♥︎Bad Salvation♥︎ - The Girl...

By Raven-Alice

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Sie rettet sein Leben - Er will sie töten ✰✰✰ Ein düsterer Vampir, ein verhängnisvoller Zauber und eine alles... More

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By Raven-Alice

Erschrocken fuhren alle vier zusammen, als sie die Haustür ins Schloss knallen hörten. Schwere Schritte knarzten im Vorraum, dann eine kurze Stille, bevor die Tür zum Wohnzimmer mit einem Ruck geöffnet wurde. Betont langsam näherte sich eine bedrohliche knurrende, dunkle Gestalt Marlon und baute sich vor ihm auf. Aus wilden schwarzen Augen funkelte diese ihn an. Nur wenige Zentimeter trennten Nicolas Gesicht von dem des Zauberers. Im Vergleich zu jetzt hatte der große Mann bei seinem letzten Auftreten in diesem Haus wie ein zahmes Kätzchen gewirkt. Marlon wich intuitiv zurück, stieß gegen Adam und stolperte.

»WAS. HAST. DU. GETAN?« Nicolas Brust hob und senkte sich angestrengt und er drängte Marlon immer weiter zurück. Dieser war außerstande sich zu verteidigen und starrte auf Nicolas, dessen Körper bis zum Zerreißen angespannt war, als wollte er sich auf Marlon stürzen und ihn in der Luft zerfetzen. Melissa hielt den Atem an.

Mit einer beeindruckenden Ruhe trat Tara ihrem Bruder entgegen und sah ihm direkt in die Augen: »Was glaubst du denn, was er getan hat?«

»Dieser kleine Stümper hat einen riesen Scheiß gebaut! Und dafür werde ich ihm jetzt den Arsch aufreißen.«

Melissa sah Panik in Marlons Augen aufblitzen und bemerkte, wie sich Tara und Adam langsam zwischen Marlon und Nicolas schoben.

»Komm runter!«, zischte Tara mit eisiger Stimme. »Und dann erzählst du uns, was dein Problem ist.«

»Mein Problem ist, das dieser kleine Bastard mich einsperrt. Und das wird er jetzt sofort ändern.«

Verwirrt blinzelte Tara. »Er sperrt dich ein? Soweit ich das gesehen habe, hattest du gerade erst das Haus verlassen.«

»Nicht im Haus. In unsichtbaren Mauern. Ich kann diese Gegend nicht verlassen. Egal, wohin ich gehe, ich stoße immer und immer wieder gegen massive Blockaden. Unsichtbar, aber absolut solide. - Das stinkt nach schlechtem Zauber.« Nicolas schnaubte verächtlich.

Tara wendete sich Marlon zu. »Ist das möglich?«

»Ich ... nein ... ja ... ich weiß nicht. Vielleicht ist er ....«

»Komm auf den Punkt!«, grollte Nicolas finster.

»Möglicherweise ist Nicolas ebenfalls in das Netz, dass ich bei Melissa entdeckt habe, eingeflochten.«

»Welches Netz? Sprich Klartext!«

»Das bedeutet,«, stammelte Marlon, »dass die Möglichkeit besteht, dass es gewissen Verbindungen zwischen euch gibt. Ausgelöst durch den Zauber letzte Nacht. - Wie weit entfernt ist die Barriere?«

»Keine Ahnung, vielleicht zehn oder fünfzehn Kilometer von hier.«

»Hmm ... ich hätte mit weniger gerechnet ... «

»Egal wie viel,« brach Nicolas zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, » ich lass mich von deinen Zauberspielchen nicht einsperren. Beseitige die Barriere.«

Marlon schluckte schwer »Das kann ich nicht.«

»Du willst mir weismachen, ich stecke hier fest, und du kannst nichts dagegen tun?«, schnitt Nicolas Stimme durch den Raum.

Marlon nickte zöglicher, ohne Nicolas anzusehen. »Ich denke, dass du und Melissa aneinander gebunden seid, und euch nur eine gewisse Distanz voneinander entfernen könnt. - Das würde auch Melissas Zusammenbruch erklären. Wenn du dich währenddessen bis zur maximalen Entfernung von Melissa wegbewegt und dennoch versucht hattest, weiterzugehen, dann hast du damit quasi an Melissa gezerrt. Und das mit Sicherheit mit deutlich mehr Kraft, als sie dir entgegensetzten konnte.« Man konnte Nicolas Gesichtsausdruck entnehmen, dass er nicht verstand, wovon Marlon redete. Wie auch? Nicolas war nicht im Haus gewesen, als der Vorfall sich ereignete.

»Du steckst nicht direkt fest«, druckste Marlon weiter herum. »Du kannst gehen, wohin du willst - nur eben nicht alleine. Ich denke, der Zauber hat dich an Melissa gebunden.«

Es war totenstill im Raum.

Melissa starrte Marlon mit offenem Mund an. Was hatte er getan? Er hatte potentielle Nebenwirkungen erwähnt, aber... nein, das konnte nicht, durfte nicht sein. Um keinen Preis der Welt wollte sie an diesen grauenvollen Mann gebunden sein. Mit einem Mal verstand Melissa, warum Marlon nervös wurde, sobald das Thema auf den Zauber zu sprechen kam. Er musste es gewusst, mindestens geahnt haben, dass die Sache einen Haken hatte. Einen gewaltigen Haken.

Ihr Blick glitt zu Nicolas, diese dunkle, drohende Gestalt, in dessen markanten Gesichtszügen sich Fassungslosigkeit ausbreitete.

Langsam drehte dieser sich Melissa zu und fixierte sie. Einen Moment stand er da, reglos, jeder Muskel seines kräftigen raubtierhaften Körpers spannte sich an und seine Augen verengten sich. Bereit zur Jagd. Und dann brach die Hölle über Melissa los.

Nicolas stürzte sich auf Melissa, ergriff ihre Schulter, packte mit der anderen Hand ihre langen Haare und riss sie an sich.

»Ich werde diese Sache umgehend beenden!« Seine Stimme erklang neben Melissas Ohr wie ein alles überrollendes Donnergrollen.

Melissa versteifte sich, presste ihr Hände gegen Nicolas unnachgiebige Brust und drückte ihn von sich, mit der ganzen Kraft, die sie in unvermittelter Todespanik aufbringen konnte. Sein Griff lockerte sich nicht einen Millimeter, als würde sie nicht gegen einen Menschen, sondern eine massive Stahlwand drücken. Ihr Herz schlug wild gegen ihren Brustkorb. Wie ein Schraubstock lagen Nicolas Arme um sie, hielten sie unerbittlich fest und schnürten ihr fast die Atmung ab. Sein verzerrtes Gesicht näherte sich dem ihrem und sie erkannte lange entblößte Eckzähne in einem bedrohlich aufgerissenen Mund. Atemlos starrte sie auf diese Zähne, welche sich langsam, als würde Nicolas auf etwas warten, aber unaufhaltsam auf ihren Hals zubewegten und ihre Knie gaben nach.

Etwas prallte hart gegen Nicolas Körper, zu schnell, als das Melissa es hätte erkennen können. Gleichzeitig erklang ein schriller Schrei.

Nicolas stolperte mit Melissa in seinem Arm und sein Griff lockerte sich, aber er gab sie nicht frei.

Tara stand jetzt, wie aus dem nichts, direkt vor Nicolas, kaum eine Handbreit trennte die beiden, Melissa genau dazwischen. »Lass sie los!«, zischte Tara. Sie funkelten sich mit wutverzerrten Gesichtern an, keiner von ihnen war bereit, auch nur einen Zoll nachzugeben.

»Nein«, knurrte Nicolas. »Wenn sie tot ist, gibt es keine Verbindung irgendeines verpfuschten Zaubers mehr. Ich lasse mir meine Freiheit nicht rauben.«

Melissas Sicht wurde schwarz, in ihrem Kopf drehte sich alles, ob vor Luftnot oder Panik konnte sie kaum sagen. Sie würde sterben. Jetzt und hier.

Doch dann folgten weitere Schreie, spitz und ohrenbetäubend. Ein alles durchdringendes Kindergekreische - und ohne Vorwarnung ließen Nicolas Arme sie frei. Sie taumelte und wurde sogleich von Tara gestützt, nur langsam klärte sich ihre Sicht.

Totenbleich beobachtete sie, wie Amia auf Nicolas zustürmte und mit ihren kleinen Fäustchen auf ihn wie eine Besessene einschlug. »Nein! Nein! Nein! Nein!«, schrie sie immer weiter. »Du darfst ihr nichts tun. Das darfst du nicht. Nein! Nein!« Tränen strömten über ihr verzweifeltes Gesicht.

Eine Spur von Unglaube und Verwirrung huschte über Nicolas Mimik und die Anspannung verließ seinen Körper. Bestürzt sah er auf das kreischende Kind. Wie verwandelt kniete er sich langsam vor dem Mädchen nieder und nahm ihre noch immer wild hämmernden Fäuste sanft in seine Hände. »Alles ist gut. Hörst du, Amia? Alles ist gut. Melissa geht es gut, siehst du?« Nur langsam beruhigte sich das Kind, bis es endlich zuließ, dass Nicolas es sachte in seine Arme zog.

Die gleichen Arme, die für Melissa eine todbringende Bedrohung dargestellt hatten, wiegten Amia jetzt tröstend hin und her. Geradezu zärtlich wischten Nicolas erstaunlich schlanken, makellosen Hände Amia die Tränen von den Wangen. Hätte Melissa nicht am eigenen Körper erfahren, welche Kraft in diesen Händen lag, sie hätte es niemals geglaubt.

»Geht es wieder?«, wollte Nicolas von Amia wissen.

Aber diese schüttelte energisch mit dem Kopf, so dass die Locken wild herumwirbelten. »Nein. Erst musst du versprechen, dass du Melissa nichts tun wirst. Versprich es!«

Nicolas presste die Lippen zusammen und sah das Mädchen lange eindringlich an. Dieses erwiderte den Blick entschlossen. Dann seufzte er tief. »In Ordnung. Ich werde Melissa nichts tun.«

Amias Gesicht erstrahlte. »Prima«, sagte sie, drückte Nicolas einmal fest und sprang auf. »Und nett musst du zu ihr sein, verstanden?«

Nicolas verzog das Gesicht und blieb dem Mädchen die Antwort schuldig.

Während Amia fröhlich summend davonhopste, sagte von den anderen sekundenlang keiner ein Wort. Adam und Tara fixierten misstrauisch Nicolas, als wollten sie herausfinden, wie ernst es ihm mit seinem Versprechen Amia gegenüber war.

Dieser grinste die beiden herausfordernd an. »Na dann, lasst uns mal eine Runde nett sein.« Dabei sprach er das Wort nett so betont finster aus, er hätte ebenso gut vorschlagen können, jemanden in der Hölle zu braten. Dann sah er Melissa finster an.

Erst jetzt bemerkte Melissa, dass sie am ganzen Leib zitterte und nicht aufhören konnte, auf Nicolas zu starren. Ihre Augen klebten förmlich an ihm, an seiner großen, geschmeidigen Gestalt mit der schlanken Taille, die bereits einen ersten Hinweis auf seine körperliche Stärke gab. Seine prägnanten Wangenknochen verliehen ihm einen faszinierenden Ausdruck, insbesondere im Zusammenspiel mit den tiefdunkelgrünen Augen und dem schwarzen Haaren, die in wilden Strähnen sein Gesicht umspielten. Aber was ihren Blick restlos gefangen hielt, war der volle, geschwungene Mund, zu einem spöttischen Grinsen verzogen. Dieser Mund, der lange, spitze Eckzähne verbarg. Zähne eines tödlichen Raubtieres.

Wie eine von einer Schlange hypnotisierten Maus, starrte sie immer weiter auf diesen Mund, bis Tara aufging, was Melissas Aufmerksamkeit so vollständig fesselte.

»Melissa?«, fragte sie sanft und berührte vorsichtig ihren Arm. »Melissa? Ist alles okay mit dir?« Aber diese rührte sich nicht. »Melissa!« Tara wurde etwas lauter. »Sprich mit mir, bitte.«

Langsam, ganz langsam, ohne den Blick von Nicolas zu lösen, öffnete sie den Mund. Ihre Lippen formten eine einzige Frage: »Was ist er?«

»Melissa...«, sagte Tara noch einmal.

»WAS. IST. ER?« Obwohl Melissa über Nicolas sprach, wie über jemand abwesenden und ihre Worte Tara galten, konnte sie nicht aufhören, ihn zu fixieren.

Tara schwieg und auch Adam beobachtete die Situation wortlos.

Nicolas Grinsen wich einer gespielten Empörung und mit tiefer, samtigweicher Stimme sagte er: »Engelchen, sie haben es dir nicht verraten?« Kopfschüttelnd wanderte sein Blick erst zu Tara, dann zu Adam. Gefährlich lächelnd fuhr er, wieder an Melissa gerichtet, fort: »Wir sind Vampire.«


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