Stress

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Der Regen stach wie Nadeln in meine geschundene Haut, was mir aber weniger weh tat, als die Schmerzen in meinem Unterleib. Das klicken einer Kamera riss mich aus meinem Trance ähnlichen Zustand.

Michael hatte Fotos gemacht!

"Ich ruf dich an, Baby!", zwinkerte er mir noch zu, ehe er auch schon, komplett angezogen und als ob nie etwas gewesen wäre, verschwand.

Stress

Ashton's POV:
Tränen standen mir in den Augen, doch ich hielt sie zurück. Wenn dann hatte Luke allen Grund zum weinen. Er wurde vergewaltigt und nicht ich!

Das schluchzende Etwas in den Armen Calum's, welchem ebenfalls stumme Tränen über die roten Wangen liefen, war nicht der Teufel, den wir vor fast einem halben Jahr zu uns geholt haben.

Das war nicht der Luke, den wir in erster Linie nur genommen hatten, weil wir ihn flachlegen wollten. Den wir gewählt hatten, weil er die wohl makelloseste Haut und die schönsten blauen Augen-

Moment! Das- das durfte nicht sein!

"Luke?", flüsterte ich geschockt. Zaghaft löste sich der Blonde von der Brust seines Adoptiev-Vaters. In seinen Augen lag ein verängstigter Ausdruck.

"Wann? Wann hat dich Micha- Wann ist das mit Michael passiert?", stammelte ich. Ich selbst vermochte es nicht die drei Worte auszusprechen. Ich wollte nicht sagen 'Luke wurde Vergewaltigt'. Ich wollte dem keinen Stempel aufdrücken!

"Vo-vor e-etwa d-drei M-Monaten.", hauchte er beschämt und sah weg. Seine Wangen waren rot, ob vor Scham, oder aber durch die Tränen, konnte ich nicht sagen.

"Wir wollen dir nur helfen, das weißt du, oder?", murmelte nun Calum, dessen Kopf auf Luke's Haarschopf Platz gefunden hatte. Gleichgültig zuckte der Blonde mit den Achseln.

Verwundert zog ich eine Augenbraue nach oben. Waren wir ihm wirklich so egal, oder versuchte er uns nur wieder zu provozieren?

Nervös wanderte der Blick des Teenagers zu seinem Handy und wieder auf seine Hände zurück. Verwundert blickte ich ebenfalls zu dem Gerät und sah, dass die Nachrichten-Zeile blinkte.

"Könnt- Könnt ihr jetzt gehen?", zischte der Blauäugige genervt. Bitte was?

"Hä?!", machte Cal, der wahrscheinlich genauso verwirrt über den plötzlichen Stimmungswechsel war, wie ich.

"Ihr sollt euch verpissen, meine Fresse! Ihr könnt euch ja gegenseitig einen runterholen. Das ich gefickt wurde, hat euch bestimmt geil gemacht!", zickte er und schneller, als er sich versah, hatte ich ihm auch schon eine gehörige Ohrfeige verpasst. Wütend starrte er mich an.

"Hör mal zu, Freundchen! SO redest du nicht mit uns, kapiert?!", schrie ich ihn an, während er sich verängstigt etwas mehr an Calum presste. Wieso sagte er eigentlich nichts?

"Ich habe gefragt, ob du das kapiert hast?!", brüllte ich nun ziemlich in Rage, griff nach Luke's Handgelenk und zog ihn an mich rann. Kurz strich meine Hand über die Wange des Blonden, was mir eine Gänsehaut bescherte, ehe ich ihn hart gegen die Wand drückte.

"Hast du?", flüstert ich bedrohlich, was dazu führte, dass Luke stark zitternd nickte. Verdammt!

Calum zog mich am Arm von dem Blonden weg. Überrumpelt stolperte ich ihm hinterher bis in unser gemeinsames Zimmer.

"Spinnst du?!", kreischte er aufgebracht. Betreten senkte ich den Kopf. Er hatte ja recht...

"Calum...", versuchte ich meinen Freund zu beschwichtigen, jedoch schien dies nur dafür zu Sorgen, dass sich der Schwarzhaarige noch mehr aufregte.

"Nichts 'Calum'! Der Junge wurde vergewaltigt und du hast nichts besseres zu tun, als ihn zu schlagen?!", schluchzte er. Das ganze schien ihn wirklich sehr mitzunehmen. Naja, Cal hatte Luke halt von der Ersten Sekunde an geliebt.

"Es tut mir doch leid... Du hast ja recht! Ich hätte Luke nicht schlagen dürfen, aber ich- meine Gefühle Spielen gerade total verrückt!", entschuldigte ich mich. Verstimmt sah meine große Liebe mich an.

Ich kannte ihn nun seit mehr als 10 Jahren und konnte daher bestimmen, dass das Folgende ihm nicht sonderlich leicht fiel.

"Hör zu, Ash! Ich denke, dass es besser wäre, wenn du erstmal auf der Couch schläfst...", flüsterte Calum und stürmte aus dem Raum. Verletzt starrte ich ihm hinterher.

Erst das Klingeln an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Irritiert, wer so spät noch zu uns käme, öffnete ich die Tür.

Vor mir stand ein Junge mit grün gefärbten Haaren.

Daddy's favouriteWhere stories live. Discover now