Ein Jahr in Seoul [BTS FF]

thoughts

Namjoon Pov.

Es waren 2 Tage vergangen, seitdem das mit Mina im Café passiert war. Ich war sofort zurück in den Dorm gefahren. Jedoch hatte ich den Jungs erst nichts gesagt und war einfach in mein Zimmer verschwunden, um darüber nachzudenken.

Es hatte mir einen ungewollt heftigen Stich verpasst als ich Yoongi auf dem Papier, in ihrem Skizzenbuch erkannt hatte. Ich hatte gehofft eine Person gefunden zu haben, welche ich ganz normal kennenlernen konnte und  vielleicht sogar eine Freundschaft aufbauen zu können. Einmal ganz normal sein, einmal nicht ein Idol zu sein. Ich hatte gedacht das sie mich und die anderen nicht kannte, aber da hatte ich wohl falsch gelegen.

Ich seufzte frustriert und stützte mich auf meinen Schreibtisch im Rkive ab. Gestern hatte ich den Jungs schließlich, bei einer dringenden Gruppensitzung in unserem Wohnzimmer erzählt was vorgefallen war. Vor allem Taehyung hatte geschockt und etwas verletzt ausgesehen. Ich konnte es ihm gut nachfühlen, sie war so nett und offen zu uns gewesen. Yoongi und Jungkook dagegen waren direkt in eine verteidigende Position gegangen und behauptet das es eigentlich klar gewesen wäre, dass sie uns kannte. Wir, ich hatten ihr viel zu schnell getraut und unsere Proffesionalität und Vorsicht die wir sonst immer stehts bewahrten nicht beachtet.

Ich starrte auf die Tastatur meines Computers und stöhnte. Es war allein meine eigene Dummheit gewesen.

Schon allein dieser Leichtsinn den anderen ihr vorzustellen und mich mit ihr und den anderen an öffentlichen Orten zu treffen. Jederzeit hätten uns die lästigen Paparazzi auf die Schliche kommen können und die Nachricht, dass BTS mit einem geheimnisvollen Mädchen quer durch Seoul unterwegs waren, hätte sich rasen schnell überall verbreitet.

Ich war wütend, auf mich selbst, dass ich gerade als Leader die Gruppe in Gefahr gebracht hatte und ein Stück auch auf sie. Trotzdem konnte ich sie irgendwo verstehen, wir waren ihre Idole und sie ein Fan. Sie wollte uns kennenlernen, wie wohl jeder andere  Fan auf dieser Welt von uns. Ich strich mir die Haare nach hinten und setzte wieder meine schwarze Mütze auf. Ich wollte es nicht aber seit dem Moment, seitdem ich aus dem Café verschwunden war, spürte ich eine tiefe Traurigkeit und Verletztheit.

Es schmerzte mich das sie uns, mich belogen hatte. Ich holte tief Luft und rieß mich zusammen. Verscheuchte die Gedanken, die mir schon die ganzen Tage durch den Kopf gingen in die hinterste Ecke meines Gehirns und widmete mich schließlich meiner angefangenen Melodie wieder. Versuchte mich zu konzentrieren was kläglich scheiterte.

Seit gestern war eine ungewöhnliche stille im Dorm eingekehrt.
Schließlich raffte ich mich auf und verließ das Rkive.
Hobi und Jungkook waren nebenan, in Hope World und im G.C.F..
Ich schnappte mir einen schwarzen Mundschutz und eine große Sonnenbrille ehe ich mich auf den Weg nach draußen machte. Ich brauchte dringend frische Luft und draußen würde ich diese wohl am besten bekommen.

-

Ich sog die frische Luft in meine Lungen, es war bereits Abend.
Wir waren in einem Park.  Ein Security Mann war wegen meiner Sicherheit mitgekommen und ich setzte mich in Bewegung. Lief an den dunkeln Bäumen vorbei und sah über den Han River die Skyline Seouls, hell in der Dunkelheit der Nacht erstrahlen. Es  war schon sehr spät weshalb der Park, zu meinem Glück kaum besucht war.

Ich steckte meine Hände in meine Hosentaschen und lief weiter. Die frische Luft tat mir gut und ich schaffte es den Nebel in meinem Kopf und die ständig gleichen Gedanken etwas zu vertreiben.

Es war sicher schon eine Stunde vergangen, seitdem ich hier in dem Park herum lief. Schließlich stützte ich mich an dem Geländer ab, welches verhinderte in den Han River zu springen. Ein schöner Wind ging und ich blickte auf die leuchtende Skyline. Ich versank wieder, komplett unabsichtlich in meinen Gedanken.

Eine Zeit lang starrte ich einfach nur auf den tief schwarzen Fluss. Erwachte aber nach einer Zeit aus meiner Starre und zog mein Handy aus meiner Manteltasche.

Ich entsperrte es und klickte auf Kontakte. Kaum hatte ich oben in der Suchleiste 'M' eingegeben erschien ihr Name. Ich klickte auf den Kontakt und oben auf den Mülleimer.

Möchten Sie den Kontakt löschen?

Ja           Nein

Ich zögerte, mein Blick haftete an dem 'Ja'. Irgendwas hielt mich davon ab auf das Wort mit den beiden Buchstaben zu klicken und ich ließt fluchen mein Handy wieder in meiner Manteltasche verschwinden.

Ich stieß mich frustriert von dem Geländer ab und gab dem Security Mann ein Zeichen das ich gehen wollte.