Ein Jahr in Seoul [BTS FF]

Ehm what?!

Der Vorfall im Cafe war nun schon gute vier tage her. Ich war gestern wieder im Cafe gewesen aber der Typ war nicht da gewesen. Wahrscheinlich war ich einfach echt übermüdert gewesen. Also lief ich gerade die Straße in Richtung des Cafes hoch. Mal wieder vollbepackt mit Büchern, Blöcken und Bleistiften. Gerade lief laut DNA, innerlich tanzte ich mit aber hier auf der Straße wollte ich das dann doch lieber nicht bringen. Also ging ich ganz normal zum Cafe.

Der Platz am Fenster war.....besetzt. Sad. Aber wieder von dem jungen Mann. Diesmal hatte er keine Brillle auf sondern eine Cap und darüber eine Kaputze gezogen. Zudem war er wieder über sein Notizbuch gebeugt was mir noch dazu die Sicht auf sein Gesicht erschwerte. Schnell setzte ich mich, um das ganze nicht cringe werden zu lassen wenn ich ihn noch so weiter anstarrte.

Also setzte ich mich in eine Ecke des Cafes und bestellte mir einen Obstsalat mit einem Mango Smoothie. ich holte meinen Block heraus und legte mein Handy neben mich. Ich begann Suga zu zeichnen und hatte wärendessen einen Kopfhörer im Ohr. Es lief gerade Seesaw. Love it.....

Irgendwann sah ich auf und der Typ war weg. Nachdem ich alles aufgegessen und ausgetrunken hatte und meine Zeichnung beendet hatte, stand ich auf und räumte meinen Block, Handy und Stifte in meine Tasche. Erstaunlicherweise war fast nichts in dem so gemütlichen Cafe los. Ich ging also an dem Tisch vorbei wo vorhin noch der junge Mann gessesen hatte und stockte. ich drehte mich um und sah das kleine schwarze etwas abgenutzte Notizbuch dort liegen. Er musste es vergessen haben...

Ich sah mich um die alte Dame war nirgendwo zu sehen. Ich hatte zwar gerade noch bei ihr bezahlt aber jetzt war sie nirgendwo zu sehen. ich überlegte kurz und steckte das Notizbuch kurzfristig in meine Tasche. Ich würde es ihm wieder geben wenn er im Cafe wäre.

Also verließ ich das Cafe schnell und machte mich auf den nach Hause weg. Die ganze Busfahrt über musste ich an das kleine Notizbuch denken. Als ich endlich im Wohnheim angekommen war, war Yune nicht da. Eigentlich hatte ich ihr davon erzählen wollen. Naja....

Ich zog meine Schuhe und die leichte Sweatshirt jacke aus ehe ich mich aufs Bett mit meiner Tasche pflanzte und das Notizbuch raus holte. Ich starrte es einfach nur an. Sollte ich da jetzt rein gucken?! Aber nein das wäre nicht angemessen. Also legte ich das Notizbuch erstmal zur seite und begann meine Hausaufgaben zu beenden. Danach grübelte ich wieder, ich wollte nach meinem Handy kreifen das neben den Notizbuch auf dem kleinem Nachttisch lag. Jedoch fiel das Notizbuch runter und war aufgeschlagen. Es war eine beschriebene Seite. Die eine Seite war koreanisch aber die andere war weites gehen auf Englisch.

Ich beugte mich wie son Geier von meinem Bett und fing an zu lesen:

I hate you

But i love you

You are my home

This City's harmony, It's familiar to me

All around me is Grey and bleak. It is the City...

I love you

I hate you

Love and hate are the same words, I hate you Seoul (I love you Seoul)

I'm livin' you

I'm leavin' you

Seoul...

Immer wieder ist etwas durchgestrichen und unzusammenhängende Sätze daneben geschrieben. Es ist ein noch lange nicht fertiger Songtext....über Seoul. Der junge Mann scheint sehr hin und hergerissen zu sein was er über die Stadt denken soll. Er liebt sie auf der einen Seite. Jedoch hasst er die Enge und das graue der Stadt...

Irgendwie konnte ich das verstehen auch wenn ich echt noch nicht lange hier lebte. Aber alles geht so schnell...manchmal zu schnell. Es ist anstrengend auf Dauer und einengend. Ich nah mir ein Blatt aus meinem Block der neben mir lag und begann selbst Notizen zu machen. Irgendwann legte ich den Zettel dann weg und dachte über die Sätze nach.

Am nächsten Tag eilte ich mal wieder quer durch die Uni. Gerade hatte ich mit Yune und Ben zu Mittag gegessen, sie hatten sich auch in letzter Zeit angefreundet. Und so waren wir so etwas wie eine Clicke geworden. Jetzt lief ich zu meinem letzten Kurs. Zum Glück war es entspannend. Es ging darum Gebäude oder gar Städte zu zeichnen. Wir bekamen die Aufgabe eine perfekte Skizze von einem Gebäude anzufertigen. Also begann ich. Ich ließ meine Stift übers Papier huschen und fertige eine grobe Skizze an. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem kleinen Notizbuch. Am liebsten hätte ich weiter durch das Notizbuch geblättert, jedoch wollte ich nicht noch mehr in die Privatsphäre von dem jenigen eindringen. Als die Stunde vorbei war, gab ich mit den anderen meine Skizze ab. Dann nahm ich meine Tasche und machte mich auf schnellsten Wege zum Cafe.

Ich lief gerade die Straße hoch und sah gerade wie eine Gestalt mit Mundschutz und Kaputzenpulli das Cafe verließ. Er scheinte zu fluchen. Ist es er? Die Person lief links die Straße hoch. Es ist er, schnell lief ich ihm hinter her.

"Entschuldigen sie"

Sprach ich ihn auf Englisch an, jedoch blieb er nicht stehen und beschleunigte sein Tempo nur.

Also lief ich ihm nun nach. Gott wieso musste der den jetzt so wegrennen?! Ich will ihn doch nicht umbringen.

"Warten sie, ich glaube ich habe da was, was ihnen gehört"

Rief ich nun und er blieb stehen. ich hechelte wie eine totes Metbrötchen. Das war ein kleiner Berg den ich hoch gesprintet war aber das ich so untrainiert war, ist schon traurig. Ich holte das Notizbuch hervor und hielt es ihm hin. Der Typ drehte sich zu mir und guckte mich an und dann auf das Notizbuch. Als ich seine Augen sah, klappte mein Mund auf. Ich ließ das Notizbuch fallen und starrte die Person an. Woran leide ich jetzt? Sauerstoffmangel?!