Schock

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Schock

"Verdammt, du Bengel! Was ist dein fucking Problem?!", keifte ich ihn an.

Eine Weile war es Still. Mit einer Antwort rechnete ich nicht, doch erhielt eine.

"Schwul sein ist Kacke!"

Calum POV:

Den ganzen Tag über, war ich neben der Spur. Was hatte Luke bitte gesagt?

Schwul sein ist kacke?

Warum sagte er so etwas? Was war bitte schön sein Problem.

"Hey was ist los, Baby?", erkundigte sich Ashton besorgt. Er war gerade von der Arbeit zurück gekommen.

Heute war eine Pädagogische Konferenz gewesen, weshalb Luke früher und mein Gelockter Freund später Schule aus hatte.

"Es ist wegen Lukey...", hauchte ich und rieb mir über die Schläfen. Seine Worte bereiteten mir Kopfschmerzen...

"Was hat er schon wieder getan? Muss ich ihn bestrafen?", fuhr Ash hoch und ballte wutentbrannt seine Hände zu Fäusten.

"Nein, nein! Er hat nicht direkt was gemacht, eher was gesagt- was mich nicht loslässt.", versuchte ich ihm zu erklären.

Misstrauisch beäugte mein Lebensgefährte mich, setzte sich jedoch wieder neben mich und deutete mit einer Geste, dass ich doch bitte weiter sprechen sollte.

"Ich hab ihn darauf angesprochen, was sein Problem ist.", begann ich, wurde aber von einem begeisterten und neugierigen Ashton unterbrochen.

"Und? Was hat er gesagt? Hat er eingesehen, das schwul sein stink normal ist?!", erkundigte er sich Freude strahlend und schneller atmend.

"Nicht direkt. Er meinte 'Schwul sein ist kacke'..!", erklärte ich bitter.

Was meinst du damit, Luckey? Man kann da so viel drin interpretieren...

"Heißt das..?", begann Ashy und ich zuckte nur mit meinen Schultern.

"Ich weiß es nicht, aber... Vielleicht, sollten wir Luke einfach mal fragen?" Es war mehr eine Frage, als eine Antwort, jedoch hielt dies meinen gelockten Freund nicht davon ab, zu bejahen und mit mir im Schlepptau die Treppe hoch zu Luke's Zimmer zu stolzieren.

Bestimmend klopfte der Lockenkopf an der Tür, ehe er diese aufmachte und in das große Zimmer trat.

Es war schick eingerichtet! Die Wände waren, auf den Wunsch des Blonden hin, dunkel blau und weiß gestrichen, während die Möbel alle weiß waren. Die Dekoration war ebenfalls dunkel blau und an der Wand hingen viele Bilderrahmen. Unter anderem auch ein Bild mit Ashton, Luke und mir.

Dies überraschte mich schon etwas, aber es machte mich zugleich auch unheimlich stolz.

Das Foto entstand bei unserem ersten Treffen... Also unserem ersten richtigen.

"Lukey?", hauchte Ash und erst jetzt richtete sich meine Aufmerksamkeit auf das Häufchen Ehlend, was auf seinem Bett saß, mit hochgekrempelten Pullover und verheulten Augen.

Was mich allerdings am meisten schockierte war die Klinge in der Hand meines Sohnes, welche schon mehrere blutige Schnitte hinterlassen hatte.

Besorgt ging ich auf den Blonden zu, welcher allerdings zusammenzuckte und die Klinge geschockt fallen ließ. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, nahm ich mein Kind in den Arm.

Zum wiederholten Male an diesem Tag wurde ich überrascht. Positiv, denn der blau Äugige schlang hilfesuchend seine Arme um mich.

Schweigend saßen wir einfach da.

Daddy's favouriteWhere stories live. Discover now