[ 3. ] Jimin

1.2K 78 10
                                    


"Okay, ich helf dir das Netzt loszuwerden. Ich verspreche dir auch, dir nicht wehtun, aber nur, wenn du es auch versprichst."

"Ja!" sagt er sofort etwas lauter, aber ich würde es noch zu flüstern zählen, während in seinen Augen ein Funke erleichterung aufblitzt.

"Ich...verspreche es. Bi...bitte hilf mir." Er beißt sich wieder auf die Unterlippe und sieht mich mit Kulleraugen an.

Ich nicke, greife irgendwie zwischen dem Netz unter seine Achseln und ziehe ihn vorsichtig zur Gänze an Land.

"Wa...warte! Ich war no...noch nie an Land. Vi...vielleicht stimmt es ja nich...t und und ich vertrockne wirklich!" wimmert er und atmet wieder hecktischer.

Als seine Schwanzflosse aus dem Wasser ist, lege ich ihn ab und hole meinen Rucksack.

"Das wird schon klappen... Trink was, vielleicht hilfts." meine ich bloß und nehme meine Trinkflasche aus dem Rucksack.

"Okay warte. So wird das nichts. Ich befrei dich erst." murmle ich dann, als mir einfällt, dass er mir gefesselten Armen doch nicht trinken kann, lege die Trinkflasche beiseite und nehme wieder mein Messer.

Geschickt und darauf bedacht ihn nicht zu verletzten durchtrenne ich das Netz von seiner Flosse aufwärts, bis zum Rücken.
An seinem Arm angekommen, nehme ich ihn vorsichtig in meine Hand um zu sehen wie ich ihn am besten befreien kann. Er ist vollkommen in das Netzt eingewickelt, weswegen ich noch viel mehr aufpassen muss ihn nicht zu schneiden.

Als sein Arm befreit ist, versuche ich irgendwie ihn wieder richtig zu drehen, bis plötzlich seine Schulter knackst und der Meermann erleichtert ausatmet.

War die Schulter ausgekugelt? Kurz lege ich meine Stirn in Falten, aber stehe dann wieder auf und gehe um ihn herum.

Vorsichtig greife ich um seine Hüfte und versuche ihn auf den Rücken zu drehen.

Das klappt auch ganz gut, nur zischt er kurz auf, als sein Rücken mit dem heißen Sand in Berührung kommt.

Schnell entschuldige ich mich, da ich ihn nicht vorgewarnt habe und mustere ihn dann interessiert von vorne.
Kurz bleibt mein Blick an seinen Bauchmuskeln hängen, aber ich fasse mich schnell wieder und schüttel meinen Kopf.

Auch sein zweiter Arm ist in dem Netz verheddert, also mache ich mich vorsichtig dran ihn los zu schneiden.

Als ich auch das geschafft habe, scanne ich den Meermann noch ein letztes Mal von oben bis unter um sicher zu gehen, dass er jetzt frei von dem Netz ist.

"Bist du noch irgendwo im Netz verheddert?" frage ich dann noch zur Sicherheit nach, als ich nichts entdecke.

Das Meerwesen reibt sich mit der einen Hand zittrig das Handgelenk und schüttelt dann langsam den Kopf.

Zufrieden greife ich abermals unter seine Achseln und ziehe ihn von dem Netz herunter. "Hast du einen Namen?" frage ich, als ich ihn wieder im Sand ablege.

"Ji..min" Süßer Name. "Ich bin Yoongi." Der Meermann wiederholt meinen Namen ganz leise nocheinmal.

Leise schmunzle ich, da mir das süß erscheint, gehe dann ein paar Schritte zurück und hole meine Trinkflasche. Vorsichtig helfe ich Jimin sich aufzusetzen, stützte ihn dabei und halte ihm schließlich das Wasser vor die Nase.

"Trink das." weise ich ihn an und er tut was ich sage. Als er fertig getrunken hat, lege ich ihn wieder in den Sand und er zischt erneut kurz auf.

Stimmt, der Sand ist heiß. Das habe ich total vergessen... wieso vergesse ich das andauern!? Bin ich dumm? Naja aber vielleicht trocknet er dank dem Sand ja schneller...

Genau in dem Moment bewegt er seine Flosse und schreit erschrocken auf. Auch ich erschrecke mich bei dem schrei und sehe wie seine Flosse irgendwie plötzlich breiter wird und sich seltsam verformt.

Verwandelt er sich jetzt? Oh Gott, ist das ein ekeliger Anblick! Ich muss weg segen...

Blitzschnell drehe ich mich um und starre af meine Füße. Erst als ich ein leichtes, zaghaftes Tippen an meinem Bein wahrnehme, drehe ich mich wieder zurück.

Vor mir liegt jetzt ein nackter Jimin ohne Schwanzflosse, weshalb ich schnell das Handtuch aus meinem Rucksack nehme und ihn damit zudecke.

"Alles klar?" frage ich sicherheitshalber und helfe ihm erneut sich aufzusetzen.

"Ich...ich hab ja wirklich ... Beine..." gibt er unglaublich von sich und wackelt mit seinen Zähen. Meine Frage hat er wohl schon wieder vergessen.

"Und sie be...wegen sich!" Leise kichert er. Omg, sein Lachen ist so süß! Wie kann man bloß so niedlich sein!? Bei dem süßen klang seines Kicherns muss ich auch etwas schmunzeln.

"Ähm, ja. Willst du versuchen aufzustehen?" Sofort nickt er energisch.
War er vor drei Sekunden nicht noch total am Ende seiner Kräfte?

Ich schüttel beim Gedanken n das seltsamen Verhalten meinen Kopf, nehme ihn wieder unter den Achseln und hebe ihn hoch.

"Kannst du das Handtuch um diene Hüfte wickeln?" frage ich ihn, als ich merke wie es dabei ist runter zu rutschen.

Er tut was ich sage und steckt das Ende sogar so rein, dass es von selber hält.

"Gut, ich lass dich mal vorsichtig los, ja?" sage ich, als ich merke, dass er ganz gut im Gleichgewicht ist. Abermals nickt er und ich löse langsam meine Arme von ihm.

"Oh mein Gott. Ich ich stehe!" flüstert er, aber genau in dem Moment verliert er das Gleichgewicht und fällt nach hinten.

Schnell reagiere ich und fange ihn auf. Dabei greife ich mit einer Hand unter seine Kniekehlen und mit der anderen an seinen Rücken. Ich hebe ihn hoch und er krallt sich aus Reflex in meinen Rücken.

"Danke." sagt er und atmet zittrig ein.
Als antwort nicke ich nur, bücke mich ein wenig und nehme noch meinen Rucksack in eine Hand, dann gehe ich mit ihm los in Richtung der Bäume.

Ich muss sagen, ohne Flosse ist er erstaunlich leicht. "Wo wo gehen wir hin." fragt er ängstlich und krallt sich noch fester in meinen Rücken.

"Keine Sorge, nur zu den Bäumen. Dort ist es kühler und du kannst dich an ihnen festhalten."

Er blickt sich ein wenig um und sein Blick bleibt an den Bäumen hängen. Dann atmet er erleichtert aus und lehnt er seinen Kopf gegen meine Brust.

"Danke sehr." flüstert er wieder und langsam fange ich an mich zu fragen, ob er auch normal reden kann. Also halt nicht in diesem Flüsterton.

Wir kommen im Schatten der Bäume an und ich lasse meinen Rucksack fallen.

Vorsichtig stelle ich auch Jimin neben einem Baum ab. Er greift sofort mit beiden Armen um den Baum und sieht dabei so aus als würde er seinen besten Freund umarmen.

Ich muss schmunzeln und lasse schließlich komplett von im ab, da er so wirkt, als bräuchte er dank dem Baum meine Hilfe nicht mehr. Ein paar Meter weiter ist ein Stein, auf welchen ich mich setzte und ihn beobachte.

Vorsichtig lässt er immer mehr von dem Baum ab, bis er sich nur noch mit einer Hand abstützt. Lange starrt er auf seine Beine und versucht nach ein paar Sekunden dann eines zu heben.

Es gelingt ihm ziemlich schnell und er stellt es vor dem anderen ab.
Einige Sekunden macht er nichts, bis er zögerlich sein Gewicht auf das vordere Bein verlagert und den Baum gänzlich los lässt.

Wieder passiert einige Sekunden gar nichts, bis er versucht sein hinteres Bein zu heben. Auch das schafft er, aber plötzlich kommt er ins schwanken.

Sofort springe ich auf und will ihn fangen, aber noch bevor ich bei ihm ankomme, liegt er schon auf dem Boden.

Er keucht einmal schmerzerfüllt auf und ich bücke mich sofort besorgt zu ihm runter.

"Alles okay?" frage ich nach, aber er rappelt sich schnell wieder ohne meine Hilfe auf und ich gehe beruhigt zurück zum Stein.

Seacret // YoonminWhere stories live. Discover now