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Wir liefen und liefen bis wir endlich in einer Ecke ankamen bei der eine unauffällige Holztür war. Draco stieß sie vorsichtig auf und schloss sie sofort ab, nachdem wir eingetreten waren. Es war dunkel und unter unseren Füßen quietschten einige Holzbretter. Außerdem war es still gewesen.
„Lumos!" Flüsterte ich und mein Zauberstab gab uns zumindest einen kleines bisschen Licht. Mein Blick wanderte umher; Der Raum war klein und wie es schien handelte es sich dabei um eine winzige Abstellkammer. Überall standen Besen, alte Bilder und Eimer. Nicht geräumig aber gemütlich.
„Klein und gemüt-" wisperte ich doch Malfoy unterbrach mich. Er fiel mir um den Hals und weinte. Er weinte vor mir, in meinen Armen. Ich war so irritiert und überfordert mit dieser Situation gewesen, dass ich selbst anfing zu weinen.
„D/N. Wärst du gestorben.. - Ich- Ich wüsste nicht was ich dann gemacht hätte. Wie ich gelebt hätte."
„Aber ich lebe und ich bin hier, mit und bei dir!"
Als er sich nach einigen Minuten wieder von mir gelöst und mich anschließend angesehen hatte, strich ich ihm einige Tränen von seinen Wangen.
„Denkst du, dass wir hier sicher sind?"
Er nickte; „Snape hat mir vor einigen Monaten diesen Raum gezeigt. Niemand außer Filch und uns kennt ihn. Snape hat hier öfter experimentiert mit seinen Pflanzen und das ein oder andere mal sogar Zaubersprüche in diesem Raum erfunden."
Schwungvoll setzte ich mich auf einen kleinen Tisch der an der Wand gestanden hatte. Draco stellte sich vor mich und legte seine Hände auf meine Beine. Wir hatten nun einige Stunden vor uns, in denen wir einfach warteten. Warteten auf das was kam.
Unsere Aufgaben waren, mehr oder weniger, erfüllt. Wir brauchten in diesem Moment einfach ein wenig Ruhe, um uns von dem schockierenden Erlebnis zu erholen. Beinahe hätten wir nicht hier gesessen. Beinahe wären wir beide tot gewesen, so wie Goyle es gewesen war- Zu unserem großen Erschrecken. Wir wussten, dass sich Voldemort's Leute nun für ein paar Stunden zurückzogen denn das war sein Plan gewesen. Sowie, dass Malfoy und ich vorerst in Hogwarts bleiben sollten. Es passte alles perfekt.

Mittlerweile war es Morgens. Der Kampf neigte sich dem Ende. Schon Nachts hatte ich Hermine und Ron alles erklärt und sie fielen mir um den Hals, bereits bevor ich überhaupt zu Ende geredet hatte. Auch Draco klopften Sie anerkennend auf die Schulter. Er erklärte ihnen, dass er ohne mich das alles nicht geschafft hätte. Das brachte mich auch trotz diesen schweren Zeiten zumindest ein wenig zum lächeln.

Hand in Hand standen wir nun Draußen. Die Stimmung war trüb gewesen- Kein Wunder. Wenn man sich umsah, sah man direkt in erschöpfte und traurige Gesichter, die alle samt von Wunden übersehen waren. Über all lagen Ruinen. Blut klebte auf dem Boden. Der ein oder andere fehlte. So auch Harry. Niemand wusste, wo genau er gewesen war und wie es ihm in diesem Moment erging. Die anderen beiden hatten uns erzählt gehabt, dass er in den verbotenen Wald wollte. Seit da an hatte niemand mehr etwas von ihm gehört gehabt- Keine einzige Person. Ich betete, dass ihm nichts passiert war. Das hätte uns gerade allen noch gefehlt gehabt.

Plötzlich ertönte Schritte. Hogwarts fing an zu beben. Als würde eine Lawine auf uns zukommen.
„Sie kommen." Flüsterte Hermine und nahm Ron's Hand. Die Beiden stellten sich direkt neben uns.
Voldemort trat durch den Eingang. Hinter ihm war sein gesamtes Gefolge gewesen- Alle waren schwarz gekleidet. Es sah furchteinflößend aus. Zudem erkannte man einige bekannte Gesichter.
„Wo ist Snape?" Fragte ich meine beste Freundin, nachdem ich die ganzen Reihen abgesucht hatte.
„D/N. Weißt du es noch nicht? Voldemort selbst hat ihn wegen des Elderstabes umgebracht."
Ein Stechen traf in mein Herz. Niemand hatte mir das mitgeteilt gehabt. Snape war tot wegen eines - Elderstabes. Das hörte sich ganz nach Voldemort an. Wut stieg neben Trauer in mir auf. Mein Blick wanderte zu Malfoy. Er drückte, wie er es in solch Situationen immer tat, meine Hand und zeigte mir damit dass alles in Ordnung war- Zumindest halbwegs. Den Kloß, welcher sich mittlerweile in meinem Hals gebildet hatte, schluckte ich hinunter. Unser Blick galt wieder Voldemort. Hagrid kam ebenfalls hinein und trug einen Jungen in seinem Arm- War das Harry gewesen? Die Antwort auf diese Frage sollte ich bekommen. Siegesstolz rief Voldemort; „Harry Potter, ist tot."
„Nein! Nein!" Schrie Ginny und stürmte los, doch sie wurde von jemandem zurückgezogen.
„Sei still!" Er brachte sie zum schweigen.
Malfoy und ich sahen uns erneut an und ich komme feststellen, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Mir ging es ähnlich. Stille war eingetreten. Betrübte Stille. Die meisten sahen auf den Boden. Murmelten etwas vor sich hin. Hermine griff nach meiner Hand. Das alles war zu viel gewesen. Harry war tot, sowie Cedric und beide ohne, dass ich ihnen irgendetwas erklären konnte. Beide waren unwissend gestorben.
„Dummes Mädchen" fuhr der dunkle Lord fort „Harry Potter ist tot. Von heute, bis in alle Zukunft" er trat näher an uns alle heran „Werdet ihr nur einem folgen. Und das bin ich."
Nun versammelten sich alle hinter uns. Professoren als auch Schüler. Sie bildeten eine Art Wand.
„Harry Potter ist tot" jubelte er erneut und lief wieder zu seinem Gefolge zurück. Sie alle lachten. Es war ein grausames, schadenfrohes Lachen gewesen.
„Und jetzt ist der Zeitpunkt da, euch zu bekennen. Tretet vor und schließt euch uns an- Oder sterbt." Sein gehässiger Blick ging durch die Menge. Einige Zeit lang geschah nichts. Doch dann trat Neville mit einem hinkenden Beim vor. Er sah ziemlich mitgenommen aus; Wunden zierten sein Gesicht. Seine Klamotten waren teils kaputt gewesen. Blut war überall auf seinem Körper verteilt gewesen.
„Oh. Ich muss sagen, ich hatte mir besseres erhofft." Wieder lachten die Todesser. Wieder so gehässig.
Ich riss mich zusammen um ihn nicht anzuschreien denn ich wusste, dass es das letzte hätte sein können was ich tat. „Und wer bist du bitte, junger Mann?"
„Neville Longbottom."
Wieder lachten sie. Es machte mich wahnsinnig.
„Nun ja, Neville. Wir finden schon einen Platz für dich in unserem Heim."
„Ich möchte etwas sagen."
Voldemort sah genervt aus, doch dann sagte er;
„Nun denn, Neville. Ich bin mir vollkommen sicher, dass alle gebannt an deinen Lippen hängen."
„Das Harry tot ist, ändert nichts."'
„Hör auf, Neville" kam es von Peter, einem ehemaligen Schüler der auf unserer Seite stand, doch Longbottom fuhr unbeeindruckt fort;
„Tag für Tag sterben Leute. Freunde, Verwandte- Ja. Heute haben wir Harry verloren. Aber er ist noch bei uns. Hier drin-" Er fasste sich direkt an sein Herz, dann fuhr er fort „Genau wie Fred, Remus, sie alle.
Ihr tot war nicht sinnlos, aber Ihrer wird es sein." Fred Weasley war tot gewesen? Das konnte- Das durfte nicht wahr sein. George, Ron, Molly, sie-
Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte zog er plötzlich das Schwert, doch Voldemort lies es durch einen Zauber nach hinten fliegen. Neville flog ebenfalls zurück. Ein ziemliches Stück weit.
„Herzerwärmend" lachte der dunkle Lord „Fahren wir fort." Erneut sah er durch die Reihen. „Ah, D/N. Draco. Nach eurem Hinterhalt seit ihr uns eigentlich nicht mehr würdig zu dienen. Doch eure Fähigkeiten sind für uns von großem Nutze, sowie deine unglaubliche Intelligenz D/N und deinem großen Mut, Draco. Sich dem eigenen Vater und mir selbst zu widersetzen bedarf Dummheit und zugleich Entschlossenheit. Ich lasse euch eine Wahl. Kommt mit uns oder sterbt." - Eine Wahl. Natürlich.
Draco, D/N!" Rief Lucius, als wir uns nicht einen Zentimeter bewegt hatten. Nach einigen Minuten des Schweigens sagte Voldemort; „Ihr habt eure Entscheidung also getroffen, wie ich sehe. Na gut. Jammer schade, aber dann sei es so!" Er hob seinen Zauberstab und ich zückte meinen. Ich war bereit gewesen um zu kämpfen. Und Malfoy offenbar auch, denn er tat gleich und zückte seinen Zauberstab. Doch bevor es dazu kommen konnte, fiel Harry zu Boden und rief „Contrigno!" Er traf die Schlange.
„Potter!" Rief Draco, rannte auf ihn zu und warf ihm den Zauberstab rüber. Und ich? Ich lief ihm hinterher, zog ihn zurück und alle gingen an die Seite des Feldes- Des Kampfplatzes. Einige Todesser verschwanden, es herrschte das reinste Chaos. Hermine lächelte, auch die anderen schienen überrascht und doch überglücklich gewesen zu sein.  Man hörte Schreie, das Zusammenbrechen der Steinmauern. Voldemort und Harry waren am kämpfen. Und sie kämpften bis zum bitterbösen Ende. Hoffentlich- Bis zu Voldemort's Ende.
Lucius kam auf uns zu, hielt uns die Hand hin und sah uns auffordernd an. Draco schüttelte den Kopf;„Geh, Vater. Sei der Feigling der du immer warst. Aber ohne mich. Mein Leben ist hier in Hogwarts, mit D/N. Und das wirst du niemals ändern können." Zuerst sah er schockiert aus, dann sauer. Er wollte etwas sagen, doch Narcissa hielt ihn davon ab;
„Ich liebe dich, mein Sohn!" Sie gab Draco einen letzten Kuss auf die Stirn. Dann flohen die beiden.

Hermine und Ron liefen ins Schloss um die Schlange zu töten. Nach einigen Minuten die damit vergangen waren, dass Draco seinen Eltern fassungslos nachschaute, rannten wir zu ihnen.
„Wir müssen ihnen helfen!" Rief ich.
Doch es war nicht gerade leicht. Nach einigem hin und her, nach einigen Ablenkungsmanövern und vergeblichen versuchen von Hermine und Ron, war es am Ende Neville, der sie mit dem Schwert tötete. Keiner hatte damit gerechnet gehabt. Doch sie war tot- Der letzte Horkrux war zerstört und dadurch war der dunkle Lord sterblich gewesen. Bellatrix starb ebenfalls, so wie Voldemort, nach einem langen Kampf mit Harry. Hogwarts war gerettet. Alle liefen nach Draußen, umkreisten Potter und jubelten. Draco und ich fielen uns in die Arme, dann küsste er mich.
„Wir haben es wirklich geschafft!" Rief er. Und ich nickte. Tränen liefen über meine Wange, doch es war aus reiner, purer Freude gewesen. All die dunklen Zeiten waren vorbei. Das Böse war verschwunden, gestorben, kein Teil mehr von unserem Leben. All der Kummer und all der Schmerz hatte sich gelohnt gehabt. Was konnte es schöneres geben?

Als wir uns umsahen, stellten wir fest, dass Hogwarts neu errichtet worden musste, denn alles lag in Trümmern, in Schutt und Asche. Es tat weh unsere Heimat so zu sehen. Doch wir waren endlich frei. Frei von Voldemort, frei von dem Bösen. Wir hatten ein Ziel, mehr als nur eines. Und Pläne. Viele und große Pläne, für unsere Zukunft.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Onde as histórias ganham vida. Descobre agora