt eine Substanz, die ihn zur Ruhe kommen lassen sollte?

Sie musste es herausfinden.

So leise wie möglich lehnte sie sich leicht mit dem Kopf über die Sessellehne und lugte mit einem Auge um diese herum. Sie konnte Adam erkennen, wie er ihr mit dem Profil zugewandt, am Küchentisch saß und Nicolas, der vor ebendiesem Tisch stand. Ein mit einer tiefroten Flüssigkeit gefülltes Glas funkelte im Glühlampenlicht in seiner Hand auf. Das Handgelenk der anderen Hand hielt er über die Öffnung des Trinkgefäßes. Melissa blinzelte ein paar Mal, aber es gab keinen Zweifel. Die Flüssigkeit tropfte direkt aus seinem Handgelenk in das große Glas, welches sich stetig weiter füllte. Er zapfte sich selbst Blut ab!

Melissas Herz raste. Wenn die Vampire sie noch immer nicht wahrnahmen, so mussten diese schwer abgelenkt sein. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass das noch mit den Sturmgeräuschen zu erklären war.

Als der Blutfluss langsam erstarb und das Gefäß gut gefüllt war, setzte sich Nicolas zu Adam - und schob diesem das Glas entgegen! Adam ergriff es, schloss erleichtert die Augen und ... setzte es sich an die Lippen. Gierig ließ er die dunkle Flüssigkeit in seinen Mund fließen.

Melissa wurde übel.

Das war also die Substanz, mit der Nicolas Adam versorgte. Eigentlich logisch. Aber auf seine eigene Art auch vollkommen verstörend. Was war aus den guten alten Blutkonserven geworden und warum trank Adam ...

Bevor Melissa weiter über die ihr dargebotene Szene nachdenken konnte, würgte sie.
Beide Vampire drehten den Kopf in ihre Richtung und einen Herzschlag lang sahen sie sie fassungslos an.

Dann ging alles rasend schnell.

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