17. Kapitel

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"Bis später, ja?"

Ich nickte und war ziemlich aufgelöst vom heutigen Morgen.

"Ich liebe dich", meinte er noch, bevor er in seinen Kurs ging.

Somit ging ich alleine in Richtung Sporthalle. Normalerweise hatte Haven mit mir Sport, aber die hatte heute ziemliche Migräne bekommen und war dann Zuhause geblieben.

Nachdem ich umgezogen war, wollte unser Sportlehrer mit uns nach draußen gehen, da das Wetter ganz gut mitspielte. Natürlich hatte ich auch noch Adan absofort in Sport mit dabei. Das würde noch lustig werden.

Er erklärte irgendwas von einer Übung und diskutierte nun mit einem der Jungs.

Auf einmal stupste mich jemand an und ich zuckte erschrocken zusammen. "Du siehst echt fertig aus. Brauchst du was? Ich hätte da etwas für dich", grinste der Junge.

Verwirrt sah ich ihn an und als er seine Hand mit lauter Pillen öffnete, war mir klar, dass er mir gerade seine Drogen anbietete und versuchte mit mir Geschäfte zu machen. Und ich? Als ich diese Notlösung in seiner Hand sah, wollte schon zu stimmen.

Ich war verzweifelt und am Ende. Ich wollte doch nur sorgenfrei durch das Leben gehen.

Und bei Gott endlich wieder schlafen.

Ich wollte schon danach greifen, als mich auf einmal jemand am Arm packte und davon wegzog.

"Was machst du denn da!?", kam es geschockt von Adan.

"I-Ich..ich..keine Ahnung", stammelte ich und war gerade erst wieder richtig aufgewacht.

Wollte ich gerade allen ernstes Drogen nehmen?

"Du siehst mir nicht nach einem Drogenjunkie aus."

Ich schüttelte auch gleich den Kopf und schluckte. Sofort fühlte ich mich schuldig,
"Wieso wolltest du sie dann nehmen?", flüsterte er mir verwirrt zu.

"Ich würde alles für eine kleine Pause geben", hauchte ich und war selbst von mir schockiert.

Aber das war die Wahrheit.

Ich wollte nur noch der Realität entfliehen.

"Hey, was ist denn jetzt?", kam es von dem Mitschüler neben mir, welcher mir die Drogen anbieten wollte.

"Sie will keine. Verzieh dich jetzt", knurrte Adan ihn an.

"Komm mit", meinte Adan zu mir und griff nach meiner Hand, um mich mitzuziehen.
Heimlich entflohen wir dem Sportplatz und setzten uns vor dem Schuleingang auf die beige Steintreppe.

"Bitteschön, deine kleine Pause."

Ich schmunzelte und genoss dann tatsächlich die kühle Luft.

"Hat das zufällig was mit diesen geheimnisvollen Nachrichten zu tun, von denen du dachtest sie kämen von mir?"

"Ja, stimmt..."

Ich atmete die angestaute Luft aus und schloss nun entspannter meine Augen. Adan zog etwas an mir, damit ich meinen Kopf an seiner Schulter ablegen konnte. Er wusste definitiv wie man jemanden runterholen konnte zum Entspannen.

Es blieb einige Zeit leise, bis ich hauchte:"Danke."

Adan sagte nichts dazu und ich beließ es auch dabei. Denn das würde sonst bei uns Zwei eh nur ausarten.

Auf einmal vibrierte wieder mein Handy und ich richtete mich wieder auf.
Ich öffnete sofort den neuen Chat und las laut vor:"Genieße deine kleine Pause. Sie wird nicht lange anhalten."

Sofort stand ich auf und sah um mich.

Im nächsten Moment wurde die Eingangstür aufgerissen und Kayden stand vor mir.

"Hast du auch eine Nachricht bekommen?", fragte ich ihn gleich.

Er zeigte mir gereizt sein Handy.

Lily und Drogen?

Ob das so eine gute Idee von ihr war?

Sie ist vor dem Haupteingang..gemeinsam mit Adan. Ob da vielleicht mehr läuft?

Ich schluckte. Er wusste es. Das von vorhin wollte ich wirklich nicht Kayden erzählen. Es war mir ja schon vor Adan sogar peinlich.

Auch Adan las sich die Nachricht durch und seine Augenbrauen wanderten nach Oben. "Woher kennt derjenige mich denn?"

"A-Also erst einmal. Du weisst, dass Adan und ich niemals etwas haben würden. Er ist ein Arsch", fing ich an.

"Eyy", rief er dazwischen.

"Und naja..mir..ich wollte eigentlich nicht..i-ich", stammelte ich und wusste nicht so recht wie ich ihm das denn sagen sollte.

"Ein Mitschüler wollte ihr Drogen anbieten und sie hat eine Sekunde zu lange überlegt. Das war's mehr nicht. Sie wollte eine Pause haben und hier sind wir", erklärte Adan ihm alles.

Dankbar sah ich ihn an und dann wieder schuldbewusst zu meinem Freund.
"Mach das nicht. Die werden dir auch nicht helfen. Die Drogen könnten nur alles schlimmer machen. Sie können deine Probleme nicht wegzaubern, Lily."

"I-Ich weiss. Es tut mir leid, Kayden."

Kayden seufzte und nahm mich dann liebevoll in den Arm.
"Wir schaffen das, Lily. Das verspreche ich dir."

"Wieso stresst ihr euch deswegen denn so? Er hat euch doch nichts getan. Körperlich. Wahrscheinlich ist es eh nur irgendein Mitschüler den ihr mal verärgert habt. Macht euch doch nicht so viele Gedanken."

Da wahrscheinlich weder Kayden noch ich weiter auf dieses schreckliche Thema eingehen wollten, nickten wir einfach nur.

"Du hast wahrscheinlich recht. Danke, dass du sie begleitet hast, Adan." Er nickte und ging dann wieder zurück zum Sportunterricht.

Ich seufzte und Kayden sah mich leicht besorgt an.

Er küsste sanft meine Stirn und ich lächelte ihn dafür entgegen.

"Lily?"

"Ja?"

Gespannt sah ich meinem Freund in die Augen, welche nun viel mehr Unsicherheit ausstrahlten.

"Ich glaube, es hat was damit zu tun, was meine Pflegeeltern im Gefängnis zu mir gesagt haben. Sie hatten recht."

"Das Spiel ist noch nicht vorbei."

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2. Teil der Lesenacht

Meinung?

Eure
Melli♡

His name isWhere stories live. Discover now