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Nachdem ich ihm alles weitere erzählt und dabei kein einziges Detail ausgelassen hatte, er fassungslos den Kopf geschüttelt und ein bis zwei Tränen verdrückt hatte, schlief ich schließlich in seinen Armen ein- Erschöpft von dem was hinter mir lag. Die Stunden, die ich an Schlaf und somit an Kraft gewann, fühlten sich jedoch nur wie einige, wenige Minuten an. Doch trotzdem half es mir und ich war wieder fit genug, um auf eigenen Beinen zu stehen. Die Müdigkeit hielt sich in Grenzen und meine Laune wurde langsam wieder besser. Zum Glück, denn ich wollte weder jemanden mit runterziehen noch wollte ich einen schlecht gelaunten Eindruck machen und tausend Fragen beantworten. Im Gegenteil- Ich wollte allen Fragen aus dem Weg gehen. Denn nach all dem, was in jener Nacht geschehen war, wollte ich all das einfach nur vergessen und keinen einzigen Gedanken mehr daran verlieren.

„Ich habe eine kleine Überraschung für dich" Draco zog mich einige Stunden später durch die steinernen, endlos langen Gänge von Hogwarts.
„Sollte ich nicht vielleicht erst zu Hermine und den anderen, damit sie sich keine weiteren Sorgen machen?" Sprach ich meine Gedanken laut aus.
„Das hat Zeit, Prinzessin. Mach dir darum keinen Kopf. Jetzt solltest du erst einmal mit deinem Ehemann einige ruhige Stunden verbringen."
„Ich habe gerade zehn Stunden Schlaf hinter mir" kicherte ich „Wieso sollte ich da jetzt noch weitere ruhige Stunden verbringen?"
Er drückte meine Hand „Hör auf mich. Das ist besser für dich und das wissen wir beide."
„Wie ich diese dominante Seite doch liebe" dachte ich, bloß leider etwas zu laut.
Er grinste mich frech an „Nenne mir etwas, was du nicht unfassbar dolle an mir liebst."
Ich tat so, als würde ich nachdenklich an meinen Fingern allerlei Dinge aufzählen und Malfoy sah mir dabei etwas entsetzt zu. Es sah zu komisch aus.
„So um die null Sachen" kam ich wenig später zu meiner Erkenntnis. Augenblicklich blieb er stehen und zog mich an sich; „Das hoffe ich doch sehr" dann gab er mir einen langen, leidenschaftlichen Kuss „Komm jetzt!" Er griff erneut nach meiner Hand und zog mich wenige Sekunden später weiter hinter sich her. Unsere Schritte halten von den Gängen wieder und ab und zu vernahm man ein Kichern von einem von uns. Manchmal benahmen wir uns wie zwei kleine Kinder, wie beste Freunde die etwas Verbotenes machten, doch all das gehörte zu uns und unserer Beziehung dazu.

Mittlerweile waren wir im Wald angekommen, in dem wir schon so viele gemeinsame Momente erlebt hatten. Und jeder einzelne von diesen Momenten war wunderschön gewesen- Atemberaubend. Die Abenddämmerung überkam den Himmel und die Sonne ging langsam in vielen Rottönen unter.
„Evola" er blieb stehen und zeigte auf einen Baum, an dessen Ästen einige Lichterketten langgespannt waren. Eine rot karierte Picknickdecke breitete sich darunter aus, auf der ein geflochtener Strohkorb stand. Daneben lagen Schalen voller Snacks und Pappbecher. Ich war sprachlos gewesen.
„Was- Wie- Wann hast du das bitte alles vorbereitet?" Stammelte ich mit leuchtenden, großen Augen. Es war überwältigend gewesen. Mehr als das.
„Als du geschlafen hast, wann sonst" er setzte sich hin und zog mich auf seinen Schoß „Ich dachte mir, dass wir beide so viel Zweisamkeit wie möglich mit einander haben sollten" Draco legte seine eine Hand auf meinen Bauch „Bevor wir zu dritt sind."
Ohne ihm etwas zu antworten küsste ich ihn. Auch wenn ich wusste, dass er eine romantische Art besaß auf die er nicht sonderlich stolz gewesen war, so war das hier doch etwas völlig anderes gewesen.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe" nuschelte ich auf Wolke sieben schwebend.
„Nicht mehr als ich dich." Er griff nach einer Weintraube und schob sie mir in den Mund „Und jetzt iss etwas. Das hast du nämlich schon etwas länger nicht getan." Auch damit hatte er recht gehabt- Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr gegessen gehabt. Doch das war das Letzte gewesen, über was ich in diesem Moment nachgedacht hätte. All das war zu überwältigend gewesen. All das war zu schön gewesen. Vor allem nach dieser Nacht, in der so viel Negatives über mich kam, konnte nichts perfekter sein als etwas Zweisamkeit mit meinem Mann. Und somit genoß ich es in vollen Zügen.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Where stories live. Discover now