Kapitel 81

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Belle

Es war die Stimme meines Vaters, die mich weckte. Er sprach leise und wie mir auffiel nicht mit mir. Als ich blinzelnd die Augen öffnete, erkannte ich Jack, der im Türrahmen stand und mit meinem Vater sprach.

»Was hat sie?«, fragte er.

»Etwas Fieber. Aber die Ärztin meinte, es gibt keinen Grund zur Besorgnis.«, versuchte mein Vater dem Farblosen ruhig zu erklären, da dieser gestresst ausatmete.

Es fiel mir schwer mich zu rühren also blieb ich einfach liegen. Seltsamerweise fühlte ich mich wohl und geborgen. Mit meiner Kette zwischen den Fingern atmete ich tief ein und aus, während mir meine Mutter aus der Ecke des Raums zulächelte, schloss ich wieder die Augen. Und nur wage bekam ich noch mit wie die Tür geschlossen wurde und mein Vater mir wenig später einen Kuss auf die Schläfe drückte.

Ich hatte nicht gemerkt, dass ich wieder eingeschlafen war, aber als ich die Augen das nächste Mal wieder öffnete war es dunkel. Stöhnend richtete ich mich auf und strich mir das feuchte Haar aus dem Gesicht und schob die vielen Decken, mit denen ich sicherlich nicht schlafen gegangen war, von mir und schwang ein Bein nach dem anderen aus der Pritsche. Die Hütte war leer, keine Spur von meinem Vater. Müde rieb ich mir über die Augen und streckte mich aus. Überall an meinem Körper hatte ich Spuren von Schweiß. Angewidert verzog ich das Gesicht. Meine rechte Schläfe pochte und von meiner verletzten Wade ging eine unangenehme Hitze aus. Ich kontrollierte ob der Verband noch saß und nahm meine Antibiotika ein.

Danach stemmte ich mich auf die Beine, um mich umzuziehen und mich auf die Suche nach meinem Vater zu begeben. Doch hin und wieder wurde mir schwarz vor Augen.

Sobald ich die Tür öffnete, blickte ich in die Augen meines neuen Leibwächters. »Sie sind wach.«, bemerkte dieser überflüssig.

Ich brachte nur ein schwaches Nicken zustande. »Wo ist mein Vater?«

Er wechselte unbeholfen das Standbein und vermied Augenkontakt. »Er-«

»Ab hier übernehme ich. Du kannst jetzt gehen, Andrew.«, legte mein Großvater plötzlich eine Hand auf die Schulter des Gelben und drückte zum Ausdruck seines Dankes kurz zu ehe dieser verschwand.

»Guten Morgen, Belle.« Die Augen meines Großvaters waren leicht gerötet, er sah aus, als hätte er kein Auge zugemacht. »Du hast uns Sorgen bereitet. Wie geht es dir?«

»Ich habe doch nur ein wenig länger geschlafen als sonst. Der gestrige Abend hat mich etwas erschöpft. Kein Grund zur Sorge.« Mir war schwindelig und ich wollte unbedingt duschen. Aber davor wollte ich meinen Vater sprechen. Morgen musste ich bereits in mein Heimatviertel abreisen. Deswegen musste ich ihn davon überzeugen mich zu begleiten und seine Therapie zu starten.

»Belle, Liebes.« Die Sorge in seinen Augen wurde von Sekunde zu Sekunde größer. »Du hast zwei Tage geschlafen. Das Treffen fand vorgestern Abend statt. Heute ist die Abreise und ich weiß nicht, ob du mit kannst. Du musst dich erholen. Melody will uns nicht verraten was du hast, aber sie ist ebenfalls der Meinung, dass du bis zu deiner vollen Genesung hier auf der Krankenstation weilst.«

Zwei Tage. Ich hatte zwei Tage geschlafen? Oh Gott. Mein Vater war sicherlich außer sich vor Sorge! »Ist mein Vater bei Sierra und Emily?« Dort musste er sein.

»Belle...«

»Ich muss mit ihm sprechen. Er wird mich verstehen. Wir müssen heute noch abreisen. Er hat kaum noch Zeit und ich muss endlich mein Amt antreten.«

»Belle«

»Wir können das schaffen. Ich dusche mich schnell noch, packe zusammen und heute Nacht-«

Red Princess - Die Suche nach der Roten PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt