Engel = Teufel

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Engel= Teufel

Die Sonne schien heiß, auf die trockenen Straßen Sydneys. Vereinzelt liefen Leute über die Gehwege oder suchten Schatten unter den angepflanzten Bäumen. Seufzend wischte sich Calum die schweißnasse Stirn.

"Das ist aber auch eine Bullen Hitze, oder Baby?", wendete er sich seiner Begleitperson zu. Diese schien allerdings beschäftigter damit zusein, sich mit dem kleinen Fächer in seiner großen Hand etwas Erlösung, in Form eines sanften Windhauches, zu verschaffen.

"Mmh?", brummte eben diese irritiert auf, da sie die gestellte Frage nicht mit bekommen hatte.

Genervt verdrehte der Kiwi die Augen.

"Du kannst mir auch mal zuhören, Ashton.", tadelte er. Ashton blieb abrupt stehen.

"Wir sind da...", hauchte er und man konnte deutlich die vorhandene Aufregung heraus hören. Calum umfasste nervös die Hand seines Lebensgefährten, was dieser mit einem leichten Drücken der Handflächen quittierte.

Der Gelockte setzte den linken Fuß vor den Rechten, dann den Rechten vor den Linken und nach ein paar weiteren Schritten befand sich der grün-braun Äugige in Begleitung seines Freundes in dem alten Gemäuer, was sich Waisenhaus schimpfte.

Es war bedrückend still und sah trotz der unscheinbaren veralteten äußeren Fassade sehr Steril aus, was einem schon Fast fühlen ließ, als wäre man in einer Psychologischen Anstalt gelandet.

Schritte hallten von den kahlen kalten Wänden und kündigten das baldige Erscheinen einer Person an.

"Guten Tag. Sie müssen die Familie Irwin-Hood sein, oder? Mein Name ist Frau Wublin.", begrüßte eine freundlich lächelnde Frau das Paar.

Calum zog die Augenbrauen zusammen, zwang sich aber ein mindestens genauso gefälschtes Lächeln, wie die Frau eines aufgesetzt hatte, ab.

Frau Wublin erklärte, wie anstrengend ein Kind sein könnte und dass das eine Riesen Verantwortung für die beiden zwanzig-Jährigen sei. Darüber waren sie sich allerdings bereits im klaren.

"Hier ist der Aufenthaltsraum. Hier halten sich hauptsächlich Jugendliche auf im Alter von 12 bis 16-", begann Frau Wublin erneut, wurde aber durch ein lautes Scheppern unterbrochen.

Fragend sahen sich Calum und Ashton in die Augen.
Wutentbrannt stürmte die Heimleiterin in Begleitung ihrer zwei 'Kunden' in den Aufenthaltsraum, wo zahllose kleine Splitter und Scherben auf dem Boden lagen.

"Lukas Robert Hemmings! Du kleiner Teufel!", keifte sie und schlug mit der flachen Hand in das Gesicht des blonden Jungen mit den blauen Augen.

Ashton zuckte zusammen und Calum kniff die Augen fest zu. Es tat weh den Jungen so zu sehen.

Die Heimleiterin wollte gerade zu einem zweiten Schlag ausholen, als Ashton sich wieder fing.

"Stopp! Lassen sie den Jungen in ruhe!", schrie der Schlagzeuger. Calum wurde durch eben diesen wieder 'Wach' gerüttelt.

"Ich will ihn!", murmelte der Neuseeländer und sah Ashton eindringlich an. Bestätigend nickte der Lockenkopf.

Frau Wublin sah die beiden jungen Männer überrascht an, ehe sie bestimmt:
"Glauben sie mir DEN wollen sie nicht. Er sieht zwar aus wie ein Engel, ist aber durch und durch Teufel." Sagte und sich schon dem Jungen zuwenden wollte, als Calum aus zusammengebissenen Zähnen "Glauben sie mir!" murmelte.

"Ich WILL ihn!"

Daddy's favouriteWhere stories live. Discover now