[ 1. ] Lonely

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Ich liege am Strand. Mal wieder...

Ich bin mit meinen Eltern vor drei Wochen hergezogen.

Wir haben nicht viel Geld und als meine Eltern erfahren haben, dass hier ein Haus extrem billig verkauft wird, nahmen sie das Angebot sofort an.

Das ist ja schön und gut, also wir müssen keine Miete mehr zahlen und es ist echt schön hier. Aber ich fühl mich hier so einsam.

Also, ich hatte zwar vorher auch nicht wirklich viele Freunde...besser gesagt nur einen, weshalb das keinen großen Unterschied macht...naja aber wenigstens konnte ich darauf hoffen irgendwann welche zu finden.

Hier kann ich mir das abschminken. Hier ist einfach keine Menschenseele!

Klar, es ist irgendwo auch schön, dass hier keine Menschen sind. Es ist schön still und man muss keine Angst haben, dass einem etwas gestohlen wird.

Aber ich hab einfach nichts zu tun...deshalb sitze ich auch immer hier am Strand. Ich beobachte das Meer und schlafe gelegentlich.

Es ist ein schöner Platz hier.

Es ist eine kleine Bucht und wenn ich ein wenig weiter nach hinten gehe, sind da Bäume und ich kann sogar im Schatten sitzen.

Ich seufze einmal auf. Werde ich jemals Freunde finden? Wäre schön...

Gelangweilt schließe ich meine Augen und lege mich nach hinten auf mein Handtuch.
Das Rauschen des Meeres und das Plätschern der Wellen wirkt irgendwie so beruhigend...

Ich liebe diese Geräusche. Meistens schlafe ich beim Zuhören ein.
Genau so wie jetzt.

Ich gähne einmal ausgiebig und schließe dann meine Augen.

Gerade als ich ins Land der Träume versinken will, höre ich plötzlich ein etwas anderes plätschern. Etwas lauter als die Wellen...nein, nicht lauter...anders.

Vielleicht ein großer Fisch? Sofort öffne ich meine Augen wieder und sehe mich neugierig um, kann aber leider nichts entdecken.

"Ist wohl schon wieder weg..." nuschle ich leise. Schade irgendwie... Wäre bestimmt spannend gewesen.

Ich sehe noch kurz ein wenig in die Ferne, aber lege mich dann wieder hin und schließe erneut meine Augen.

Nach kurzer Zeit überwältigt mich die Müdigkeit dann auch und ich schlafe ein.

---

Als ich wieder wach werde, ist es bereits Nachmittag. Ich hole mein Handy aus der Tasche um zu sehen wie spät es ist... Die Uhr verrät mir, dass es 16:37 Uhr ist, um genau zu sein.

Laut gähne ich und stehe auf. Kurz strecke ich mich und überlege ins Wasser zu gehen. Soll ich...?

Ich mein... mir ist heiß und prinzipiell spricht nichts dagegen, aber irgendwie habe ich doch keine Lust und entscheide mich dagegen.

Ich packe mein Handtuch in meine Tasche und wende mich zum gehen, als ich plötzlich ein Fischerboot in der Ferne erblicke.

Ist zwar nichts außergewöhnliches, aber da ich sowieso nichts zu tun haeb, bleibe ich doch noch sitzen und schaue ihm ein wenig zu.

Es fährt langsam und irgendwann bleibt es sogar stehen. Ich weiß, dass das ein Fischerboot ist, da hier wirklich nie jemand vorbeifährt.

Die nächste Stadt ist mindestens vierzig Kilometer weiter und die größeren Schiffe fahren viel weiter draußen.

Ich sitze noch eine Zeit lang einfach ein bisschen die Ruhe genießend, aber irgendwann wird es mir doch zu langweilig und ich schlendere nach Hause.

Circa drei Kilometer von unserem Haus entfernt ist ein kleines Dorf. Das einzige Dorf hier im Umkreis von gefühlt dreißig Lichtjahren, wer es genau wissen möchte. Dort kaufen wir unsere Lebensmittel, aber sonst gehen wir da eigentlich nie hin.

Es ist hier ganz schön, wirklich. Ich sehe von meinem Zimmer aus aufs Meer, die Natur ist nicht so verdreckt, gute Luft ist hier auch, aber es ist einfach am Arsch der Welt.

Ich kann verstehen, warum das Haus so billig verkauft wurde.

Zuhause angekommen klingele (Autor: ist das n Wort?) ich und kurze Zeit später wird mir auch schon die Tür aufgemacht.

Wir haben auch einen Schlüssel auf der Terrasse versteckt, falls mal keiner Zuhause sein sollte, aber bisher wurde der nie gebraucht.

"Schön, dass du da bist. Es gibt gleich Abendessen." informiert mich meine Mutter, als sie mich erblickt. "Jap, ich geh mich nur noch schnell Duschen."

Ich war heute zwar nicht im Wasser, trotzdem finde ich es unangenehm mit dem ganzen Sand zwischen den Zehen am Esstisch zu sitzen.

Schnell dusche ich mich also ab und gehe danach wieder in die Küche. Auch von hier aus kann man das Meer sehen... Von der Küche ais kann man nämlich auf die Terrasse, deshalb ist hier eine riesige Glaswand sozusagen.

Manchmal frage ich mich, ob mir das nicht einmal zu langweilig wird. Ich liebe den Ausblick aufs Meer und auch die Geräusche, den Geruch, ... Aber irgendwie, wenn man das jeden Tag sieht, hört und so weiter, dann..wird der Ausblick nicht mal langweilig? Oder wird das Rauschen der Wellen nicht irgendwann nervig?

Es ist immerhin so schon langweilig hier. Das einzig spannende ist tatsächlich das Meer, aber wenn och irgendwann mal genug hab...?

Ich schaufel schnell den Grießbrei in mich rein und gehe dann direkt auf mein Zimmer.

Obwohl ich am Strand schon geschlafen habe, bin ich totmüde. Ich weiß nicht wieso, aber ich könnte theoretisch immer schlafen. Einfach hi legen und los geht's...

Ich ziehe mich also um, lege mich hin und nach wenigen Minuten bin ich auch schon eingeschlafen.

Seacret // YoonminWhere stories live. Discover now