[ 10. ] Your story

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Ich nehme den, immer noch leise weinenden Jimin an der Hand und gehe mit ihm aus dem Bad. Zuerst gehe ich aber noch mein Zimmer, um die nasse Boxer aufzuhängen.

Falls sich jemand fragt warum ich das nicht auf der Terrasse mache: kann ich nicht, da meine Eltern sonst unnötige Fragen stellen würden.

Als das also erledigt, ist steuern wir gemeinsam die Haustür an. Auf dem Weg die Treppen runter, stoßen wir aber unglücklicherweise auf meine Mutter.

"Oh Gott, was ist passiert!?" fragt sie sofort besorgt, als sie Jimins verheultes Gesicht sieht. "Nichts, alles gut." antworte ich schnell, damit sie nicht weiter nachfragen kann und ziehe Chimchim schnell weiter.

Hoffentlich fragt sie uns jetzt nicht aus... Ich wüsste nicht was ich antworten soll! 'ja also Chim ist traurig, weil ihm kein Schwanz wächst.' Warte nein, das klingt auf so vielen Ebenen falsch...

"Wir gehen nur kurz spazieren." hänge ich also noch hinterher, in der Hoffnung, dass sie so nicht zu Wort kommt, falls sie doch etwas fragen wollte und ziehe Jimin so schnell wie möglich durch den Flur und schließlich aus dem Haus.

Erst als die Tür hinter uns ins Schloss fällt, bleibe ich stehen und atme erleichtert aus. Mein Blick geht sofort wieder zum Meermann, der leoder schon wieder Tränen in den Augen hat.

"Hey, alles wird gut, ja? Bitte nicht mehr weinen..." murmle ich fürsorglich und drücke ihn wieder vorsichtig an mich. "Komm mit." sage ich dann noch und gebe ihm einen kleinen Kuss auf seine Stirn, ehe ich ihn loslasse und erneut nach seiner Hand greife.
Gemeinsam gehen wir in Richtung der Bucht, wo wir uns kennenlernten.

Genau wie auf dem Weg mach Hause, sieht er sich, nicht weniger interessiert als letztes Mal, um. "Merk dir den Weg. Dann weißt du immer wie du zum Haus kommst." sage ich dann, falls wir doch irgendwie einen Weg finden ihn wieder zurück zu verwandeln und er beschließen würde mich dann zu besuchen.

"Mach ich." murmelt er, mit der gewohnten Flüsterstimme, ehe er seine Nase hochzieht. Ich hätte Taschentücher mitnehmen sollen...

Oh, und etwas zu trinken wäre vielleicht auch schlau gewesen!
Nicht das Chim wegen meiner Dummheit noch Kopfweh kriegt! "Was trinkt ihr eigentlich unter Wasser? Oder trinkt ihr überhaupt?" spreche ich direkt meine Gedanken aus, die mir plötzlich in den Kopf kamen.
Interessiert sehe ich den süßen Jungen neben mir an. Er erwiedert meinen Blick und antwortet mit hochgezogener Augenbraue.

"Nein, wir trinken nicht." Er schüttelt kurz den Kopf und widmet seine Aufmerksamkeit wieder dem Weg vor uns.

Was war das jetzt?

"Woher wusstest du dann gestern was das bedeutet?" frage ich dann nach.
Ganz leicht weiten sich seine Augen und sein Blick richtet sich Richtung Boden.

"Ich beobachte Menschen schon seit längerem." sagt er zögernd und senkt seinen Kopf ein bisschen.

Wieso ist er denn plötzlich so seltsam drauf? Hab ich was falsches gesagt? "Alles gut?" frage ich nach, als ich mir selbst keine Antwort auf sein außergewöhnliches Verhalten erschließen kann.

Es ist kurz still und Jimin scheint nach einer Antwort zu suchen. "Ich ... du ... du solltest da etwas wissen..." sagt er, dreht seinen Kopf wieder zu mir her und ich sehe, dass ihm schon wieder Tränen über die Wangen laufen.

Schnell schiebe ich ihn von dem Weg runter, unter einen Baum und setzte mich in den Schatten. Ich ziehe ihn zu mir runter, auf meinen Schoß und umarme ihn.

"Was ist los." frage ich dann, noch immer verwirrt und fange an, beruhigend über seinen Rücken zu streichen. Er schluckt und kuschelt sich in meine Halsbeuge.

Seacret // YoonminWhere stories live. Discover now