𝒯𝒽𝑒 𝒲𝒶𝓁𝓀𝒾𝓃𝑔 𝒟𝑒𝒶𝒹 ~ ℬ𝓇𝑜𝓀𝑒𝓃 𝒲𝑜𝓇𝓁𝒹 { 𝒩𝑒𝑔𝒶𝓃 ℱℱ }

'Er ist weg!'

Ein paar Tage waren vergangen, seid dem diese schrecklichen Dinge mit Alpha passiert waren und auch der Kuss mit Negan. Seid dem hatte ich nicht mehr mit ihm geredet und war ihm auch aus dem weg gegangen, wenn ich am Tomatenfeld vorbei gehen musste. Wenn er mich noch immer als Kind ansah, dann brauchten wir schließlich auch nicht mehr über irgendwas zureden, doch ich hatte andere Dinge die in meinem Kopf herum schwirrten. Ich konnte keine Sekunde die Augen schließen, ohne das ich die ganzen tote vor mir sah. Immer wieder wachte ich schreiend und schweißgebadet auf, so das Daryl immer direkt zu mir lief und mich wieder beruhigte, da ich noch immer mit Lydia bei Daryl und Carol im Haus mit wohnte, doch auch sie ging mir aus dem weg, doch auch Siddiq litt an diesem Problem. Eigentlich waren wir drei nur Gäste, da es Daryls Haus war, doch Daryl schien kein Problem damit zuhaben, dass wir drei ebenfalls bei ihm im Haus 'wohnten'. Auch diese Nacht war es ziemlich schlimm gewesen und dann wurde Lydia auch noch gestern Abend verprügelt, Negan hatte ihr geholfen und dabei ist ausversehen jemanden falsch gestürzt und dabei gestorben, aber hier sah mal wieder keiner die gute Seite an Negan. Eigentlich konnte es mir ja auch egal sein, da ich eh sauer auf Negan war, wegen seinen Worten vor ein paar Tagen, aber Negan war nicht der große böse Wolf, so wie ihn alle hinstellten.

Lydia und ich verließen gerade das Haus, als wir die Stimme von Carol und Daryl wahrnahmen und gerade ein "Er ist weg!" Von Daryl hörten. Ich runzelte leicht die Stirn und sah die beiden abwechselnd an. "Wer ist weg?", fragte ich überrascht nach und sofort drehten sich die Köpfe der beiden älteren in Lydia's und meine Richtung. "Negan ist weg, heute morgen stand die Tür seiner Zelle offen und er war weg. Irgendjemand muss ihn raus gelassen haben", doch bevor ich etwas sagen konnte, kam Lydia mir zu vor. "Ich war's! Ich hab Negan raus gelassen", sagte sie nur und ging an uns allen vorbei. Ich runzelte die Stirn und fragte mich, wo das jetzt auf einmal herkam. Ich glaubte Lydia das irgendwie nicht. "Moment!", meinte Daryl und lief Lydia nach genauso wie ich. Wir holten sie direkt ein und blieben vor ihr stehen.  "Wieso solltest du Negan einfach so raus lassen?", fragte Daryl nach und sah genau wie ich Lydia's Wunden im Gesicht an. "Viele hier wollte ihn umbringen, er hat nichts falsches getan, dass gestern war ein Unfall, er hat sie nicht extra getötet. Negan hat mich nur beschützt. Ich wollte einfach nicht, dass ihr vielleicht wirklich entscheidet das er getötet werden soll, deswegen habe ich ihn gehen lassen", rechtfertigte Lydia sich, doch Daryl musterte die jüngere nur, ehe er nach der Weile ein "Ich glaub dir nicht", heraus brachte. "Glaub was du willst", sagte Lydia und verschwand die Treppe runter zu den Zellen. Ich glaubte ebenfalls nicht das Lydia es war, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen auch wenn ich wusste,  dass sie Negans tot mit allen Mittel hätte verhindern wollen, genauso wie ich. Mein Blick glitt nach einer kurzen Zeit zu Carol, die auf der Treppe vor Daryls Haus saß und uns ansah, vielleicht war sie es ja, denn sie wirkte gerade irgendwie etwas zufrieden, was man von ihr eigentlich gar nicht kannte, zu mindest ich nicht. Mein Blick ging zurück zu Daryl, der auf den Boden sah und anscheind nicht wusste was er nun tun sollte. "Ich Rede mit ihr." Daryl nickte auf meine Aussage hin, ehe ich Lydia auch schon folgte. Ich ging die kleine Treppe runter, öffnete die Tür und sah Lydia auf Negans Bett sitzen. "Du warst das nicht oder?", fragte ich sie ruhig und ich wusste, dass Lydia wusste das Daryl und ich recht damit hatten. Die 17 jährige schüttelte leicht ihren Kopf und fing kurz darauf an zu reden, während ich ihr erstmal einfach nur gut zuhörte.

"Er hat mich doch nur beschützt, er wollte diese Frau nicht verletzen", begann Lydia, die jetzt schon etwas hysterisch klang dennoch ließ ich sie ausreden. "Ich hab ihn nicht raus gelassen, doch das hätte ich. Negan hat mir nie etwas getan, er hat mir immer Mut zugesprochen und Daryl ist immer dazwischen gegangen. Negan hat mich verstanden, er war der einzige. Er hat auch nie dazu gehört, genauso wie ich. Ihn hat es nie gestört, mich schon, denn ich wollte dazu gehören, ich wollte das alle sehen das ich nicht wie meine Mutter bin. Hätte ich gekonnt und gewusst wo der Schlüssel genau war, dann hätte ich ihn hier raus gelassen, damit ihm nichts passiert, aber leider war ich es nicht", sagte Lydia und sah mich dabei weiterhin an, während sie leichte Tränen in den Augen hatte. "Ich weiß.. Ich kenn dieses Gefühl", sagte ich ehrlich und lehnte mich mit meiner Schulter an die kühlen Gitterstäbe. "Sie alle hier denken Negan wäre ein Monster, nur weil er uns damals beschützt hatte und sich dafür gerächt hat, dass Rick und ein paar andere Leute in seinen Stützpunkt eingedrungen waren und die Leute im Schlaf getötet hatten, mein Dad war einer davon.. Negan hat sich nur gerächt. Natürlich war seine Methode nicht gerade die beste, aber er hatte mit diesem Krieg nicht angefangen. Er ist kein schlechter Mensch und das war er auch nie", sagte ich ehrlich und stimmte Lydia somit voll und ganz zu und sie schien sich auch wieder etwas beruhigt zu haben, doch jetzt, jetzt würde ich erstmal mit Carol reden. Sie ging mir zwar noch aus dem weg seid der Sache mit ihrem Sohn, da sie noch immer einen Schuldigen suchte, doch das war mir egal. Ich wollte wissen wo Negan war oder zumindest wieso er raus gelassen wurde, denn das musst schließlich einen Grund haben. "Ich muss noch was klären, wir sehen uns dann nachher okay?", Lydia nickte leicht und gab nur ein leises "okay", zurück. Ich sah sie noch einen Moment an und machte mich schließlich auf den weg zu Daryls Haus, wo er und Carol noch draußen auf der Treppe saßen. "Können wir kurz reden?", fragte ich die weißhaarige, weswegen Daryl schon mal Aufstand. "Von mir aus", sagte sie nur kühl und stand nun ebenfalls von der Treppe auf. Sie sollte mir ruhig weiter die Schuld an ihrem verlusst geben, daran hatte ich mich in den letzten Tagen gewöhnt, dennoch würde ich sie jetzt darauf ansprechen...