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D I A N A

»Ein junger Mann hatte den Fall beinahe gelöst. Doch bevor auch die Polizei die beiden Täter ausfindig machen konnten, wurden sie bereits tot aufgefunden.« Neugierig starrte ich auf den Fernseher und schluckte. Es wurden zwei Leichen gefunden.

»Wie oft habe ich dir gesagt, dass du dir solche Nachrichten nicht mehr anschauen sollst.« Agnes schaltete den Fernseher aus und stellte mir ein Tablett mit Essen vor mich. Lächelnd bedankte ich mich und schaufelte mir einen Jogurt in den Mund.

»Hast du das gerade eben gehört? Es wurden zwei Leichen gefunden. Und das ist nicht weit von uns.« Agnes wedelte abfällig mit der Hand und seufzte. Ich war bereits bei ihr bekannt. Mit meiner hysterischen Angst, aber dafür konnte ich doch nichts. Mindestens jede Woche hörte ich von solchen Nachrichten und sie schreckten mich ab.

Sie war doch auch so oft nachts unterwegs, auch sie sollte auf sich aufpassen. Wieso nahm sie all das so trocken auf? Oder war ich vielleicht einfach nur ängstlich, seitdem bei mir eingebrochen wurde. Absurd. Ich brauchte keine Angst haben. Die Polizisten hatten die Gegend als Sicher erklärt und und wir durften wieder in die Wohnungen.

Da war überhaupt nichts. Und trotzdem würde ich viel lieber in Coldens Armen liegen.

»Mach dir nicht so viele Gedanken. Du wirst wahrscheinlich auf keinen Mörder treffen.« Das würde wahrscheinlich niemand wissen können. Aber ich müsste mir doch auch eigentlich keine Sorgen machen, denn Colden besch-

Colden...

Ich vermisste ihn. Und es tat weh. Wir waren in einem Streit davon gegangen und er hatte sich nicht mehr gemeldet. Abgesehen von der Rose. Und auch ich traute mich nicht ihn anzurufen oder ihm eine Nachricht zu schreiben, da ich ihn heute sowieso besuchen wollte. Ich musste meine Sachen abholen. Und ich hoffte einfach, dass er nicht mehr so wütend war. Aber trotzdem war ich wütend gewesen. Er hatte mich an diesem Abend so zornig angeschaut und mich zu hart zu sich gedrückt. Es tat weh.

»Wir schaufeln uns jetzt Eiscreme herein. Und schauen uns einen Film an. Was hälst du davon? Oder aber Diana, wir gehen so richtig aus. In knappen Kleidern, Alkohol und guter Stimmung.« Sie kicherte und klatschte sich dann aufgeregt in die Hände. Doch danach war mir überhaupt nicht. Ich konnte nicht einfach meine Sorgen mit Alkohol betäuben und dadurch Colden vergessen. Es war einfach nicht möglich. Colden schwirrte durchgängig in meinem Kopf.

Und außerdem waren ihre Ideen nie sonderlich intelligent. Letztens hatte sie sich betrunken und ich musste sie Nachhause schleppen und meinen Weg in der Dunkelheit alleine gehen. Und ich wollte nie wieder mit Agnes trinken gehen, denn es würde sowieso nur eskalieren. Ich kannte es mittlerweile mit ihr.

Auch wenn es lustig mit ihr war und sie meine beste Freundin war, Alkohol trinken würden wir beide nie wieder mehr.

»Das ist keine gute Idee, Agnes. Du weißt genau wie es letztens verlaufen ist.« Sie kicherte und bejahte. Ja, sie fand es außerordentlich witzig und amüsant. Wieso auch nicht. Sie hatte einen Filmriss und konnte sich an rein gar nichts erinnern.

»Nur ein wenig. Versprochen, versprochen und wird nicht gebrochen.« Sie nahm meine Hand und zog mich hoch. »Ab ins Schlafzimmer, ich habe unendlich viele Kleider.« Und somit zog sie mich ins Schlafzimmer und schlug hinter uns kichernd die Tür zu.

×××

»Das ist wirklich keine gute Idee, Agnes. Ich will zurück Nachhause. Bitte.« Unwohl strich ich mir über den Oberarm, der bereits von Gänsehaut umhüllt war. Diese Atmosphäre im Club gefiel mir überhaupt nicht. Es war so bedrängend nah und alle feiernden sahen so schräg aus.

His Law Where stories live. Discover now