Kapitel 18

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Als der Körper von James auf dem Boden aufschlug, zuckte Skye erschrocken zusammen. Pringels schoss von ihrem Schoß nach oben und rannte aus dem Raum. Skye spürte wie ihre Augen anfingen zu brennen und die ersten Tränen ihre Wangen hinabliefen.
»James« schluchzte Skye. Sie versuchte auf ihn zuzukrabbeln, aber ihre Ketten hinderten sie daran in seine Nähe zu kommen. Wutentbrannt starrte sie Romeo an »Was hast du getan« schrie sie ihm entgegen und warf sich in die Ketten, doch nichts tat sich. Er hatte James umgebracht diese Erkenntnis ließ ihren ganzen Körper erzittern.

»Beruhig dich Skye, du tust dir nur selber weh.« Romeo trat einen Schritt nach vorne, schien es sich aber nochmal anders zu überlegen.
»Ich soll mich beruhigen? Du hast James getötet! Er hat dir nichts getan!« Spie sie ihm entgegen.

»Er hat dich angefasst« er sagte es sachlich, so als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre, das James dafür sterben musste. Als wäre es die einzige plausible Konsequenz. Ungläubig schüttelte Skye den Kopf. Plötzlich erweckte ein Stöhnen ihre Aufmerksamkeit und ließ sie innehalten.
Romeo ging in die Hocke, packte den Hinterkopf von James und zerrte ihn nach hinten. Wieder ein Stöhnen. Romeo blickte Skye in die Augen und fixierte sie mit seinem Blick »Ich habe ihn nicht getötet. Ich hätte es tun können... «Er zuckte mit den Schultern »... Aber ich habe es nicht.«
Romeo ließ den Kopf los, sofort sackte dieser wieder zu Boden. Er stand auf »Ich lasse euch beiden einen Moment alleine. Hier aber meine einzige und letzte Warnung. Fasst du ihn an, oder er dich... Ist er tot«.

Sobald Romeo den Raum verlassen hatte, wandte sich Skye James zu »James?«. Keine Reaktion.
»James! Bitte sag was«, flehte sie ihn an.
Sie überlegte, ob sie versuchen sollte ihn mit dem Fuß anzustoßen, aber sie war sich nicht sicher ob Romeo das schon als anfassen zählte. Ihr war bewusst, das er es ernst meinte. Er wurde James ohne zu zögern vor ihren Augen töten.
»Skye?« James Stimme war nur ein heiseres Krächzen »Geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?« Sie hatte Mühe die Worte zu verstehen, die er mühsam hervorbrachte. Er lag noch immer regungslos vor ihr, das Gesicht von ihr abgewandt.
»Er hat mir nichts getan. James kannst du mich ansehen? Ich muss wissen, das du okay bist«. Nachdem sie diese Bitte ausgesprochen hatte, rührte sich James zum ersten Mal. Ächzend versuchte er sich abzustützen. Als er es endlich schaffte sich ihr zuzuwenden, keuchte Skye erschrocken auf »Mein Gott James, was hat er dir angetan?«
Sein Gesicht sah aus als ob man ihn mit dem Kopf voran gegen eine Betonwand geschlagen hatte. Und das immer und immer wieder. Sein rechtes Auge war zugeschwollen und blutunterlaufen. Seine Nase war krumm, so als ob sie gebrochen wäre. Selbst seine Lippen waren aufgesprungen. Ihr Blick fiel auf seine Hand, die provisorisch verbunden war. Sein Finger fehlte.
Es war ihre Schuld. Wäre sie nicht mit zu ihm gegangen...
Skye konnte nicht verhindern, dass sie hemmungslos zu schluchzen anfing.

»Skye... Nicht« James versuchte sich aufzurichten, aber er schaffte es nicht. »Mir geht es gut Skye. Ich lebe. Der Dreckssack wird mich nicht töten. Ich brauch nur genügend Zeit, um mir einen Plan zu überlegen wie wir hier rauskommen«
Syke sah ihn fassungslos an »Ist das dein Ernst? Sieh dich doch mal an. Er hat dich fast zu Tode geprügelt und das alles nur meinetwegen. Es ist alles meine... «
»Denk den Satz nicht mal zu Ende« fuhr ihr James aufgebracht dazwischen. Seine Stimme war noch immer belegt. »Du kannst nichts dafür. Er ist krank. Wir werden einen Weg nach draußen finden. Würde er mich töten wollen, hätte er es schon längst getan. Er braucht mich lebend«.
Sie blickten beide zur Tür als sie hörten wie sich Schritte näherten. James wandte sich zu ihr um »Spiel einfach mit Skye. Wir müssen mitspielen, nur bis wir einen Weg hier rausgefunden haben«. Die Tür wurde geöffnet und Romeo betrat den Raum.

»Ich hoffe, ihr habt euch nett unterhalten. Das war für eine längere Zeit das letzte Mal, das ihr euch sehen werdet.« Romeo schien noch etwas sagen zu wollen, ließ es aber. Er packte James grob am Kragen seines Shirts und zerrte ihn aus dem Raum. Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss.

Mine - Obsessive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt