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D I A N A

Beleidigt betrachtete ich Colden, wie er seine Krawatte um seinen Hals band und sein teueres Parfum ans Handgelenk sprühte. Mir war überhaupt nicht wohl in den vier Wänden, da ich gestern unseren Moment völlig zerstört hatte. Seitdem war ich verstimmt und dies schien ihm auch bewusst, da er mich ignorierte und innerlich wahrscheinlich selbst vor Wut brodelte. Ich hatte einen Fehler begangen, einen ziemlich blöden.

Gestern hatte ich nämlich auf Social Media ein Bild gefunden. Nachdem Colden sich ins Bett gelegt hatte, war ich den Tränen viel zu nahe und ich hatte geweint. Schlafen konnte ich nicht mehr, mein Handy war ein Zeitvertreib. Aus reinem Zufall und doch kleiner Interesse, hatte ich nach Preston's Account gesucht und hatte seinen Standort ausfindig gemacht, den er selbst preisgegeben hatte. Er war in der Nähe eines Clubs. Einige Bilder in denen er zwar anders aussah, wurden auf einer Party geschossen. Und auf jedem dieser sah er ziemlich betrunken und lebensfroh aus.

Während ich mir Sorgen machte und jemand nach ihm suchte, ließ er sich vollaufen und verschwand von der Bildfläche.

Colden hatte völlig Recht gehabt, wieso interessierte ich mich für ihn? Er hatte sich anfangs ein Dreck über mich geschert, mich beleidigt. Preston hatte es schon längst mit mir verspielt und trotzdem sah ich immer wieder das Gute im Menschen und machte mir wirkliche Sorgen. Völlig absurd, lächerlich. Einen Moment, den man aus Herzen genoss, sollte man niemals mit Unwichtigkeiten stören.

Der Mann vor dem Spiegel richtete sein Anzug und legte sich eine teure Rolex um das Handgelenk. Kein Blick flog zu mir, ich jedoch starrte ihn förmlich an und bettelte um Aufmerksamkeit. Das Räuspern oder gähnen ließen ihn kalt, er ignorierte mich. Auch dass mir Tränen in die Augen schossen, merkte er nicht. Seine Ausstrahlung im Schlafzimmer ließ mich erzittern. Gänsehaut umhüllte meinen ganzen Körper, als mir wieder bewusst wurde, welch ein Mann vor mir stand.

Mächtig und dominant.

Ich hingegen zierlich und klein. Bettelte förmlich um seine Aufmerksamkeit, weil ich abhängig von diesem Mann war. Er war wie meine Luft, ohne die ich nicht atmen konnte. Er würde mein ganzen Lebensinhalt beinhalten. Jetzt fragte ich mich, wie ich überhaupt die letzten Jahre leben konnte. Ohne ihn hätte ich niemals einen so positiven Aufschwung erlebt. Warum nur hatte ich ihn nicht früher kennengelernt?

Wenn er wusste, dass ich früher seinem Kumpel schöne Augen gemacht hatte, wäre er doch bestimmt auch böse, oder?

»Ich muss los, bis später.« Kein Blickkontakt, keine Berührung und kein Kuss. Eine reine Qual für meine Seele. Colden stieß die Tür auf und verschwand hinter diese. Panisch sprang ich auf und dackelte ihm hinterher, in Hoffnung, noch einen Kuss zu bekommen. Abhängigkeit war wirklich anstrengend, aber dass er mein Herz in seinen Händen trug, war nun Mal passiert.

Die Aufzugstüren zogen sich auf und Colden schaute mich an, als ich in den Flur trat und meine Mundwinkel wieder automatisch hinunter sackten, als mir bewusst wurde, dass er erst wieder spät Heim kam. Bis dahin wäre ich schon längst im Bett. Die Tränen in meinen Augen wollten ausbrechen, den Weg der Freiheit finden, doch ich unterdrückte diese stark, um meine Verzweiflung nicht anzumerken.

Schluckend drehte ich mich um.  Ziel war das Bett von Colden. Dort würde ich weinen und seinen Duft inhalieren können. Doch als hätte es Colden auch nicht ausgehalten, wurde ich aufeinamal grob an der Taille gepackt, gegen die Flurwand gedrückt und geküsst. Die samtweichen Lippen des himmlischen Mannes lagen auf meinen und verschlungen mich förmlich. Seine Zunge und sein Geschmack glitten in meine Mundhöhle, ließen mein Herz wie verrückt pumpen. Ich verlor den Halt und wusste nicht mehr wo oben und unten war. Ich fühlte mich in einer anderen Welt.

His Law Where stories live. Discover now