🌊{19} Der See

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Die Sonne schien wie eine goldene Scheibe am Himmel und verlieh meinem Haar einen
noch goldeneren Hauch. Madara zeigte keine einzige Regung von Schwäche oder Erschöpfung und das obwohl er mich schon einige Stunden trug.

Mittlerweile wurde die Gegend immer heißer und wir beide schwitzten. Vielleicht ich eher weniger, da ich eigentlich nichts machte. Seit dem Verlassen des Hauses verlief die Stimmung schweigend. Ich wusste nicht welches Gespräch oder Thema ich anfangen sollte. Es war mir peinlich genug, dass er mich tragen musste.

In der Mittagszeit erreichten wir einen großen, glänzenden See. Er strahlte eine erfrischende Atmosphäre aus und ich spürte Madaras sehnlichen Blick darauf.

»Wir machen hier eine Pause« vorsichtig setzte er mich ans Ufer. Er selbst zog sein Oberteil und seine Schuhe aus, legte sein Gunbai, so wie die Sense neben mir auf den Boden.

Mit einem Satz sprang er ins Wasser, um sich zu erfrischen. Etwas Hilflos sah ich ihm nach. Mein Fuß war gebrochen, die Schmerzen auszuhalten, aber gehen konnte ich keinen Schritt. Gott! Ich werde so nutzlos sein, wenn ich die Arbeiten als Bedienstete wieder aufnahm. Naja, die andere Frage wäre eher wie ich es Frau Oberin beibrachte, dass ich mit Madara zurückkehrte und auch noch verletzt. Ob Madara mir den Rücken freihalten wird und Frau Oberin alles erklären wird?

Ohjee, ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, wie Madara mich vom Wasser aus beobachtete. Verlegen starrte ich zu Boden, denn ich hatte unbemerkt gedankenverloren nach vorne gestarrt. Wahrscheinlich direkt in seine Richtung.

»Willst du auch ins Wasser?« fragte er mich freundlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht, sodass ich seine perfekten weißen Zähne sah, die alle in einer Reihe standen.

»Ich schätze das geht nicht« entgegnete ich verlegen und zeigte auf mein Bein.

»Wer sagt das es nicht geht« Madara kam langsam aus dem Wasser heraus. Seine nassen Haare fielen ihm zur Seite. Es sah wirklich süß aus.
Als er vor mir stand, schaute ich verlegen zu Boden. Ich wollte nicht auf seine Muskeln starren.

»Willst du mit deiner Kleidung oder lieber ohne schwimmen?« fragte er amüsiert.

»Mit» quiekte ich schnell, denn ich dachte er meinte es nur zum Spaß. Schwimmen konnte ich, aber mit einem gebrochenen Bein war ich mir nicht sicher.

Madara nahm mich erneut in die Arme. Ich erschrak, als ich seine nasse Haut spürte. Mit mir in seinen Armen ging er ins Wasser hinein und ließ mich anschließend los.

»Madara!« kreischte ich wild mit den Armen fuchtelnd.
Ich hatte panische Angst mit meinem gebrochenen Bein unter zu gehen. Die andere viel größere Angst galt den Fischen, denn in einem See waren diese nun einmal und ja auch wenn es lustig klang, hatte ich Angst vor den Fischen.

Ich zappelte wie eine Irre und musste recht lustig aussehen. Schimpfend und fluchend schaute ich zu Madara, der zu meiner Verwunderung plötzlich weg war. Noch mehr Angst breitete sich in mir aus.

Die Angst nahm Überhand, als mich an meinem heilen Bein etwas berührte und mich nach unten zog. Mein Schreien verstummte unter Wasser, doch kurze Zeit später wurde ich an meinen Hüfte genommen und an die Wasseroberfläche gezogen.

Schwer atmend legte ich ängstlich meinen Kopf auf Madaras Brust. »Bitte, macht
das nie wieder« flehte ich.

»Du lässt dich viel zu leicht erschrecken, Kiki« grinste Madara.

Voller Angst und Panik umschlang ich Madaras Hals, der mich immer noch mehr oder weniger im Wasser trug.
»Bitte bring mich ans Ufer» mein Körper zitterte.

»Gehts dir nicht gut?« fragte er besorgt.

»Madara, bitte« flehte ich nur.

Der Uchiha seufzte, schwamm dennoch mit mir in den Armen ans Ufer und trug mich wieder zur Stelle, wo seine Kleidung lag.

»Es sind die Fische» erklärte ich Madara, der mich immer noch verwundert ansah.

Er setzte sich neben mir ins Gras. »Die dominante Kiki, die sich nicht einmal von Frau Oberin herumkommandieren lässt, hat Angst vor Fischen.«

Entgeistert umschlang ich meine Beine. »Du hast bestimmt auch vor etwas Angst!«

Madara grinste schelmisch. »Ich bin Madara Uchiha, ich habe von nichts und niemanden Angst.»

»Wers glaubt« murmelte ich und schaute ihm in die dunklen Augen.

Er stützte seinen Kopf in seine Hand und musterte mich von der Seite. »Deine Augen sind ja eigentlich grün« stellte er fest.

»Ja, eine Mischung aus braun und grün« murmelte ich.

»Nein, sie sind wirklich ganz grün.« entgegnete Madara in einem leiseren Ton.

»Möglich» ich schloss meine Augen und versuchte die warmen Sonnenstrahlen zu vergessen. Kurz fühlte ich mich wieder wie früher und ich dachte an die Zeit im Schloss.

Nach einer Weile öffnete ich meine Augen und merkte immer noch Madaras nagenden Blick auf mir.
»Ihr stehlt mir die Sonne« gab ich genervt ihm zu verstehen. Die alte Himiko kam kurz zum Vorschein. Ich stockte und schluckte, schockiert über meine eigenen Worte bei Madara.

»Ich stehle dir die Sonne« höhnte Madara »Ich zeige dir gleich was es heißt Madara Uchiha anzufauchen» Er zog mich mit seiner Hand näher zu sich. Noch immer trug er kein Oberteil.
Ich schämte mich so für meine Worte, dass ich ihm nicht in die Augen sehen konnte, sondern stur auf seinen Hals starrte. Madara hob mein Kinn leicht nach oben, so blieb mir nichts anderes übrig, als ihm in die Augen zu schauen.

Wieder kam er mit seinem Mund gefährlich nahe, dass mir diesmal eine Gänsehaut verlieh. Mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer.

Madaras Lippen glitten kurz über meine bis er an meinem Ohr war und flüsterte. »Es gefällt mir, welche Wirkung ich auf deinem Körper habe« dabei grinste er wieder und musterte meine Gänsehaut.

Beschämt stieß ich mich von ihm ab. Wenn mir bisher nicht die Ehre einer Kaiserin genommen wurde, so hatte mir Madara mit Sicherheit durch seine Wortwahl jetzt die Ehre genommen. Wüsste er nur mit wem er es hier zu tun hatte.

Stumm betrachtete ich die Wolken und tat so als würde ich nachdenken.

»Und da hat die Bedienstete Kiki nichts einzuwenden« lachte Madara.

Stumm starrte ich nach oben. Es stimmte ich war drauf und dran mich in diesen arroganten Arsch zu verlieben, aber ich wusste auch, dass er nur mit mir spielte.

Das hatte er mir gestern klar und deutlich gesagt. Vielleicht hatte er recht. Ich sollte mich bei ihm auf Abstand halten. Früher oder später verlasse ich sein Dorf und werde mir meinen Thron zurückholen. Sein Dorf wird genauso Geschichte sein wir er, doch seinen Gesichtsausdruck, sollte er eines Tages erfahren, wer ich bin, den würde ich unter allen Umständen sehen wollen.

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Hier mal ein süßes Kapitel, bevor die Sachlage dramatischer wird.🙈

Schönen Sonntag noch! 🥰😘

Die letzte KaiserinWhere stories live. Discover now