Rain

503 23 1
                                    

Namjoon pov.

Wir rannten durch den Regen, ich hörte sie lachen. Komplett durchnässt kamen wir zum Stehen. Auf dem Platto von welchem wir vor einiger Zeit gekommen waren, stand ein kleiner alter Pavillon. Zum Glück war mir das wieder ins Gedächnis gekommen, als es auf einmal angefangen hatte zu regnen.

Nun drehte ich mich zu ihr um, sie hatte ein breites grinsen auf den Lippen und sah mich schweratmend an.

"Das Rennen hat wirklich nichts gebracht, wir sind trotzdem klatsche nass"

Ich musste ebenfalls grinsen: "Da hast du wohl Recht"
Mit einer Hand fuhr ich über mein nasses Gesicht und sah kurz an ihr vorbei, in die Ferne. Es regnete kräftig. Dicke Regentropfen platschten auf den trocknen Boden welcher die plötzliche Wassermengen gar nicht so schnell aufnehmen konnte und sich überall große Pfützen auf dem Erdboden sammelten. Wir beide standen nun geschützt vom Regen unter dem alten Pavillon.

Mein Blick lag sofort wieder auf Mina als diese sich den kleinen Rucksack von den Schultern strief und diesen auf den hier trockenen Boden pfefferte. Dann lief sie mit einem breiten grinsen auf den Lippen einfach in den Regen hinaus.

Ich blinzelte überrascht aber das Grinsen auf meinen Lippen wurde nur noch breiter.

"Was machst du da?" Rief ich Mina zu welche sich mir zugewandt hatte und micht breit anstrahlte, was mich noch eine spur glücklicher werden ließ.

"Die Freiheit und den Regen genießen"
War ihre Antwort, Mina brachte mich immer wieder zum Staunen. Es war alles so unbeschwert, so leicht wenn sie dabei war. Ich bewunderte sie dafür, dass sie einfach das machte was sie wollte ohne irgendwelche Hemmungen. Ich überlegte auch nicht weiter sondern ließ mein Handy und meinen Ruckack ebenfalls unter dem Pavillon zurück ehe ich einfach zu ihr gerannt kam, in den Regen. Die Luft war aufgeheitzt, Schwül und feucht.

Die dicken Regentropfen durchnässten erneut meine Kleidung. Ich sah zu Mina welche mich begeistert ansah.

"Spürst du das?" Fragte sie, ihre Kleidung war ebenfalls komplett durchnässt und von ihren Haaren tropfte das Wasser. Ich nickte.

"Ja, Freiheit..." Mina lachte, aus vollem Herzen, streckte ihre Arme aus und drehte sich im Kreis. Donnergrollen erfüllte die Atmosphäre. Ich tat es ihr gleich, streckte meine Arme aus und sah in den Wolkenverhangenen Himmel, ließ die dicken und angehm kühlen Regentropfen über mein Gesicht laufen.

Ich hatte Regen immer als eine Art Freund gesehen, ein Freund der mir in schwierigen Zeiten beistand und den ich meinen Kummer anvertrauen konnte, der mir zuhörte. In diesem Moment spürte ich aber nichts der gleichen, sonst fühlte ich immer einen leichten Druck in meiner Brust oder ein bedrückendes und trauriges Gefühl. Jetzt geradein diesem Moment aber spürte ich pure Lebenslust.

Ich fühlte mich glücklich und voller Energie. Der warme Regen tat gut.

Langsam öffnete ich wieder meine Augen, ein breites Lächeln auf den Lippen. Ich sah zur Seite, zu Mina welche mich anlächelte. Gerade verspürte ich einen unheimlichen Drang sie einfach zu Umarmen. Ich erwiderte ihr Lächeln und kam zu ihr, sie sah mir einfach in die Augen, beobachtete ruhig was ich tat. Nun stand ich Nahe vor ihr und zog sie dann einfach in eine Umarmung, drückte sie einfach an mich. Wobei mein Kopf leicht auf ihrer Schulter ruhte. Ich wollte ihr meine Dankbarkeit zeigen, für alles.

Ich spürte das sie leicht perplex war, fühlte dann aber wie sie ihre Hände vorsichtig um mich legte und sich leicht an mich drückte. Das Lächeln auf meinen Lippen war noch stärker geworden. Keiner von uns musste in diesem Moment etwas sagen, es war gut so. Einfach dort zu stehen, der Regen prasselte weiter auf uns hinab während wir uns umarmten. Es störte uns kein bisschen. Die Umarmung war vollkommen unschuldig und drückte dem jeweils anderen seine Dankbarkeit aus.

-

Wir hatten eine ganze Weile dort oben in der Umarmung verweilt, hatten uns unter den Pavillon gestellt und gewartet bis der Regen aufhörte. Als es aufgehört hatte, hatten wir unsere Sachen genommen und uns daran gemacht den Rückweg anzutreten. Jin hatte mich angerufen und mich gefragt wo ich wäre da sie noch essen gehen wollten.

Gerade verließen wir den Schutz der Bäume und traten auf den Platz, der Fahrer war noch nicht da. Ich hatte ihm vorhin Bescheid gegeben. Auch von hier hatte man einen Ausblick auf das zwischen den Bergen liegenden Seoul. Der leicht abgekühlte Wind wehte Mina ihre nun offenen Haare aus dem Gesicht.

"Es hat mich wirklich glücklich gemacht das du heute mitgekommen bist" Brach ich die angenehme Stille die zwischenuns herrschte, die Sonne die hinter den Wolken verschwunden war bahnte sich nun einen kleinen Weg nach draußen und erhellte den großen schotter Platz.

Sie blinzelte leicht, wegen der Sonne und sah zu mir, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Es war mir eine Ehre. Es war wirklich sehr schön."

Meine Grübchen stachen nun sehr hervor. "Was hälst du von einer Wiederholung?" Sie nickte begeistert auf meinen Vorschlag.

"Unbedingt!" Minas Blick lag noch kurz auf mir, ehe sie das Auto entdeckte das gerade vorgfahren kam.
Wir stiegen ein, die bergige Landschaft flog an den Scheiben des Autos vorbei.
Heute war ein toller Tag gewesen.

______________________________

Ich liebe den Song. Ich finde er passt perfekt zu der Stimmung und der Atmosphäre des Kapitels.

Ein Jahr in Seoul [BTS FF]Where stories live. Discover now