Kapitel 64

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Skye zuckte panisch zusammen. Der Schuss hallte von den Wänden in ihrem Zimmer wieder. Doch die Tür gab nicht nach. Ihr Blick schoss zum Fenster. Ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, sprang sie auf und zog die Vorhänge auseinander. »Jetzt öffne die verdammte Tür« presste eine Stimme wütend hervor. Sie wusste nicht, ob sie damit gemeint war, zog es aber vor nicht zu antworten. Stattdessen öffnete sie das Fenster, spähte nach unten und als sie sich vergewissert hatte das dort niemand stand, schwang sie ihr Bein über das Fensterbrett. Lieber nahm sie einen Sturz in Kauf, als das sie darauf wartete, dass die Männer ihr Zimmer betraten. Sie musste kein Genie sein um zu wissen, das die Männer keine guten Absichten hatten und nicht zu ihrer Rettung hier waren.
Ihre Finger umschlossen das Holz des Fensterrahmens als sie vorsichtig den anderen Fuß rüberzog. Jetzt saß sie auf dem Fensterbrett und blickte in die Tiefe.
Springen war keine Option, eher würde sie sich beim Aufprall alles Mögliche brechen. Ihr Blick fiel auf eine Regenrinne links von ihr, an der ein breites Rohr nach unten führte. Noch ein Schuss ertönte, dann ein heftiger Schlag gegen die Tür.

Skye beschloss nicht länger zu zögern, griff nach dem Rohr und klammerte sich daran fest.
Ihr Körper rutschte von der Bank und sackte ein wenig nach unten. Mit aller Kraft umklammerte sie das Rohr und versuchte mit ihren Füßen Halt zu gewinnen.
Sie hörte wie jemand das Zimmer betrat. Sie lockere ihre Arme ein wenig um sich an dem Rohr runtergleiten zu lassen, ähnlich wie an einer Feuerwehrstange. Überraschenderweise funktionierte es sogar.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie sich jemand aus dem Fenster lehnte, doch sie blickte nicht auf, stattdessen ließ sie sich das letzte Stück fallen.
Ihre Füße trafen hart auf dem Boden auf und sie kam ins Wanken. Für einen kurzen Moment schoss ein Schmerz in ihrem rechten Knöchel hoch, doch sie ignorierte ihn.
Ohne einen Blick zurückzuwerfen, rannte sie los.

»Sie haut ab! Lasst die Männer, schnappt euch das Mädchen« woher die wütende Stimme kam konnte sie nicht zuordnen.
Skye rannte als hinge ihr Leben davon ab, was vermutlich auch stimmte. Sie rannte in den Wald und stolperte fast über einen am Boden liegenden Ast. Sie kam ins straucheln, fing sich aber schnell wieder. Blätter und Äste peitschten ihr ins Gesicht oder gegen die Arme, doch Skye ließ sie auch davon nicht stoppen. Sie rannte einfach nur immer tiefer in den Wald hinein. Hinter ihr konnte sie Schritte hören, spürte ihre Verfolger fast schon in ihrem Nacken. Ihre Lungen brannten, doch sie weigerte sie langsamer zu werden. Zwang ihrem Körper alles ab.
Die Schritte hinter ihr wurden immer leiser. Nach und nach ließ sie ihre Verfolger hinter sich.

Erst als sie niemanden mehr hinter sich hörte, gönnte sie sich eine Sekunde Ruhe. Sie kam an einem Baum zu stehen, stütze sich mit einer Hand an der rauen Rinde ab und mit der anderen hielt sie ihre Seite.
Ihre Lungen schmerzten bei jedem Atemzug und ihre Beine brannten. Der Schmerz in ihrem Knöchel kam zurück, als das Adrenalin langsam in ihrem Körper nachließ. Sie lehnte sich an den Baum und schloss die Augen. Gönnte ihrem Körper ein wenig Ruhe.
Plötzlich schoss eine Hand hinter ihr hervor und schloss sich um ihren Mund, ehe sie schreien konnte. Ein Arm legte sich um ihre Mitte und zog sie an einen harten Körper.

Mine - Obsessive LoveDove le storie prendono vita. Scoprilo ora