6. Kapitel

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Plötzlich wackelt der Boden erneut

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Plötzlich wackelt der Boden erneut. Panik steigt in mir auf. „Was ist, wenn der gesamte Fahrstuhl abstürzt?!", frage ich panisch und schlage mehrfach aus Verzweiflung gegen die Fahrstuhltür. „Tja, dann..., dann sind wir wohl tot. Aber ich denke, dass das nicht passiert. Es ist wahrscheinlich nur sowas, wie Stromausfall, also mache dir nicht so in die Hose", lacht Louis und schaut in meine Augen. Er hat einfach strahlend blaue Augen, die so etwas an das Meer erinnern. Oh nein Layla, konzentriere dich auf die Realität!

Obwohl er einen auf Gelassen macht, meine ich aber auch etwas Angst in seinem Blick zu erkennen.

Was ist, wenn dieser Fahrstuhl wirklich abstürzt? Wenn es kein Stromausfall ist? Und wir nie wieder herauskommen? Wie wird meine Familie reagieren? Wie wird Madison reagieren? Alleine für meine Familie will ich leben! Ich will nicht sterben! Man weiß nicht was sich hinter dem Tod verbirgt. Vielleicht ist dieses Leben das Letzte, man weiß es nie.

Vor Angst beginne ich, wie wild an die Fahrstuhlwand zu klopfen. „Layla, das hier ist doch nur ein Stromausfall", brummt Louis und dreht sich von mir Weg. Er nimmt irgendwas aus seiner Hosentasche, aber ich sehe nicht genau was.

Nachfragen will ich jetzt auch nicht, da es vielleicht so wirkt, als ob ich ihn stalke und ich will bei ihm nicht mal den Gedanken auftauchen lassen, dass es so sein könnte, was natürlich nicht so ist. Louis ist mir total egal, solange er mir nicht auf den Nerv geht. Eigentlich geht er mir mit seiner bloßen Anwesenheit auf den Nerven.

Selbst in so einer Situation muss er sich für etwas Besseres halten. Ich hingegen habe Angst davor, dass wir verletzt werden, oder sogar sterben. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken, aber ausschließbar ist es nicht, dass sowas passieren kann.

„Wenn Stromausfall wäre, wäre das Licht nicht mehr an!", zische ich. „Ja klar, aber mach dir keine so große Panik. Mir geht ein scharfes Weib flöten und dir bestimmt nur etwas Zeit", meint Louis und lehnt sich gegen die Fahrstuhlwand. „Wie kannst du bei sowas nur an das denken? Und dir kann das doch egal sein, hast doch eh jeden Tag eine Andere", sage ich und verdrehe meine Augen.

Louis ist für mich einfach nur ein so verdammt ekliger Idiot! Warum muss ich ausgerechnet hier mit ihm sitzen? Hätte es nicht seine Schlampe treffen können? Die hält hundertprozentig seine „dezente" Selbstverliebtheit besser aus, als ich.

Allein wenn man sich in so einer Situation an dem Fahrstuhlspiegel seine Haare richten muss, unterstreicht sein riesiges Selbstbewusstsein.

Sauer schaue ich zu ihm rüber und verdrehe meine Augen.

„Wenn man die ganze Zeit so ernst bleibt, wie du hat man kein Leben mehr. Mache dich mal locker!", sagt Louis und gibt mir einen Schulterklaps.

„Madison hat meine Tasche mit meinem Handy...", ich will ihn gerade fragen, ob er ein Handy dabeihat, doch er lässt mich nicht einmal aussprechen. „Und was Interessiert mich das? Es reicht schon, dass ich mit dir hier drinnen festsitzen muss, aber musst du jetzt mir unbedingt deine Lebensgeschichte erzählen?", brummt Louis und verdreht seine Augen.

Genervt schaut Louis auf die Fahrstuhltür. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du dein Handy dabeihast, aber nein du lässt mich nicht einmal ausreden. Gar nicht Gentlemen-like", zische ich und schaue ebenfalls in eine andere Richtung. Für wen hält er sich? Für den Prinz of Bel Air?

„Muss man um so eine einfache Frage so eine Lebensgeschichte drum packen? Natürlich habe ich eins, ich komme nicht aus der Steinzeit", antwortet Louis und schaut bei dem Wort Steinzeitmensch auf mich. „Kannst damit eventuell deine Freundin oder sonst jemanden anrufen, damit wir hier rauskommen? Ich will nicht noch ewig lange mit DIR hier festsitzen", frage ich daraufhin und gehe auf seine Beleidigung nicht mehr ein.

„Man hat hier kein Empfang, meine Nachrichten sind weder auf WhatsApp noch auf dem normalen Wege angekommen. Habe es vorhin schonmal ausprobiert, als ich mich kurz weggedreht habe. Ich hasse es, wenn Leute meine Nachrichten lesen", meint Louis.

Gerade als ich mich doch über die Beleidigung beschweren will, da ich mich hundertprozentig als Steinzeitmensch abstempeln lasse, bemerke ich wieder ein leichtes wackeln des Fahrstuhls.

Ängstlich schaue ich zu Louis. Meine Panik vertieft sich, als noch das Fahrstuhllicht ausgeht.

Noch nie hatte ich so starke Angst um mein Leben...

Noch nie hatte ich so starke Angst um mein Leben

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