Kapitel 24

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Jack

Das könnte sich als einen großen Fehler rausstellen. Sie dachte nicht an meinen Bruder, einen Farblosen, sondern an sich. Wie konnte sie uns - den Monstern - am besten entkommen. Wäre ich nicht in diesem Zustand, hätte ich niemals zugestimmt, aber mein Körper war schon lange nicht mehr so nutzlos wie nach dieser tagelangen Mission.

Es war ein Chaos. Und es war ein Fehler. Ein Fehler, den ich wieder gutmachen musste. Bill hatte Recht behalten, es war naiv eine solch unerfahrene Gruppe mit nur einer Aufsichtsperson loszuschicken. Ich dachte sie wären bereit dafür gewesen, hatte gehofft sie könnten es schaffen, aber da lag ich falsch. Und das konnte nun Matt das Leben kosten. Wegen meinem naiven Wunsch, sie so schnell wie möglich für solche Einsätze auszubilden. Wie konnte ich ihm das nur antun?

Unsere Leute hatten eine schwere Auseinandersetzung an der blauen Grenze hinter sich und kamen nur schwer davon. Doch Matt hatte es am schlimmsten erwischt, denn ihn hatten sie in die Finger bekommen. Und beim Versuch ihn da rauszuholen, scheiterte die Gruppe. Deswegen hatte es so lange gedauert gehabt. Wir hatten sie geschickt, um Medikamente zu holen und stattdessen verloren wir einen Mann. Nicht irgendeinen Farblosen, nein, sie hatten Matt. Matt, dessen Bruder ich versprochen hatte auf ihn Acht zu geben. Dieses Versprechen lastete schwer auf meinen Schultern, nahm mir nachts die Luft zum Atmen, seit er nicht mehr hier war.

»Du wirst genau das tun, was ich sage und nichts Anderes.«

Und vielleicht traf ich gerade eine weitere dumme Entscheidung. Aber es war mir egal. Sie hatte das violette Armband, welches ich in dem Viertel gut nutzen konnte, auch wenn sie es schaffte zu fliehen. Mit den Konsequenzen, dass sie mir entwischte konnte ich leben, aber niemals könnte ich mir verzeihen, wenn Matt etwas geschehen würde.

Brav nickte sie, aber ihre Augen funkelten. Innerlich seufzte ich auf. Ich konnte nur hoffen, dass sie ihre Pläne aufschob und wir zuerst meinen Freund da raus holten. Denn, wenn sie ihn gefährdete, würde ich sie dafür verantwortlich machen. Gnadenlos.

Ich richtete mich an meinen Kumpel. »Pherb, besorg uns ausreichend zu essen und zu trinken. Wir werden einige Tage brauchen. Und lade diese nochmal auf.«, reichte ich ihm zusätzlich noch meine Waffe damit die Violette sah, dass ich bewaffnet sein werde und sie sich deswegen zu benehmen wusste.

Nachdem Pherb sich entfernt hatte, um meinen Anweisungen nachzugehen, setzte ich mich auf den großen Stein, um ein wenig Pause zu machen. Ich zog die Schulter in den Nacken und streckte mich durch. Danach verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah zu Bella, die unschlüssig daneben stand.

»Ist in dieser Woche etwas Außergewöhnliches vorgefallen?«

Sie brauchte eine Weile bis sie mir antwortete: »Nicht wirklich.«

Ich nickte und schwieg. Ich wusste bereits, dass sie sich in dieser Woche mit einigen in die Haare gekriegt hatte, aber sagte nichts dazu. Mir war im Moment nach nichts zumute.

»Wir werden morgen in der früh aufbrechen. Sei bereit, wenn ich dich abholen komme.«

Sie schürzte die Lippen und nickte.

Was wohl in ihrem Kopf vorging? Dachte sie schon über ihre Flucht nach? Oder wie sie mich loswerden konnte?

Ich stellte sicher, dass Pherb für mich Liz besuchen ging und ihr erklärte, dass etwas ganz Wichtiges dazwischen kam und ich sie besuchen würde sobald ich wieder zurück war. 

Red Princess - Die Suche nach der Roten PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt