#12 - Mittendrin.

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Es herrschte hier wirklich so eine Stille, dass es fast schon lachhaft war. Die Leute waren so sensationsgeil, unglaublich! Mir lag schon die passende Bemerkung auf der Zunge, aber dann kam Sicherheits-Deppi mir zuvor.

„Ich lasse dich jetzt von der Polizei wegfahren."

„Ach ja? Und wieso genau? Ich habe rein gar nichts gemacht. Ich könnte Sie anzeigen, weil Sie uns nicht reinlassen und Sie mich beleidigt haben", schoss ich zurück.

„Woher kommst du überhaupt?", fragte er mich.

„Was geht Sie das denn an?!", stellte ich die Gegenfrage.

„Du klingst wie so eine texanische Göre", meinte er gehässig und hob sein Handgelenk wieder, um in das Mikro zu sprechen.

Ich lachte laut los und warf amüsiert den Kopf in den Nacken. Sogar Jana neben mir grunzte belustigt, obwohl ihr die Angst beinahe aus den Ohren quoll.

„Oh, hahaha, Sie haben ja einen wunderbaren geografischen Sinn, mein Guter", gackerte ich und hielt ihn so von seinem Gelaber in sein Mikro ab, „das war die falsche Richtung und da können sie noch ein paar Tausend Kilometer draufpacken, aber macht ja nichts."

Hah, damit hatte ich ihn jetzt an der Angel, denn er raffte gar nichts mehr. Verwirrt sah er mich an. Er war jetzt wohl wirklich überfordert.

„Soll ich Ihnen einen Kompass bringen?", grinste ich von einem Ohr zum anderen.

„Sam!", rief plötzlich eine Stimme.

Ich drehte mich um und ließ den Blick über die Menge schweifen, aber ich war mir eigentlich sicher, dass sie nicht von hinten gekommen war. Naja, wer sollte mich bitte rufen? Die 1D-Jungs waren alle in der Halle (als würde hier einer von denen rauskommen dürfen! Dann wäre die Kacke am Dampfen!) und sonst kannte ich hier ja niemanden. Außerdem: Sam war jetzt kein seltener Name in den USA. Also war wohl nicht ich gemeint.

„Also, verpiss dich einfach, du Göre, oder ich rufe wirklich die Event-Polizei", sagte der Security-Kerl gerade.

Ich wollte gerade über das Wort ‚Event-Polizei' lachen, als mein Name schon wieder gerufen wurde.

Vielleicht war ja doch ich gemeint?

„Sam, da vorne", sagte Jana leise und stupste mich an. Ich sah sie an und mein Blick folgte dann ihrem Finger, der hinter den Security-Deppen zeigte.

Es kam niemand anderes als Paul auf uns zugestapft. Seine Miene war ziemlich finster und er schob den anderen Kerl einfach beiseite.

„Du bist so unglaublich dumm", begrüßte er mich augenverdrehend und öffnete das Gitter einen Spalt. Ich quetschte mich durch und wusste ehrlich gesagt nicht, was ich sagen sollte.

„Ey, was wird das?!", echauffierte sich mein Security-Freund und funkelte Paul entgeistert an, als er das Gitter hinter Jana wieder schloss.

Tumult brach in der Menge hinter uns aus. Jeder fragte sich natürlich, wieso wir reingelassen wurden. Und was der Tour-Manager von One Direction hier machte.

„Paul!"

„Paulii!"

„Wo sind die Jungs, Paul?"

„Pauuuul, kannst du Louis den Brief gegeben?"

„Paul!"

„Oh mein Gott, das ist ja Paul!"

Der Tumult wurde immer größer und Paul winkte der Menge nur einmal zu. Dann drehte er sich zu seinem Kollegen (oder was auch immer er war) und sagte: „Ich übernehme die Verantwortung für die beiden."

HeartdanceWhere stories live. Discover now