Ich seufzte als ich sah, dass die Patientin ihr Handgelenk in den Bandleser steckte und die Mitarbeiter so ihre Daten schneller verarbeiteten und gleichzeitig eintrugen, wer wann dieses Krankenhaus betrat und verließ. Es lief sehr strikt ab.

Hinter uns an der Tür gab es auch einen Sicherheitsmann, der den Leuten beim Ein- und Austreten zusah und Auffälliges berichtete.

Ich beobachtete die große offene Tür hinter der Theke. Da mussten wir durch. Und ich hatte auch schon eine Idee wie wir da unbemerkt reinkamen. Aber dafür musste alles glatt laufen. Und wann war das schon der Fall?

»Mach einfach mit.«, murmelte ich Jack leise zu und wand mich an die Frau vor uns.

»Bei was?«, hörte ich nur noch von dem Farblosen, aber ignorierte ihn.

»Entschuldigen Sie?«

Die Frau drehte sich verwirrt zu mir und sah mich fragend an.

Ich atmete nochmal ein. »Sehen Sie den Mann draußen vor der Tür?«

Sie blickte an mir vorbei, raus aus der Eingangstür, die aus Glas gemacht war, aber meistens offen stand. Sie nickte.

»Ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll, aber ich denke, dass es der gesuchte Farblose ist.«

Die Augenbrauen der Frau schossen in die Höhe. »Das meinen Sie doch nicht ernsthaft.«, legte sie die Hand besorgt aufs Herz. »Das müssen Sie dem Sicherheitsmann sofort melden!«

Leicht schüttelte ich den Kopf. »Ich traue mich das nicht, Miss.«

Sie seufzte schwer und dachte scharf nach. »Ich kann Ihnen nicht helfen. Wenn Sie sich so sicher sind, ist es Ihre Pflicht es zu melden.«

Enttäuscht atmete ich aus und nickte. Plan gescheitert. »Okay, trotzdem danke.«

Sie kehrte mir wieder den Rücken zu und fing an sich mit ihrer Freundin flüsternd zu unterhalten.

Toll!

»Was sollte das werden?«, fragte Jack mich leise von der Seite und nahm dabei seinen Blick nicht von der Blauen vor uns.

»Erklär ich dir später.«, sagte ich nur und entschied mich mehr zu riskieren.

»Es ist der Farblose!«, rief ich ganz laut los - Jack zuckte unwillkürlich zusammen - und löste mich von der Warteschlange, um auf den Mann draußen im Park zu zeigen. Dieser saß ganz entspannt auf der Bank und las eine Zeitschrift. Es tat mir leid, aber sein Armband würde ihn sowieso als unschuldig beweisen. »Das ist er! Nimmt ihn schnell fest!«

Jeder schnappte nach Luft und fing an umher zu laufen, auf der Suche nach einem sicheren Versteck. Dabei flohen die meisten hinter die Empfangstheke. Der Sicherheitsmann hielt augenblicklich Ausschau nach der besagten Person. Schnell schnappte ich Jack am Handgelenk und zog ihn mit der Menge mit. Ich konnte den kurzen Anflug von Panik in seinen Augen sehen. Er dachte, dass ich ihn verriet. Und das könnte ich, aber erst nachdem ich ihm geholfen hatte den sechzehn jährigen Jungen zu befreien.

Auch die Mitarbeiter am Empfang standen auf und versuchten die panischen Menschen zur Ruhe aufzufordern. Vergeblich.

Verwirrt und Hilfesuchend sahen sich die Leute um. Der Security Mann verließ das Gebäude und kontrollierte die Gegend. Währenddessen zog ich Jack langsam aber zielgerichtet zur Tür Richtung der Stationen.

Erst als wir dahinter traten, ließ ich seine Hand los. Augenblicklich verließ mich dieses komische Gefühl im Bauch.

»Wenn sie keinen Farblosen finden, werden sie nach uns suchen.«, fuhr sich Jack durch die Haare.

Red Princess - Die Suche nach der Roten PrinzessinDove le storie prendono vita. Scoprilo ora