16. Kapitel *

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Schöne Dinge haben bekanntlich einen Harken.

Als Louis und ich den Klassensaal betreten stürmt Madison auf mich zu. „Ich dachte ihr habt euch erst vertragen und dann küsst ihr euch? Nie hast du etwas von ihm gesagt", brummt Madison und verschränkt ihre Arme.

Ich habe ihr den Schwarm gestohlen, meiner besten Freundin. „Ich war mir meine Gefühlen nicht sicher. Bis jetzt. Spätestens heute Nachmittag hätte ich es dir gesagt. Es tut mir leid, dass es auf diesem Weg erfährst", erkläre ich wobei ich kurz ihren Arm halte, da sie sich von mir weg drehen will.

Madison antwortet nicht und setzt sich alleine an einen anderen Tisch. Louis schaut mich verwirrt an. Verdammt warum muss es sich wenn alles einmal kurzzeitig gut läuft direkt so den Bach runter gehen?

Auch ich setze mich alleine an einen Tisch. Louis geht zu David. Ich mag diesen David nicht. Er ist noch reicher als Louis und hält sich deshalb für etwas Besonderes. Das selbst in so einer Situation Louis zu ihm hält. Vielleicht hat dieser David auch eine gute Seite?

In der Pause gehe ich nochmals auf Madison zu und versuche alles zu regeln. „Er war für mich da als ich so starke Angst hatte im Fahrstuhl. Da entwickelten sich die ersten Gefühle. Dann war er noch für mich da als meine Mama Krebs bekommen hat. Eigentlich wollte ich die ganze Zeit nicht, dass zwischen uns etwas läuft und habe versucht das beiseite zu schieben, weil ich dich nicht verletzen wollte. Du bist meine beste Freundin. Ich wollte dir das nicht antun. Ich wollte nicht dir den Schwarm ausspannen", erzähle ich und blicke sie an.

Ihre Mundwinkel sind nach unten gezogen. „Layla, ich verstehe dich, aber ich brauche meine Zeit, ok? Innerlich bin ich verletzt.
Zu viel Hoffnung habe ich mir gemacht. Als er dir angeboten hat dich mitzunehmen ins Krankenhaus war mir schon klar, dass da etwas läufen kann, da so eine Aktion schon verdammt süß ist. Ich freu mich für dich, ehrlich. Nur brauche ich etwas Zeit für mich, ok?", entgegnet Madison und blickt in meine Augen.

Ich nicke leicht und antworte:„Sagst mir einfach wenn du wieder mit mir Zeit verbringen willst." Sie nickt zurück. Keine Sekunde später geht sie in eine andere Richtung.

Heute Nachmittag nimmt mich Louis mit seinem Auto mit.
Als ich merke, dass er wieder zu schnell fährt sage ich:„Louis, hier sind fünfzig, keine sechzig." „Erwischt", grinst er. „Dieses Mal rauchst du gar nicht", bemerke ich und blicke zu ihm.
„In deiner Nähe mache ich sowas nicht. Du möchtest es ja nicht", grinst er und drückt wieder auf das Gas.

„Louis", brumme ich, woraufhin er direkt wieder die Füße vom Gas nimmt.
„Wir könnten mal Polizei spielen", grinst Louis.
„Solche perverse Spielchen mag ich nicht und außerdem will ich so schnell nicht meine Jungfräulichkeit los werden", nörgle ich herum.

Sex will ich erst mit einer Person, der ich vertraue. Obwohl Louis süß zu mir ist in letzter Zeit habe ich wegen unserer Vergangenheit nicht gerade das größte Vertrauen. Trotzdem heißt das nicht, dass er keine Chancen hat.

„Schade, habe mich schon auf heute Abend gefreut", grinst  er und blickt zu mir. Seine Augen schweifen von meinem Gesicht zu meinen Brüsten.
„Dein Ernst? Du bist so verdammt pervers!", zische ich, woraufhin er lacht.
„Lass dir die Zeit, die du brauchst. Das war ein Witz", sagt Louis belustigt.

„Immer noch Idiot", schmolle ich. „Awww. Wenn du wütend bist bist du noch süßer als sonst", grinst er. „Gerade würde ich dir am liebsten eine Klatschen", brumme ich genervt.
Ich. Bin. Nicht. Süß.
„Machs später, ich steh drauf", sagt Louis und streckt seine Zunge heraus.

„Hör auf mit deinem perversen Gelaber, ich will das nicht hören", jammer ich und drehe seine Musik lauter. Leider läuft das Lied „Pony" von Ginuwine.
Natürlich zieht Louis mich damit auf, in dem er laut zu dem Lied mitsingt und als wir an einer Ampel stehen bleiben müssen passende Bewegungen, die nicht unschuldig aussehen, macht.

Eigentlich würde ich es lustig finden, wenn ich mich nicht in so einer beschissenen Situation befinden würde.

„Die Ampel ist wieder grün, Idiot", stöhne ich genervt.
„Mache dich mal lockerer. Du fandest es auch lustig", sagt Louis daraufhin.
„Ja ich finde meine Situation momentan echt lustig. Meine Mutter ist im Krankenhaus und meine beste Freundin ist sauer auf mich", sage ich genervt.

„Ist sie. Das mit deiner Freundin wird wieder. Und zu deiner Mutter fahre ich dich danach. Entschuldigung, dass ich dich ablenken und dir ein Lächeln in dein Gesicht zaubern wollte, denn das steht dir so gut.

Du lebst nur einmal, Layla. Auch wenn die schönen Momente kurz sind, genieße sie, denn sie sind so verdammt selten. Dennoch sind diese kurze und seltene Momente, die für die es sich zu leben lohnen. Leben ist eine Achterbahnfahrt. Bei manchen hat sie mehr Höhen als Tiefen und bei manchen andersherum, aber irgendwo endet sie immer. Stell dir vor du stirbst morgen. Du hättest bestimmt es bereut diesen Moment auszuleben", philosophiert Louis vor sich hin.

„Du alter Philosoph. Als wäre heute der letzte Tag", lächle ich. „Wir stellen uns den Wecker für einen nächsten Tag, als sei es selbstverständlich, dass wir am nächsten Tag wieder aufwachen. Jeder Tag ist ein Geschenk",antwortet er.

„Danke Dr. Google für diese Weisheiten", grinse ich und blicke zu ihm. „Das war nicht von Google. Ein paar der letzten Weisheiten, die meine Mutter mit mir teilte.
Sie hat Recht. Leben ist verdammt kurz und man ist selbst viel zu undankbar dafür", entgegnet Louis.
Irgendwie ist es mir peinlich, dass ich vermutete, dass er Google für die Lebensweisheit benutzte.

Seine Mutter scheint eine sehr schlaue Frau gewesen zu sein. Gerne hätte ich sie kennengelernt.

„Wie war sie so?", frage ich leise. „Selbst als sie die kurzen Haare hatte sah sie wunderschön aus. Sie hatte ein schönes Gesicht, leuchtende Grüne Augen, immer ein Lächeln auf den Lippen. Viele sagten sie sei Kindisch, dabei hatte sie einfach nur riesige Freude am Leben. Und damals hieß es erst sie hätte den Krebs besiegt. Sie schämte sich etwas als ihr die Haare wieder wuchsen und die Friseure eine Topf-Frisur schnitten. Damit sie sich besser fühlte ließ ich das auch bei mir machen. Wenig später wurde festgestellt, dass der Krebs überall hin gestreut hat. Sie nahm mir sechs Kassetten auf mit Tipps für alle Situationen, in die ich kommen werde, auf", erzählt er, woraufhin er traurig blickt.

„Die Augen hast du wohl von ihr. Es tut mir so verdammt leid dich damals wegen der Friseur fertig gemacht zu haben", entschuldige ich mich. „Schon gut. Du wusstest es damals nicht, wir waren Kinder. Du hast ebenfalls schöne Augen", schmeichelt Louis.

„Braun, grün...was genau ist daran besonders? Außerdem habe ich Augenringe", brumme ich. „Ich finde die Farbe cool. Und deine Brille solltest du öfter anziehen. Siehst sehr süß damit aus. Augenringe na und? Mein kleiner Panda", grinst Louis und gelangt nach einer langen Fahrt an einen Parkplatz mitten im Wald.

„Ich bin nicht süß, nicht klein und ganz bestimmt kein Panda", schimpfe ich.
„Pandas sind süß", wiederholt Louis und parkt ein. Als er die Handbremse gezogen hat sagt er:„Darfst mir nun wegen vorhin eine klatschen." Verwirrt schaue ich ihn an.

Da ich wegen der Bezeichnung eben wütend bin hole ich aus und klatsche ihm eine, leider tue ich mir aber damit mehr weh, als ihm. Natürlich muss er daraufhin noch mehr lachen. Meine Hand pocht vor Schmerzen und sein Gesicht ist nicht mal rötlich an der Stelle.

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Ich habe wegen der nervigen Werbung den Teil hier Mal etwas länger gemacht. Der Teil muss ich noch über Word drüber laufen lassen. Deshalb „*".
Schreibfehler habe ich bei den vorherigen Kapiteln heute morgen korrigiert. Danke auch für eure hilfreichen Kommentare.

Ja ich will ein bisschen mehr Einblick in die Beziehung geben. In der vorherigen Version gab es das irgendwie kaum :(.




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