Kapitel 36

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Langsam kam Skye wieder zu sich. Das erste, was sie spürte waren die Schmerzen an ihrem Hinterkopf, die ihr fast Tränen in die Augen trieben. Sie spürte, dass sie sich nicht bewegen konnte und ihre Hände und Beine streng gefesselt waren. Das überraschte sie nicht einmal, langsam schien sie sich daran zu gewöhnen, gefesselt aufzuwachen.
Sie war einfach nur froh überhaupt noch am Leben zu sein.
Ihre Augen waren nicht verbunden, aber dennoch war alles schwarz um sie herum. Sie versuchte sich aufzurichten, stieß mit dem Kopf aber direkt gegen etwas an.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich sofort, als sie merkte das auch ihre Beine gegen eine Wand anstießen.

Romeo hatte sie lebendig begraben
dieser Gedanke schoss ihr sofort in den Kopf. Augenblicklich musste sie an die arme Rachel denken. Würde Skye das gleiche Schicksal widerfahren?
Plötzlich gab es einen Rumms, dann gleich wieder.
Sie versuchte ihren Atem zu beruhigen und ihrer Umgebung zu lauschen.
Aus der Ferne konnte sie das Hupen eines Autos hören.
Als wieder ein Rumms folgte, wusste Skye das sie sich in einem Auto befand.
Vielleicht in einem Kofferraum?
Sie fühlte mit den Fingerspitzen den Boden, auf dem sie lag.
Holz.
Das war kein Kofferraum, das war eine Art Kiste. Sie drehte sich ein wenig, was gar nicht so einfach war, da die Kiste ihr kaum Spielraum ließ. Als sie sich ein wenig drehen konnte erkannte sie ein kleines Loch in der Wand. Wahrscheinlich um ein wenig Sauerstoff in die Kiste zu bekommen.
Sie zog ihre gefesselten Beine hoch und versuchte den Deckel der Kiste zu heben, aber er rührte sich kein bisschen, also ließ sie es. Sie würde ihre Kräfte noch brauchen.
Hoffentlich hat James es geschafft zu fliehen betete sie in die Dunkelheit hinein.

Mit einem Ruck blieb der Wagen zum stehen. Sie versuchte sich wieder auf die Umgebungsgeräusche zu konzentrieren. Sie hörte wie eine Autotür geöffnet wurde. Schritte näherte sich.
Dann hörte sie wie sich jemand an dem Deckel der Kiste zu schaffen machte, ehe sich der Deckel hob.

Romeos Gestalt tauchte über der Kiste in der Skye sich befand auf. Seine Augen wirkten schwarz, seine Gesichtszüge waren vor Wut verzerrt. Er packte unsanft nach Skye, hievte ihren Körper aus der Kiste und ließ sie unsanft auf dem Boden fallen.
Skye stöhnte kurz vor Schmerzen auf ehe sie sich ihre Umgebung genauer ansah. Egal wo sie hinsah, überall waren Bäume. Sie befanden sich mitten in einem Wald. Vor ihr war eine kleine Holzhütte. Die Hütte sah aus wie aus einem Wandermagazin. So hatte sie sich immer eine kleine Urlaubshütte in Wald vorgestellt. Weit weg von jeder Zivilisation.

»Wo sind wir hier?« traute Skye sich zögerlich zu fragen.
Auch wenn Romeo ihr versprochen hatte ihr nie wehzutun, traute sie ihm nicht. Immer wieder hatte er bewiesen wie unberechenbar er doch war.
»Weit weg. So weit weg, dass du dir keine Hoffnung machen brauchst, das James uns findet« entgegnete er ihr noch immer wütend.
Dieser Satz reichte aber aus um Skye bewusst zu machen, das es James gelungen war zu entkommen. Erleichtert schloss sie die Augen. Es war nicht umsonst gewesen, egal was ihr passieren würde, James lebte.

»Hier findet uns wahrscheinlich nie jemand. Die Hütte ist so weit von der Stadt entfernt, das sich nicht mal Wanderer hier her verirren.« Romeo sah sie direkt an »Deine Taten werden noch Konsequenzen haben, allerdings nicht mehr heute.« Er ging vor ihr in die Hocke und hob sie vom Boden auf. Mit ihr auf den Armen betrat er die Holzhütte.

Mine - Obsessive LoveWhere stories live. Discover now