Kapitel 1

3.6K 118 28
                                    

6 Monate vorher

Ein Blitz durchzog den Himmel, kurz darauf ertönte ein ohrenbetäubender Donner und durchbrach die Stille der Nacht.
Skye saß an ihrem Schreibtisch und blickte Gedankenverloren aus dem Fenster. Der Regen prasselte gegen die Scheiben. Das Unwetter das draußen tobte, spiegelte so ziemlich ihre momentane Laune wieder.
Seit gut zwei Stunden schrieb sie an den letzten Kapiteln ihres Romans. Immer wieder löschte sie frustriert die Seiten, nur um wieder von vorne zu beginnen. Ihr fiel einfach kein passendes Ende für die Geschichte ein. Eigentlich hatte sie schon das passende Ende, aber ihrer Verlegerin war einfach nicht einverstanden. Sie meinte man kann nicht einfach die Hauptprotagonistin des Buches sterben lassen, das würde die ganze Geschichte zerstören. Und damit am Ende Ihr Buch. Aber in Skyes Kopf hat sich dieses Ende schon so festgefahren, das ihr einfach kein anderes mehr einfallen wollte.
Es ist doch immerhin Ihre Geschichte, also sollte sie doch auch so enden wie sie es gerne möchte, oder?

»Ach Verdammt, das macht heute keinen Sinn mehr«, murmelte sie und beschloss, dass es für heute genug war. Morgen war auch noch ein Tag um sich darüber ein Kopf zu zerbrechen. Vielleicht hatte sie ja Glück und würde über Nacht eine Art Offenbarung in ihren Träumen bekommen. »Jetzt fängst du wirklich an zu spinnen Skye«, sagte sie zu sich selber.
Frustriert klappte sie ihren Laptop zu und machte sich auf den Weg in die Küche um sich dort etwas zum Trinken zu holen. Die Beleuchtung im Kühlschrank schaltete sich sofort ein als sie die Tür öffnete. Ihr Blick fällt auf die Flasche Weißwein, die sie sich am Tag zuvor gekauft hat. »Wenn das nicht der perfekte Tag ist um sich mal richtig zu betrinken.", Sie schnappte sich die Flasche Wein und schloss die Tür zum Kühlschrank.
Mit der Flasche Wein und einem Glas bewaffnet setze sie sich auf ihre Couch. Doch gerade als sie sich ein Glas einschenken will, klopft es an der Tür. Stirnrunzelnd schaute sie auf ihr Handy. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr das es bereits kurz vor Mitternacht ist, wer klopft den um diese Uhrzeit noch an die Tür? Skye hatte keinen Besuch erwartet, um ehrlich zu sein, kannte sie in der Gegend noch niemanden, da sie erst vor wenigen Wochen hier hergezogen ist. Vielleicht ein Nachbar? Aber welcher Nachbar klingelte denn bitte um diese Uhrzeit. Sie stellte die Flasche auf den Tisch vor ihr und machte sich auf den Weg zur Wohnungstür. Sie zögerte kurz. Bevor sie die Tür öffnete, beschloss sie nochmal auf Nummer sicher zu gehen und so stellte sie sich auf die Zehenspitzen und versuchte etwas durch den Türspion zu erkennen, aber im Treppenhaus war es Stockdunkel. Mit einem mulmigen Gefühl öffnet sie dann doch vorsichtig die Tür.
Doch da stand niemand. Sie machte einen Schritt nach vorne und versuchte einen Blick ins Treppenhaus zu erhaschen, doch da stieß sie gegen einen Gegenstand der auf ihrer Fußmatte lag. Verwundert blickte sie nach unten.

Dort lag eine rechteckige Holzbox, etwa die Größe eines Schuhkartons und darauf lag eine einzige rote Rose. Stirnrunzelnd sah sie sich noch einmal um, doch noch immer war niemand in Sicht. Skye beugte sich nach vorne und hob die Box vom Boden auf. Sie trat zurück in ihre Wohnung und schloss die Tür hinter sich ab, dann machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Wohnzimmer.
Dort angekommen stellte sie die Box vor sich auf den Tisch und legte die Rose daneben. Die Box hatte kein Schloss dran und konnte daher problemlos geöffnet werden. Langsam hob Skye den Deckel von der Box hoch. Das erste, was sie wahrnahm, war eine ekelhafter, beißender Geruch. Erschrocken ließ sie den Deckel neben die Box fallen und blickte hinein. Sie brauchte einige Sekunden um zu realisieren was darin lag. Eine Eiseskälte kroch ihr den Rücken hoch und Panik machte sich in ihr breit. Sie beugte sich auf die Seite und übergab sich geräuschvoll auf ihren Teppich.

Mine - Obsessive LoveOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz