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»Ich habe Hunger, Colden...« Nervig schritt ich ihm hinterher und jammerte immer wieder lautstark los. Wahrscheinlich schluckte er gerade seine Wut hinunter, um mich bloß nicht anzuschreien. Den ich bat ihn - seit geschlagenen fünf Stunden - Zuhause zu bleiben, anstatt Arbeiten zu gehen. Es waren zwei Tage vergangen, nachdem ich mit ihm in der Firma war und seitdem hatte Kennedy angerufen und Colden musste pünktlich um neun Uhr los.

Und selbstverständlich gefiel mir das überhaupt nicht. Wer arbeitete den bitte noch um solch eine Uhrzeit? Er konnte mich nicht einfach zurück lassen, ohne ihn schlief ich schlecht und bekam schlechte Träume.

»Baby...« Blitzschnell drehte er sich zu mir um und packte meine Taille, im Wissen, dass mich dies direkt verstummen lassen wird. »Ich brauche nicht lange, versprochen. Schaue einwenig Fernsehen oder telefoniere mit deiner Freundin, aber bitte, mache keinen Drama.« Bereit um zu protestieren, legte er zärtlich seinen Zeigefinger auf meine Lippen nieder und schüttelte verdeutlichend den Kopf. Ich wollte keine Zicke sein oder ihn unnötig aufhalten, aber mein Herz mochte diese Geheimnisse keinenfalls.

Vielleicht passierte ihm etwas oder jemand verletzte ihn? Schließlich wäre es nicht das erste Mal und Colden musste einfach verstehen, dass ich mir Sorgen um ihn machte. Traurig verzog ich mein Gesicht, als ich an damals dachte. Die beiden Männer hatten Messer bei sich gehabt, bereit, seinem Leben ein Ende zu schaffen.

Nachdenklich senkte ich meinen Blick und versuchte seine großen  Hände von meiner Taille zu schieben, doch erfolglos. Er ließ mich nicht los, bemerkte meine innere Aufruhr und schüttelte mich leicht an den Schultern.

»Mach dir keine Sorgen, Diana. Ich bin schneller wieder Heim, als du denkst.« Sein sanftes Lächeln ließ mich leicht nicken. Zu anderen war ich nicht Stande, was sollte ich bloß tun? Mich gegen ihn stellen oder ihn sogar knebeln, damit er bei mir blieb und wir kuscheln konnten? Das konnte ich nicht und ich schüttelte aprubt verstört meinen Kopf, als ein Bild eines geknebeltes Colden's vor meine Augen erschien. Manchmal war ich wirklich verrückt. Oder verrückt verliebt, verschossen und süchtig?

Seufzend nahm ich seine Hände von meinen Schultern und deutete auf den Fahrstuhl. Würde er noch länger hier bleiben und versuchen mich zu beruhigen, würde ich ihn niemals wieder gehen lassen. Er machte mich wirklich verrüuqckt. Mein Herz schmerzte und wusste sofort, dass wir nur in wenigen Sekunden wieder alleine sein würden. Mein Verstand löste ein Trubel aus, ließ meinen Kopf schmerzen und zwang mich in meinen Handlungen förmlich, Colden an der Hand zu packen und ihn nicht gehen zu lassen.

Ich benahm mich wie ein Teenager.

»Lege dich schlafen, Liebling.« Einen hauchzarten Kuss drückte er auf meine Lippen, bevor er sich von mir abwand und zum Fahrstuhl ging. Dabei schaute ich keine einzige Sekunde empor und ließ den Blick gesenkt.

×××

Müde kippte ich mir die letzten Tropfen des Kaffees in meine Kehle und schielt immer wieder schimpfend die Kanäle um. Die Sendungen waren zum langweilen, nichts spannendes wurde ausgestrahlt. Grimmig verzog ich mein Gesicht, aber keuchte im nächsten Moment auf, als neuartige Nachrichten erschienen. Es wurde von einem Mord berichtet.

Mitternachts, Sniper, Hochhaus.

»Ich wollte nur kurz mit meinem Hund raus und im Augenblick, als ich aus der Tür gekommen bin, ertönte ein lauter Schuss. Im Hintergrund konnte ich noch einen dumpfen Ton vernehmen und da wusste ich sofort, jemand wurde verletzt...«

Schluckend las ich dem Brünetten Mann die Sätze an den Lippen ab, bis ich mich stockend auf die Couchlehne lehnen ließ. Higherstreet 22. Diese Straße lag nur wenige Meilen entfernt von hier aus. Jemand wurde ermordet. Die Nachrichtensprecherin drückte ihre Unterlagen fest an ihre Brust, während sie mitteilte, um welches Opfer es sich handelte und ob es bereits mögliche Tatverdächtige gibt. Mehrere Helikopter fliegten um dieses Hochhaus, doch keine Täter oder Spuren wurden bisher aufgefunden.

His Law Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt