Kissable Daddy (ManxMan)

By Enjari

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»Guten Abend, Fremder, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte ich gespielt neugierig, doch Eric schob s... More

Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 12.
Kissable Daddy (Bonus)
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kissable Daddy 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Epilog
Q&A oder so?

Kapitel 11.

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By Enjari

Als ich am nächsten Morgen beschämt aus meinem Bett kroch um in die Küche zu schlurfen, war Ems Zimmertür sperrangelweit offen und ich hörte leises Gebrabbel vom Fernseher aus dem Wohnzimmer. Ein kurzer Blick hinein sagte mir, dass Jason und Emily gerade eng aneinander gekuschelt die Prinzessinnenserie schauten, die Emily so liebte. Ab und an übertönte sie die Stimmen aus der Klapperkiste, aber sie fing sich schnell wieder und sah dann erneut gebannt auf den Bildschirm.

Jason bemerkte mich, setzte aber gleich wieder seinen grummeligen Blick auf und wandte den Blick ab. Seufzend setzte ich meinen Weg in die Küche fort, um mir einen heißen Kaffee aufzubrühen und überprüfte währenddessen mein E-Mail Postfach, wo ich zu meinem Unglück feststellte, dass ich noch eine Präsentation bis übermorgen auf die Beine stellen sollte. Ich schlich erneut zu den beiden ins Wohnzimmer und klaubte mir den Laptop von meinem Schreibtisch, ohne die beiden zu stören, und werkelte dann ein bisschen an meiner Präsentation.

Meine Gedanken schweiften jedoch immer wieder ab und in meinem Kopf wirbelten Bilder vom letzten Abend umher. Jasons verletztes Gesicht hatte sich festgebrannt und ich bedauerte immer mehr, dass ich ihn abgelehnt und aufs Sofa geschickt hatte. Er hatte Recht, es war nicht fair von mir, mit seinen Gefühlen zu spielen, und eigentlich wollte ich das auch nicht. Ich mochte Jason wirklich, aber auf welche Art, das konnte ich einfach noch nicht feststellen.

Effektiv hatte ich das Titelbild und zwei Folien erstellt, als Emily plötzlich zu mir in die Küche kam und mich bedrückt ansah.

"Was ist los, Schätzchen? Hast du Hunger? Ich kann schnell was machen", sagte ich eilig und erhob mich vom weniger bequemen Küchenstuhl, der mehr zur Deko am Tisch stand als für den eigentlichen Nutzen.

"Nein, Jason und ich haben schon gefrühstückt, aber-", fing sie an, beendete dann zögerlich ihren Satz und sah unsicher auf ihre Hände. Ich ging in die Hocke und nahm ihre Hände.

"Was ist dann los, Prinzessin?", fragte ich leise, vielleicht wollte sie nicht, dass Jason es hörte.

"Mein Bett ist nass", hauchte sie, ballte dann die Fäuste und sah mich entschlossen an. "Aber ich war das nicht! Ich bin aufgestanden und da war es noch trocken!" Ich runzelte verwirrt die Stirn, dann erhob ich mich wieder und sah sie erwartungsvoll an.

"Zeig mal", meinte ich und deutete ihr, vorzugehen. Sie flitzte in ihr Zimmer, natürlich, denn Emily war eines der Kinder, dass einfach nicht normal gehen konnte. Konnte das überhaupt ein Kind?

In ihrem Zimmer angekommen zog sie die Decke zur Seite und warf sie auf den Boden, nur um den riesigen Wasserfleck zu enthüllen, der sich am Fußende ihres Bettes ausgebreitet hatte. Sie stellte sich mit verschränkten Armen neben ihr Bett und sah mich erwartungsvoll an.

Neugierig fuhr ich mit der Hand über den Fleck, der viel zu weit unten war, als dass er von Emily hätte stammen können. Dann hob ich die Decke hoch und hielt sie ausgebreitet vor mich, wo ich ebenfalls einen Wasserfleck wahrnehmen konnte.

"Ems, ist dir irgendwas ausgekippt? Hast du eine Flasche im Bett gehabt?", fragte ich sie, was sie mit einem heftigen Kopfschütteln verneinte. "Ich hab' nur bei Jason getrunken, im Wohnzimmer!"

Irritiert darüber, wo das Wasser herkommen könnte, ließ ich meinen Blick durch ihr Zimmer schweifen, jedoch konnte ich nichts Verdächtiges entdecken. Erst als ich wieder auf den Fleck in ihrem Bett sah, fand ich die Ursache an dem Problem.

"Oh nein", hauchte ich und beäugte, unsicher, ob ich jetzt lachen oder weinen sollte, den riesigen Wasserfleck an der Zimmerdecke. Langsam bildeten sich Tropfen, die dann munter ihren Weg in Ems Bett fanden. Emily folgte meinen Blick und schlug sich die Hand vor den Mund.

"Heute früh war das noch nicht da! Oder doch? Ich weiß nicht, es war dunkel, aber nass war es hier noch nicht!", rief sie aus und ging in den Verteidigungsmodus, aber ich schüttelte erschöpft den Kopf.

"Du kannst nichts dafür, Emily, da ist sicherlich ein Rohr geplatzt, oder so etwas", sagte ich müde und schob sie wieder aus dem Zimmer. "Ich muss gleich mal telefonieren, geh wieder zu Jason, okay?" Sie nickte, dann hüpfte sie wieder fröhlich zu Jason. Zum Glück konnte nichts ihre Laune trüben, wobei sich meine wieder in eine dunkle Ecke im Keller verzog. Das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen, einen Wasserschaden, der ganze damit verbundene Stress, dann noch die Sache mit Jason und meine Arbeit, die sich immer mehr anhäufte.

Ich schnappte mir mein Handy und wählte die Nummer meines Vermieters, während ich die anderen Räume ablief und nach weiteren Wasserflecken Ausschau hielt. Insgesamt waren es fünf, zwei im Bad, einer in Ems Zimmer, zwei in meinem Schlafzimmer, die genau über meinen großen Schrank tropften, sodass es mir nicht auffiel, und einer in der Küche, den ich heute morgen ebenfalls übersehen hatte, da das Wasser gleich in die Spüle regnete.

Beim Vermieter tutete es zwei Mal, dann konnte ich ihm mitteilen, dass die Rohre ihren Geist aufgegeben hatten und meine Wohnung bald unter Wasser stand, wenn nichts unternommen werden würde. Zu meinem Entsetzten wollte er sich das erst persönlich anschauen, aber da er noch eine Woche verreist war, sollte ich einfach alleine den Klempner rufen, wenn es mich stört. Er würde keinen Cent blechen, bis er nicht das volle Ausmaß gesehen hatte. Da ich beinahe die Fassung verloren hätte, legte ich einfach auf. Das konnte doch nicht sein ernst sein.

Verzweifelt wählte ich die Nummer von den drei erstbesten Klempnern, die ich im Internet fand, lehnte aber dankend bei den Preisen ab, die auf mich zukommen würden. Wieso war es so verdammt teuer, die blöden Rohre zu reparieren?!

Erschöpft legte ich nach dem vierten Versuch mein Handy wieder auf den Küchentisch und beobachtete, wie die neuen Tropfen stetig in die Spüle tropften und dabei mit einem leisen Klatschen in noch kleinere Wasserspritzer zersprangen. War das erlaubt, durfte mein Vermieter das überhaupt so entscheiden? Ich musste erst einmal unsere Sachen retten, dann könnte ich weiter entscheiden, was zu tun ist.

Das Klingeln unserer Haustür riss mich aus meinen Gedanken, und aus Gewohnheit schleppte ich mich in den Flur, wo Jason bereits abflugbereit stand und Emily umarmte. Irritiert sah ich die beiden an.

"Wirst du abgeholt?", fragte ich ihn, obwohl ich die Antwort eigentlich kannte.

"Ja", antwortete er knapp, bevor er Ems wieder aus seinen Armen entließ und dann die Tür aufzog. Davor stand schon sein persönlicher Taxiservice, eine wirklich schöne Blondine, und ich musste sofort an Becky denken. Perplex sah ich die junge Frau an, die Jason so herzlich anlächelte, und wurde augenblicklich eifersüchtig. Mich durchzuckte ein unangenehmer Schmerz in der Brust und beleidigt griff ich nach Emilys Hand. Ems jedoch entwand sich meinem Griff und stürzte eilig auf die Blondine zu, die sich lachend zu Ems hinunterbeugte und ihre dünnen Ärmchen um sie legte.

"Hallo Königin!", rief mein Mädchen und mein Blick schoss zu Jason, der meinen nur desinteressiert erwiderte. Was hatte das zu bedeuten?

"Hi Esther", sagte Jason und ich bildete mir ein, dass er diesen Namen viel liebevoller aussprach als meinen. Esther lächelte Jason warm an, bevor sie mir die Hand reichte. Ich zögerte etwas zu lange, denn sie zog diese nach einigen Augenblicken wieder zurück, da ich ihre nicht freundlich schüttelte, wie sie es erwartet hätte. Gelassen strich sie einfach Emily über den Kopf, als wäre diese peinliche Situation zwischen uns gar nicht gewesen.

"Ich bin Esther, Jasons Freundin und Physiotherapeutin", stellte sie sich höflich vor, und meine Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie "Freundin" sagte. Esther schien das mitzubekommen, denn sie lachte leise auf. "Ich bin mit seinem besten Freund verheiratet, keine Panik", versicherte sie mir.

"Eric", erwiderte ich knapp, jedoch kam mir dann wieder meine prekäre Lage in den Sinn und ich sah Jason flehend an. "Kannst du Emily nicht mit zu dir nehmen? Bitte, ich muss irgendeine Lösung für den Wasserschaden finden, aber ich kann mich nicht gleichzeitig um sie kümmern."Ems quietschte vergnügt, bevor sie sich von Esther losmachte und in die Wohnung flitzte. "Ich nehme meine Kuscheltiere mit!"

Jason seufzte tief, bevor er mich wieder so verletzt ansah wie gestern Abend. Das schlechte Gewissen drückte wieder schwer auf meinem Herzen und am liebsten hätte ich es mir herausgerissen, nur damit es aufhörte zu schmerzen.

"Bitte", nuschelte ich und senkte beschämt den Blick. "Ich brauche deine Hilfe, meinetwegen auch nur noch dieses eine Mal." Meine Stimme wurde immer heiserer, während ich den Satz beendete. Ich wollte ihn weiterhin sehen, mit ihm essen und mit ihm lachen, aber ich wusste, dass ich ihn damit nur verletzte.

"Ich mach es für Emily, nicht für dich", sagte er bestimmt, was mich zu einem winzigen Häufchen Elend zusammenschrumpfen ließ. Das hatte gesessen, und ich sah ein, dass ich es verdient hatte. Ich nickte zur Bestätigung, und zog mich ein paar Zentimeter von der Tür zurück, als auch schon Emily wieder erschien.

"Ich hole dich später ab, Prinzessin, sei lieb, okay?", sagte ich niedergeschlagen und sie umarmte kurz meine Beine, bevor sie aus der Tür stürmte und die Treppen hinab lief. Jason und Esther sahen ihr belustigt hinterher, bevor Esther mir genauso freundlich wie vorher winkte und Emily folgte. Ich hob noch einmal den Blick und versuchte vergeblich, eine fröhliche Regung in Jasons Gesicht zu finden. Der jedoch sah mich ausdruckslos an, und abermals durchfuhr mich dieses schreckliche Gefühl, dass ich hatte, wenn ich an gestern Abend dachte.

"Es tut mir leid, Jason", flüsterte ich, aber Jason wand sich ohne ein weiteres Wort ab und folgte den beiden hinunter zum Auto.

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