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D I A N A

»Agnes, bitte hilf mir.« Ich warf meine Handtasche verzweifelt in den Flur und fiel meiner besten Freundin um den Hals. Überrascht stolperte sie einige Schritte nachhinten, bevor sie genauso stürmisch ihre Arme um meinen Hals legte.

»Diana, was ist los?« Seufzend presste ich mein Gesicht gegen ihre Brust. »Hat dich dieser Mann um den Verstand gebracht oder bist du in ihn hoffnungslos verliebt? Du brauchst dich auch nicht dafür zu schämen, ich habe mich nämlich auch verliebt, dass weißt du ja bereits. Und ich bin ihm wirklich verfallen. Mit Haar und-«

»Er hat mich kurz geküsst. Ganz kurz. Eine Sekunde lang.«

Sie erstarrte, bevor sie ihre Hände auf meine Schultern knallte um mich von sich drücken. Mit großen Augen blickte sie in meine. Sie konnte es nicht wahrhaben. Agnes wusste, dass ich doch eigentlich niemanden an mich ranließ, nach einigen gewissen Vorfällen, deswegen würde sie nun versuchen mich zu verkuppeln.

»Ihr habt es gestern so richtig getrieben, ohne dass du es mir früher erzählt hast. Was ist in dich gefahren, Diana?«

Geschockt blickte ich zu ihr. Wir haben es nicht getrieben. Wie kam sie denn darauf?

»Agnes, was redest du denn da? Da war doch überhaupt nichts.« Kichernd drückte sie mich auf die Couch hinunter und setzte sich selbst neben mich. Drückte mir eine Packung Süßigkeiten in die Hand und schaltete den Fernseher an.

»Ich verstehe schon was du mir sagen möchtest. Du hast Sehnsucht nach ihm und willst abgelenkt werden. Das schaffen wir schon! Ich habe genug Süßigkeiten in der Küche. Du bist nicht alleine, Diana süße.«

♔♔♔

Seufzend legte ich meine Hand auf meinen Bauch und schritt langsam zu meiner Wohnung. Nie wieder, nie wieder werde ich so viele Süßigkeiten essen. Auch wenn sie mich getröstet hatten, mich vergessen haben lassen, ich hatte solche Schmerzen. Demnächst werde ich meine Finger von Creme umhüllter Schokolade lassen.

Vor dem Boxclub setzte ich auf die Bank und ruhte mich aus. Genoss die frische Abendluft auf meiner Haut. Meine Haare wehten sanft, die Menschen gingen lachend die Straßen hinunter. Und ich wollte mir am liebsten den Kopf einschlagen, da sich Preston neben mich setzte.

»Schönes Wetter oder Dianalein?« Ich konnte auch nicht verschweigen, das meine kleine Hand gefährlich zuckte, aber das konnte er von seinem Augenwinkel genau wahrnehmen.

»Wieso bist du immer überall jederzeit da?« Stöhnend rieb ich mir übers Gesicht und wollte gerade wieder meine Tasche über die Schulter werfen, doch da hatte er bereits mein Handgelenk gepackt und zu sich auf die Bank runtergezogen.

Und wäre ich nicht so müde, hätte ich ihm schon längst die Leviten gelesen!

»Du gehst nicht, lass uns plaudern. Es ist langweilig so alleine.« Preston zwinkerte mir schelmisch zu und am liebsten hätte ich sein Grinsen aus dem Gesicht befördert. Aber das tat ich nicht.

»Wenn du so einsam bist, dann suche dir gefälligst eine Freundin, die dein nerviges Erscheinen aushalten kann.«

Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter. Mit einem Grinsen stand ich also wieder auf, nahm meine Tasche in die Hand und wollte gerade zu meiner Wohnung schreiten, doch da hatte er wieder mein Handgelenk gepackt und mich auf seinen Schoß gezogen.

Erschrocken keuchte ich auf und blickte ihm empört in die Augen, dass er mit einem selbstgefälligen Lächeln quitierte.

»Meine Freundin sitzt doch gerade auf mir.« Ungläubig blickte ich ihm in die Augen, die amüsiert funkelten. Er drückte mich noch näher an sich, worauf ich bewegungsunfähig meine Hände schwach gegen seine Brust drückte. Warum fasste er mich so an und wieso tat ich nichts dagegen?

»Wir können unseren Platz ändern. Wir müssen nur die Treppen hoch und in mein Bett.« Widerlich..

Ich schnaubte auf, sprang von seinem Schoß runter und ließ meine flache Hand direkt auf seine Wange sausen. Doch er fing sie mit Leichtigkeit ab und drückte fest zu, dass ich kurz mein Gesicht verzog.

»Gewalt ist keine Lösung, meine Liebe. Das solltest du wissen.« Wütend raufte ich meine Haare und ging kahl an ihm vorbei. Doch er sah kein Ende darin mich zu nerven. Nein, er machte weiter. Er stand stand auf und legte seine Hand auf meine Schulter, um mich zu stoppen. Aber nicht mit mir...

Ich nahm Schwung, drehte mich um und schlug ihm meine Tasche gegen den Bauch. Sein Gesicht verzog sich von einem Lächelnden zu einem schmerzvollen. Stöhnend krümmte er sich und hielt sich an die Lehne von der Bank.

»Scheiße, sind da Backsteine drinne?« Lächelnd ließ ich meine Hand in meine Tasche gleiten und lachte laut auf. Ich hatte zwar keine Steine in meiner Tasche, aber ich hatte mein Schminkartikel dabei. Aber auch wenn schon, er sollte sich nicht so anstellen. Er hielt kein Blatt vor den Mund und das bekam er nun davon.

»Das hast du davon, Preston.« Mit vollem Schwung schleuderte ich wieder meine Handtasche gegen ihn, worauf er sich schmerzvoll auf den Boden kauerte. Hastig nahm ich meinen Lippenstift wieder, der mir aus der Tasche hinuntergefallen ist und warf ihn wieder rein. Schulterte sie um und pustete angestrengt die Luft hinaus.

»Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich habe noch einiges zu erledigen.«

Mit schnellen Schritten schritt ich von dem gekrümmten Preston und stieg die Treppen hinauf in meine Wohnung. Als ich meinen Blick hob, erstarrte ich. Schon wieder.

Ein roter Rosenstrauß lag auf der Matte. Lächelnd bückte ich mich hinunter und konnte ein freudiges kichern nicht  unterdrücken, als ich auch kleines Kärtchen fand. Gespannt faltete ich die schöne Karte aus und ließ die Zeilen wiedermal hinunter, die mein Herz höher schlagen ließen.

»Diana, deine Berührungen, deine Lippen, sie fehlen mir. Ich hoffe, du vergisst mich nicht. -Colden.«

Ich würde ihn niemals vergessen, nicht nachdem Kuss, seinen Blicken und seinen Berührungen. Seufzend schloss ich meine Augen. Ich sehnte mich nach einem Mann, denn ich seit einer Woche kannte. Ich wollte ihn, seine Berührungen. Was hatte dieser Mann bloß mit mir angestellt?

Verzweifelt sah ich auf die schönen Rosen hinunter und unterdrückte ein weiteren Seufzer. Er konnte mich heute nicht besuchen. Diana, er war CEO einer Firma, er war mit wichtigeren Beschäftigt...

Summend mit den Rosen im Arm, öffnete ich meine Haustür und warf sie hinter mich direkt zu. Ruhe. Absolute Stille. Während ich meine Handtasche auf die Couch warf, löste ich meine Haare von dem Zopf und ließ sie gewellt über meine Schultern fallen. Ich nahm eine Vase aus der Kommode, füllte sie mit klarem Wasser und stellte die schönen Rosen hinein.

Ich würde ihn definitiv nicht vergessen...

♔♔♔

Endlich geht es weiter. Ich hoffe euch hat das Kapitel Gefallen. Votet& kommentiert und einen schönen Abend euch noch❤️ ﹣𝓝

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